Deadpool ist für mich der Beweis dafür was aktuell im Kino so alles falsch läuft! 1,3 Milliarden Dollar hat ein Film gemacht, der keine Geschichte erzählt und dessen einzige Daseinsberechtigung darin besteht sich in Cameos und Nostalgie zu retten. Man meckert immer darüber dass Hollywood keine Ideen mehr hat, feiert dann aber eben nur Nostalgie ab... An Stelle dessen hätte man auch schlicht in die guten Filme Zeit investieren können, die auch 2024 immer noch zu genüge existieren.
Eine Inhaltsangabe ist wirklich überflüssig, da der Film schlicht keine hat. Wie so oft bei Marvel steht wieder mal das Schicksal aller Realitäten auf dem Spiel. Das ist ebenso ermüdend wie langweilig. Alles schon hundertmal gesehen, vor allem da die anonyme Masse nie eine Rolle spielt und wir wissen dass am Ende eh nichts passiert. Ebenso austauschbar ist die Schurkin, die ebenfalls blass und unmotiviert daherkommt. Dazwischen gibt es jede Menge hässliches CGI Blut und ebenso hässliche Effekte aus der Hölle. Man zitiert zwar die Optik von „Mad Max“ wörtlich, erreicht aber nie dessen bestialische Schönheit oder den Grad der Aktion, die hier wieder endlos am Rechner entstanden ist. Einen größeren Mehrwert für das MCU hat der Film ebenfalls nicht. Relevanz lässt sich vermissen. Statt dessen gibt es wieder unzählige 80er und 90er Songs um ebenfalls so etwas wie Nostalgie und Humor zu erzeugen. Der Humor ist ebenfalls wieder albern und kindisch, haut aber nicht um und Ryan Reynolds spielt sich mal wieder gewohnt selbst. Der Mann brauch dringend mal wieder eine Rolle wo er schauspielern kann. Hinzu kommt, dass die Figur hier wirklich furchtbar nervt und ich zwischen all seinen S**wanz und P**owitzen auch irgendwann nur noch wünschte man würde im bitte den Mund zu nähen, wie damals in „Origins: Wolverine“. Ansonsten gibt es auch hier wieder unzählige Cameos, die alte Figuren ausgraben aus mittelmäßigen Fox Filmen oder ordentlich den Gossip bedienen.
Immerhin gibt Hugh Jackman wieder eine gute Figur und bringt wenigstens etwas ernst ins Rennen, während zumindest Matthew MacFadyen unterhält. Auch Dafne Keen, deren Auftauchen im Trailer bereits angekündigt wurde, überzeugt und ihre Szenen mit Jackman sind die einzigen Lichtblicke. Wer hofft ein paar der alten Deadpoolfiguren wie Vanessa oder Colossus zu sehen, der wird enttäuscht. Sie sind zwar vorhanden, aber haben keine große Rolle und sollen nur die Masse sein, die gerettet werden muss. Da sie aber zu 95% des Filmes nie auftauchen werden sie ebenso schnell egal.
„Deadpool & Wolverine“ ist ein richtiges Armutszeugnis des modernen Kinos. Frischer Wind wird vom Publikum zwar immer „gewünscht“, aber dann gibt man einem Fest aus Nostalgie und Cameos den Vorzug? Das ist leider ein Widerspruch in sich, in dessen Rahmen man Disney nur vorwerfen kann das erkannt zu haben und so eben die Kuh immer weiter melkt, anstelle sich von neuen, kreativen Ideen zu schaffen.
Der Metahumor funktioniert hier auch nicht, da Deadpool zwar ein paar Witze in die Richtung macht, aber man damit auch nur offen zeigt, wie bewusst man sich der Qualität ist und dass das keine Kunst ist was sie machen. Aber hey, ein Metakommentar. Das muss auch automatisch ein kluger Film sein! Oder?
Dann schau ich mir lieber die alten alten X-MEN Filme an, die sie im Abspann zeigen. Die hatten wenigstens gute Aktion, tolle Charaktermomente, eine gute Chemie, eine Handlung und sogar mehr als das übliche Boom Boom als Massage.