Der 17-jährige Mauser (Leonard Scheicher) verliebt sich in Jackie (Emilia Schüle) aus dem Reichenviertel, die eigenem Bekunden nach „eitel, zickig und unkeusch“ ist. Kompliziert wird die Sache auch deswegen, weil die 21-jährige Edda (Johanna Polley) aus der Videothek wiederum großes Interesse an Mauser hegt. Aber in dessen Leben geht es um mehr, als darum, wer wen liebt: Mausers Vater Zöllner (Clemens Schick) erwürgt im Streit seine Frau Laura (Katharina Behrens) und der Junge muss sich im Boxring mit seinem Kumpel Kondor (Joel Basman) messen, was die Freundschaft auf eine sehr harte Probe stellt. Außerdem hat Mauser ständig das Gefühl, von einem Indianer (Robert Alan Packard) verfolgt zu werden. Als Krönung zieht noch ein Unwetter biblischen Ausmaßes auf. Wie bitte soll Mauser mit alldem fertig werden?
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Es war einmal Indianerland
Von Thomas Vorwerk
Im Spielfilmdebüt „Es war einmal Indianerland“ gehen Form und Inhalt auf ganz besondere Weise Hand in Hand. So wie der jugendliche Protagonist bei der Suche nach sich selbst gelegentlich auf Irrwege gerät, verliert auch Filmemacher Ilker Çatak zwischendurch das rechte Maß oder verfehlt den passenden Ton. Zeitlupe und -raffer, seltsame Kamerapositionen, zwischendurch mal Kulissen wie bei Wes Anderson. Im Bestreben, jede Minute neue Ideen zu präsentieren (die aber fast durchgängig aus den vergangenen paar Jahrzehnten Filmgeschichte entlehnt wurden), übertreibt es der Jungregisseur etwas – und trifft damit wiederum den ziemlich genau den überbordenden Stil der gleichnamigen Romanvorlage von Nils Mohl. Der formale Dauerwirbel ist ein wenig anstrengend, aber er macht aus diesem grellbunten und nicht gerade tiefschürfenden Jugenddrama eine ungewöhnliche und manchmal mitreißende Kinoerfahrung.