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BrodiesFilmkritiken
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3,5
Veröffentlicht am 15. Oktober 2019
Das habe ich auch eher selten: ein animierter Film bei dem mir die deutsche Synchronisation nicht passt. Der Grund besteht darin daß die Hauptfigur im Original von Hugh Jackman gesprochen wird und optisch auch an diesem orientiert ist. Im Deutschen wird die Figur aber von Christoph Maria Herbst gesprochen, der zwar ein guter Sprecher ist, aber irgendwie nicht zu der Figur passt. Ebenso spricht Bastian Pastewka den Link und insbesondere in ein paar Schnellplappermomenten sehe ich dort eher Pastewka als die Figur. Trotzdem braucht man das nicht großartig zu beklagen: der Film ist eh nur für ein kleines Publikum. Ein Publikum daß sich an der altmodischen Technik des Stop Motions erfreuen kann. Mit dieser Technik wird eine kleine Abenteuergeschichte aufgefahren, die sicherlich nicht das Rad neu erfindet, aber sehr wohl Spaß macht. Überraschend dabei sit auch daß zwar Witz drin ist, aber insgesamt ist der Ton doch etwas gesetzter als in „Dreamworks“ oder „Pixar“ Werken. Letztlich ein kleiner, netter Film mit Herz den ein entsprechendes kleines Publikum sicherlich sehr zu schätzen weiß.
Puppen kann man auf unterschiedlichste Art und Weise tanzen lassen. Muppets und Fraggles waren in diesem Fall Handfigur und Marionette zugleich. Rolf Rüdiger ist überhaupt nur Hand, und auch der Kasperl versteckt sich ungefähr um die Leibesmitte hinter einem Guckkasten. Anders die Puppen der Laika-Studios. Die haben weder Schnur, Hand oder Stange, die haben die Zeit auf ihrer Seite. Nämlich eine, die sich anhalten lässt, je nach Belieben. Das nennt man in Fachkreisen Stop-Motion, das ist die Methode, um leblose Puppen über oder durch Dioramen schreiten zu lassen, die mit Hingabe und bis ins Detail aufgeputzt sind. Von den welken Blättern des Waldes bis zur Miniaturzeitung, die in fürsorglich ausgestatteten Interieurs per Puppenhand durchgeblättert werden. Wenn man Filme von Laika sieht, sollte nicht vergessen werden, welche Leidenschaft, Akribie und auch nerdige Besessenheit dahintersteckt, im Zeitalter von CGI und Motion-Capture so etwas überhaupt noch auf die knorrigen Puppenbeine zu stellen. Weil Stop-Motion einfach ein Handwerk ist, ein perfektioniertes Handwerk, so wie das Malen von Bildern mit Pinsel und Pigment in Zeiten von Photoshop. Und bei Betrachten des fertigen Werks möge der Weg bis zum Ziel, der als Prozess alleine schon wieder ein eigenes Werk darstellt, nicht ganz in Vergessenheit geraten.
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