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    Herz oder Kopf: Inner Workings
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Herz oder Kopf: Inner Workings
    Von Christoph Petersen

    Als der US-Mediengigant Walt Disney 2006 das Konkurrenzstudio Pixar („Toy Story“, „Die Monster AG“) schluckte und knapp siebeneinhalb Milliarden Dollar dafür hinblätterte, sorgte die Trickfilmfusion bei Animationsfans zunächst nicht gerade für Freudenstürme – zu groß war die Angst, dass Pixar unter einer kommerziell dominierten Disney-Herrschaft nur noch sichere Sequels statt aufregend andere Originalstoffe produzieren würde. Aber Pustekuchen! Während Pixar auch nach der Zusammenführung neben herausragenden Fortsetzungen wie „Toy Story 3“ oder „Findet Dorie“ immer noch so kreative Geniestreiche wie „Wall-E“ oder „Oben“ abliefert, haut inzwischen auch Disney Animation unter der Aufsicht von Pixar-Mastermind John Lasseter ein Highlight nach dem anderen raus (zuletzt in Folge: „Ralph reichts“, „Die Eiskönigin“, „Baymax“ und „Zoomania“). Aber im Fall von Leo Matsudas Animations-Kurzfilm „Herz oder Kopf: Inner Workings“, der im Kino vor dem Disney-Musical „Vaiana“ gezeigt wird, scheint es zwischen den beiden Schwesterstudios dennoch zu einer ziemlichen Fehlkommunikation gekommen zu sein – der Siebenminüter ist nämlich nichts anderes als die abgespeckte Version des durchdachteren 2015er Pixar-Meisterwerks „Alles steht Kopf“.

    Okay, statt eines kleinen Mädchens ist der Protagonist hier ein älterer Mann und statt um widerstreitende Emotionen im Gehirn geht es hier um streitbare Organe im Körper (das hüpfende Herz will Spaß, das pragmatische Hirn geht lieber auf Nummer sicher). Aber am Ende sind sich „Alles steht Kopf“ und „Inner Workings“ eben doch verdammt ähnlich – und der Pixar-Langfilm trägt dabei einen klaren Punktsieg davon: Sicherlich sind die Animationen auch in „Herz oder Kopf“ schwungvoll und charmant, aber wo es in „Alles steht Kopf“ noch auf angenehm komplexe Weise um Trauerbewältigung und Pubertätsprobleme ging, läuft „Herz oder Kopf“ auf die platte (und in den Zeiten der Work-Life-Balance-Millenials auch eher altbackene) Moral hinaus, dass monotone Arbeit schon okay ist, solange man zwischendurch auch mal aus dem Alltag ausbricht und einfach mal Spaß hat (sprich: in der Mittagspause surfen geht). Die Pixar-Kurzfilme sind längst legendär (und mehrfach oscarprämiert), aber das kann auch Disney selbst viel besser (wie das Studio zuletzt vor allem mit „Im Flug erobert“ und „Get A Horse!“ bewiesen hat).

    Fazit: Ein durchaus charmant-beschwingter Kurzfilm – aber in „Alles steht Kopf“ wurde quasi dieselbe Idee einfach schon so viel besser umgesetzt.

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