Braucht man nicht groß drum herumreden, der Film ist trotz großartiger Besetzung leider nur in kleinen Kino-Sälen gelaufen, weil sich die deutsche Film-Politik (was immer das heißt) mit solchen Filmen immer noch schwer tut, Klartext: in die Hosen sch... und sowas nicht ins Schaufenster legt. Ausgeweidete Körper, Vergewaltigung von Minderjährigen, nicht nachvollziehbare Rechtssprechung und schließlich und endlich Selbstjustiz, alles nix für den Mainstream und schon gar nicht was fürs Sonntagabend-Programm. Schade, schade, und na klar hat so ein, von der ersten bis zur letzten Minute spannungsgeladener Thriller seine Ecken und Kanten und auch die eine oder andere Logiklücke, die man aber genrebezogen akzeptieren sollte, weil man ohne dies alles, einen um ein vielfaches langweiligeren und vorhersehbaren Durchschnittskrimi hat! Und eigentlich wollen wir ja das Ausgefallene, das Besondere, jedenfalls ein Teil von uns. Regisseur Christian Alvart muss zweifelsfrei damit leben, dass ihm die "Tschiller-Tatorte" anhängen, das wird er aber können, weil auch die handwerklich ziemlich solide gemacht sind, auch wenn manch einem die Handlung nicht gefällt. Letztendlich hat er aber mit "Steig nicht aus" ein absolut packenden Thriller aufs Parkett geschmissen und mit "Abgeschnitten" knüpft er nahtlos daran an. Also Leute, sch... auf die Ungereimtheiten, der Film ist spannend bis zum Ende, handwerklich und schauspielerisch top, alles andere als 08/15. Kann mir nicht helfen, aber hatte ein Hauch von "Saw"!