Mit X-Men brachte Regisseur Bryan Singer das berühmte Marvel-Franchise auf die große Leinwand und legte den Grundstein für das moderne Superheldenkino. Der Film überzeugt mit einer spannenden Geschichte, charismatischen Charakteren und einer durchdachten gesellschaftlichen Thematik, auch wenn die Effekte aus heutiger Sicht teilweise veraltet wirken.
Handlung
In einer Welt, in der Mutanten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten als Bedrohung angesehen werden, steht Professor Charles Xavier (Patrick Stewart) an der Spitze der X-Men, einer Gruppe von Mutanten, die sich für den Frieden zwischen Menschen und Mutanten einsetzen. Gleichzeitig verfolgt sein ehemaliger Freund und jetziger Widersacher Magneto (Ian McKellen) das Ziel, die Menschheit zu unterwerfen, um seine Art zu schützen.
Im Mittelpunkt stehen die junge Mutantin Rogue (Anna Paquin) und der mysteriöse Logan alias Wolverine (Hugh Jackman), die beide von den X-Men aufgenommen werden. Während Wolverine versucht, seine Vergangenheit zu entschlüsseln, wird Rogue zur Zielscheibe von Magnetos finsterem Plan.
Stärken des Films
Einer der größten Pluspunkte des Films ist das Casting. Hugh Jackman gibt ein eindrucksvolles Debüt als Wolverine und bringt die raue, zynische, aber tief verletzte Natur der Figur perfekt zur Geltung. Patrick Stewart und Ian McKellen brillieren in ihren Rollen als Professor X und Magneto und verleihen ihren Figuren Tiefe und Glaubwürdigkeit. Ihre ideologische Auseinandersetzung ist das Herzstück des Films und spiegelt realweltliche Konflikte zwischen Unterdrückung und Widerstand wider.
Auch die Handlung selbst ist gut strukturiert und bietet eine gelungene Mischung aus Action, Drama und Charakterentwicklung. Die Thematik der Diskriminierung und Angst vor dem „Anderen“ verleiht dem Film eine ernste und zeitlose Relevanz.
Schwächen des Films
Obwohl X-Men das Superhelden-Genre modernisierte, wirken einige Effekte und Kampfszenen aus heutiger Sicht etwas veraltet. Besonders Wolverines Adamantium-Klauen und einige CGI-Sequenzen fallen im Vergleich zu heutigen Standards ab.
Ein weiteres Manko ist die etwas eingeschränkte Charakterentwicklung mancher Nebenfiguren. Storm (Halle Berry) und Cyclops (James Marsden) haben nur begrenzte Screentime und bleiben im Vergleich zu Wolverine, Magneto und Professor X eher blass. Zudem wirkt Magnetos Plan, die Weltführer in Mutanten zu verwandeln, stellenweise etwas unglaubwürdig und weniger bedrohlich als in späteren Filmen der Reihe.
Fazit
X-Men ist ein gelungener Auftakt für das Franchise und überzeugt mit starken Darstellern, einer spannenden Handlung und einer ernsten Thematik, die das Superhelden-Genre auf ein neues Niveau hob. Trotz kleiner Schwächen in Effekten und Nebencharakteren bleibt der Film ein Klassiker, der den Weg für viele weitere Comicverfilmungen ebnete.