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    Der König von Berlin
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 30. März 2018
    Am Anfang sieht es tatsächlich noch so aus, als hätten wir einen der bekannten Comedy-Tatorte aus der Feder von Der-Schuh-des-Manitu-Mitautor Murmel Clausen (Weimar) oder Stromberg-Schöpfer Ralf Husmann (Dresden) vor uns. Doch in einem ist Lars Kraumes Buchverfilmung konsequenter als die genannten Kollegen: Er hält den Tonfall seines zunehmend absurderen Krimis bis zum Ende durch. Der schwarze Humor der Buchvorlage bleibt dem Film erhalten und muss sich nicht zu oft öffentlich-rechtlichen Sehgewohnheiten beugen.

    Da gerät schnell mal einer ins Kreuzfeuer oder wird zum (Todes)Opfer seiner eigenen Blödheit. Und auch der von den arroganten Kollegen arg gehänselte Lanner hat seine Schattenseiten, denn von einer nächtlichen Tatortbegehung hat der vom Land in die Hauptstadt versetzte Polizeier seine ganz eigenen Vorstellungen. Florian Lukas ist in dieser Rolle gut aufgehoben und vermittelt sowohl die Unbedarftheit, als auch die hartnäckige Ader Lanners durchaus überzeugend. Die etwas exzentrische Art des Landeis wird später überraschend enthüllt. Mit Anna Fischer hat er einen stark an der Grenze zum Overacting angesiedelten Sidekick erhalten, der im Verlauf der Handlung noch so manche Überraschung bereithält.

    Ähnlich ist es mit den übrigen Figuren, deren Verkörperung den beteiligten Darstellern sichtlich Spaß zu machen scheint. Endlich mal so richtig draufhauen, alle heiligen deutschen Krimikonventionen in den Schornstein pusten, das tut dem Genre gut. Mit dem stark von normalen Krimis abweichenden Ende, das fast schon Katastrophenfilmszenarien heraufbeschwört scheint es Lars Kraume auf den ersten Blick dann doch ein wenig zu übertreiben. Erinnert man sich daran, dass das Ganze ohnehin eher als Parodie angelegt ist, dann ist auch dieser Griff in die stilistische Trickkiste nur konsequent. Ein pathetisches Finale kann durch den zielsicher getimten Abbruch einer großen Rede gerade noch verhindert werden.

    Es ist nunmal kein verkleidetes Drama mit Bildungsauftrag sondern eine Komödie. Und das darf auch mal sein. Im Kontext der meisten anderen ARD-TV-Filme eine erfrischende Abwechslung die zeigt, dass einheimische Krimis auch mal zum Lachen da sein dürfen und nicht mit versteckten Botschaften überfrachtet sein müssen.
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