"You´ve got "Soul" - Ein Film mit vielen"Funken" aber auch einigen kleinen Schatten.
Er ist mein Liebling des letzten Jahres geworden und es ist eine bodenlose Frechheit, dass dieses Meisterstück nicht auf der großen Leinwand gezeigt wird.
2 Oscars darf sich dieser Film bereits jetzt in die Tasche stecken: Bester Animationsfilm & Beste Filmmusik.
Trent Reznor und Atticus Ross haben in Zusammenarbeit mit Jon Batiste einen magischen Soundtrack kreiert, der zwischen sphärischen Klängen und poppigen Jazz-Einlagen gekonnt hin- und her springt.
Ein Fest fürs Auge und fürs Ohr.
„Soul“ ist der 23. Animationsfilm aus dem Hause PIXAR, erschien zusammen mit Onward im Jahr 2020 auf Disney+ und hat neben einer Lauflänge von genau 100 Minuten keine Altersbeschränkung, was ich allerdings mit einem Fragezeichen versehen muss.
SOUL ist ein schön anzusehender, nachdenklicher und gefühlvoller Film, der mit einigen Wendung in seiner Narration für ordentlich Pepp und viel gute Laune sorgt. Der Zuschauer hinterfragt sein eigenes Leben und wird durch 2/3 Szenen auf sein eigenes Dasein aufmerksam gemacht.
Diese Botschaft, so trivial sie auch klingen mag, ist so gefühlvoll und feinfühlig animiert wie es nur den PIXAR Animation-Studios gelingen kann.
Was ist denn jetzt aber das eigentliche besondere, was viele Kritiker und viele Zuschauer gleichermaßen abfeiern lässt?
Es ist seine, anfangs erwähnte, Botschaft, die der Film auf unterschwellige Art dem Betrachter allerdings auf direktem Wege ins Mark trifft und erschüttert. Viele Weisheiten und Redewendungen, die den Figuren des Films Energie, Kraft und Mut spenden, ähneln einigen bereits-bekannten Weisheiten von einem Küchenkalender oder auch Sprüchen aus einem Glückskeks. Dennoch gelingt es Pete Docter und Kemp Powers, die hier nicht nur die Regie führten, sondern darüber hinaus noch das Drehbuch schrieben, auf herzliche und warme Weise, die kleinsten Momente des Lebens zu zelebrieren.
Sei es ein Ahornblatt, was in einem goldenen Licht vom Baum abfällt, ein Kinderlachen in der Ferne, ein Feuerwerk oder eine U-Bahn Fahrt ist… hier wird jede Pore berührt. Kleinigkeiten, die wir als Menschen, als Konsumenten, komplett vergessen, die kleinen Dinge, werden hier gezeigt und sensibel an den Zuschauer rangeführt.
„Soul“ ist ein Film, der in erster Linie für die Ältere Zuschauerschaft gemacht wurde, da sich die grundlegende Thematik mit dem Tod, dem Jenseits und der Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt.
Grade im Jahr 2020, dem Corona-Jahr, nimmt einen diese herzzerreißende Geschichte fest in den Arm und streichelt einem den Rücken. Obwohl hier kein einziger echter Mensch mitspielt ist dieser Film der menschlichste des letzten Jahres.
Ab dem 2. Drittel wird die Geschichte immer sensibler und schafft es zum Ende hin mit einer spielerischen Leichtigkeit, den Zuschauer zu Tränen zu rühren.
Fazit:
„Soul“ ist der „Ist das Leben nicht schön?“ Film des Animationsfilm-Genres.
Ein Film mit einem großen Herzen, der zum Ende hin seine Message kräftig präsentiert. Er hat bei mir nicht nur einen wahnsinnigen Eindruck hinterlassen, sondern ist darüber hinaus einer der besten Animationsflme des Jahres als auch mein Lieblingsfilm des Jahres 2020 geworden.
Angucken, begreifen, lernen und leben.
Soul erhält von mir eine bärenstarke 9,1 von 10 Punkten.