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    Das Familienfoto
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    Anonymer User
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    Veröffentlicht am 18. November 2020
    Es dauert zwar ein bisschen, bis man alle Familienmitglieder zuordnen kann, die sich um Omi (Claudette Walker) herum gruppieren, aber es lohnt sich. Die süße, alte Dame ist dement und man muss sich rund um die Uhr um sie kümmern. Regie-Newcomerin Cécilia Rouaud hat ein buntes Kaleidoskop entfaltet, das einen hohen Unterhaltungswert hat.
    Omis Kinder und Enkel haben eigene Pläne und müssen gegen die Widrigkeiten des Alltags ankämpfen. Ihr Sohn Pierre (Jean-Pierre Bacri) hat mit seiner Familie nichts am Hut. Er steigt lieber den Mädels nach. Ihre Tochter Claudine (Chantal-M.Claude-Lauby) ist eine Psychiaterin und geht voll in ihrem Beruf auf. Ihre drei Kinder – Omis Enkel – versuchen es wenigstens Omi zu betreuen, indem sie sie hin und her schieben. Mao (Pierre Deladonchamps) entwickelt Videospiele und versucht sich vergeblich umzubringen. Elsa (Camille Cottin) ist unglücklich verheiratet und versucht vergebens schwanger zu werden. Und schließlich ist da noch Gabrielle (Vanessa Paradis), die sich als lebende Figur in Gold ihr Geld verdient und die Trennung von Mann und Sohn verkraften muss.
    Sie alle versuchen Omis Betreuung zu umgehen oder die Einweisung in ein Heim zu vermeiden. Zumindest sagt das keiner laut. Im Gespräch finden sie verschämt Euphemismen, um diesen Tatbestand zu beschreiben. Das geschieht mit viel Tempo und Charme, bisweilen sogar mit einem Schuss Humor. Dabei will die alte Dame doch nur nach St. Julien, um dort zu sterben, weil sie da mal mit ihren Enkeln wunderbare Tage verbracht hatte. Doch bevor es dazu kommt, stirbt Omi und so erfüllen nur die drei Enkel ihren titelgebenden Ausflug nach St. Julien, um ein Foto zu machen.
    Zum Ausklang spielt uns noch die Katze Stephan als Straßensänger verkleidet It’s a wild world. Recht hat er. Aber sie ist nicht frei von Emotionen.
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