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    Blue Velvet
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    4,2
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    Andreas S.
    Andreas S.

    10 Follower 179 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 14. Januar 2023
    Eine stinknormale Geschichte. Eine herkömmliche Verfilmung des Stoffes wäre an sich noch nicht einmal in die Kinos gekommen, hätte es allenfalls in die Regale der Videotheken der späten 80er geschafft, um dort zu verstauben.
    Die beiden Teenager Jeffrey und Sandy gehen in einem Kaff, irgendwo in the middle of nowhere, auf eigene Faust auf Verbrecherjagd und werden in einen Strudel von Gewalt, Sex und Drogen gezogen, der sie fast selber mit in den Abgrund reißt. Das Ganze garniert mit ein paar korrupten Bullen, einem ultrabrutalen perversen Bösewicht und seiner Bande von Widerlingen, einer geheimnisvollen Femme Fatale. Am Ende ist wieder alles gut. The End.
    Hört sich langweilig an. Ist es aber in diesem Fall nicht. David Lynch verstteht es immer wieder aus banalen Geschichten kleine Filmkunstwerke zu erschaffen, die wunderbar geheimnisvoll und völlig schrilll überzeichnet als Groteske daherkommen. Und so werden aus banalen Stories Filmperlen, die es am Ende durchaus verstehen, den Betrachter zu betören, ihn zumindest aber mit betretener Miene im Sessel zurücklassen. Frei nach dem Motto: Was war das denn jetzt? Kratz Kratz…..
    Sehr einfallsreich und schön schräg inszenierter Irrsinn, der bei näherer Betrachtung aber dann doch nichts weiter ist, als eine kleine banale Geschichte, in der die Guten ins Töpchen und die Fucker ins Kröpfchen kommen.
    Cursha
    Cursha

    7.084 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. November 2018
    David Lynch ist gewöhnungsbedürftig. So auch "Blue Velvet" den ich aber sehr viel besser und angenehmer empfinde, als seine sonstigen Werke. Die Handlung ist spannend und verworren, aber dennoch nachvollziehbar und vor allem gut umgesetzt, dennoch fehlt ihr am Ende noch das gewisse etwas, da er sich, meiner Meinung nach, in zu vielen Details verliert.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 5. März 2015
    David Lynch inszeniert einen vergleichsweise zugänglichen Film, der in seiner düsteren Machart extrem verstört. Die düsteren Farben, eine bestechend präzise Symbolik sowie enorme sexuelle Abnormitäten, die dazu auch sehr explizit gezeigt werden, lassen dieses Werk in Verbindung mit dem ekelerregenden Gangster Frank zu einer Höllenfahrt für den Zuschauer werden. Denn Lynchs Regie und das hervorragende Spiel aller Beteiligten, insbesondere jenes von Dennis Hopper mit einer der besten Leistungen seiner Karriere, erschaffen eine schlicht ''kranke'' Athmosphäre. Wie auch alle anderen Filme von Lynch lässt auch dieser hier zahlreiche Interpretationsansätze wie die ödipalen Komplexes und die einer Traumsituation zu. Wer meint, dass er starke Nerven hat, der wird mit dieser Tortur, die psychische Abgründe hinter bürgerlicher Fassade aufzeigt, viel Freude haben; Zarte Gemüter sollten unbedingt ihre Augen von diesem Film lassen.
    travisbickle
    travisbickle

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Februar 2010
    Zunächst: "Blue Velvet" ist David Lynchs zugänglichster Film. Wer "Mulholland Drive" und "Lost Highway" kennt und in der Erwartung eines solch verschachtelten Bilderrätsels an die Sache geht, wird sich eventuell vor den Kopf gestoßen fühlen können. Dennoch ist "Blue Velvet" für sich gesehen brillant, weil er es wie wenige Filme schafft, in menschliche Abgründe zu gehen. Korrekt von filmstarts- Kritiker Ulrich Behrens übrigens, wenn er schreibt, die angesprochene Szene mit Isabella Rossellini sei nicht entwürdigend. Ich kenne Roger Eberts Kritik- er hat ja ein Problem mit dem Film- doch für mich liegt gerade in der grimmig- düsteren, leicht schwarzhumorigen Schilderung dieser Abgründe die Faszination des Werks. "Blue Velvet" ist eine bitterböse Demontage der Vorstadtidylle- dazu genial gespielt- allen voran von Dennis Hopper!
    Dmitrij Panov
    Dmitrij Panov

    24 Follower 99 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 8. März 2010
    Ein zweischneidiges Schwert: Zum einen die etwas "normale" Machart, zum anderen die teils sehr bizarre Story, zum einen interessante und morbide Ideen, zum anderen will sich kein richtiger Zusammenhang ausbilden, zum einen etwas behäbig, zum anderen: Beim Lied "Blue Velvet" schmelze ich schnell dahin. Aber dann erinnere ich mich an das (bessere) Lied in "Eraserhead" und dann auch an die anderen Werke von David Lynch und denke: "Er kann es auch besser, irgendwie." "Blue Velvet" ist skurill - aber nicht so skurill wie manch anderer Filme von David Lynch. Er ist manchmal verstörend, aber eben nicht so verstörend, wie ich es eigentlich gewohnt bin. Er entlarvt, aber er entlarvt nicht soviel, wie man es zunächst erwarten mag. Er ist nicht wirklich Mainstream - aber für Lynch ist er etwas zuviel Mainstream. Dafür ist Isabella Rosselinni toll, Kyle Maclachlan sowieso und über Dennis Hopper muss man nicht viele Worte verlieren, einige ausgefallene Ideen bleiben im Kopf und an vielen Stellen regiert ein morbier, gemeiner Humor. Um den zu erblicken, muss man jedoch kurz aus der Stimmung des Filmes heraustreten, seinen etwas sarkastischen Charakter erkennen. Dann kann man auch wirklich Spaß mit ihm haben, selbst wenn man die grandiose Wirkung von "Mulholland Drive" oder "Eraserhead" oder "Lost Highway" oder welchem seiner Filme auch immer vermisst. Dann bleibt er einem als ein "guter" Film in Erinnerung - leider nicht mehr, doch gewiss auch nicht weniger.

    Orny89
    Orny89

    5 Follower 27 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 5. Dezember 2011
    Ich bin ein großer Verehrer der Lynch Films aber beim besten Willen versteh ich den Großteil seiner Filme einfach nicht.:)
    Chris D. Troublegum
    Chris D. Troublegum

    9 Follower 45 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 21. Januar 2020
    Seelische Grauzonen erforschende, den in die dunkle Abstellkammer der Psyche verdrängten Urängsten der Menschen nachspürende Stimulatoren des Unterbewusstseins. So könnte man die Filme von David Lynch (Mulholland Drive - Straße der Finsternis, Lost Highway) umschreiben. Dass diese sich nicht selten (bewusst) eindeutigen Interpretationen entziehen, so dass es am gewieften Zuschauer ist, die Storyfragmente selbst zu einem befriedigenden Ganzen zusammen zu puzzlen, trägt zum Kultstatus des amerikanischen Regisseurs bei. Lynch`s kontrovers diskutiertes Frühwerk “Blue Velvet” (1985) macht da keine Ausnahme, auch wenn die Handlung hier wesentlich leichter zu entschlüsseln ist als bei etlichen anderen seiner Filme, was nicht heißen soll, dass gänzlich auf doppelte Böden verzichtet wird…

    Jeffrey (Kyle MacLachlan), der sympathische Kleinstadt- Teenager von nebenan, macht beim nachmittäglichen Spaziergang im Feld einen grausigen Fund: Im hohen Gras liegt ein abgeschnittenes menschliches Ohr! Als er dem ortsansässigen Polizeichef Officer Williams (George Dickerson) davon erzählt, appelliert dieser an Jeffrey, seine Nase nicht in den Fall hineinzustecken. Doch die Neugierde nagt an Jeffrey-und deshalb begibt er sich mit der Tochter des Sheriffs, Sandy (Laura Dern), auf die Suche nach ausschlaggebenden Indizien. Bald schon haben die b
    eiden Hobbydetektive eine Spur, welche zu der Nachtclubsängerin Dorothy Vallens (Isabella Rossellini) führt. Mit einem Trick verschafft sich Jeffrey Zutritt zu deren Wohnung, als diese plötzlich von der Arbeit nach Hause kommt. Der Schnüffler versteckt sich in ihrem Kleiderschrank und beobachtet von dort aus, wie ein Mann namens Frank Booth (Dennis Hopper) hinzustößt, der zu Dorothy offenbar ein vertrauenswürdiges Verhältnis pflegt, und sich mit ihr in einer sadomasochistischen Orgie ergeht. Frank schlägt Dorothy, die das zu genießen scheint, und gibt seine obszönen Wünsche preis. Als er die Wohnung verlässt, macht es den Eindruck, als sei sie immer noch high von diesem Erlebnis. Jeffrey, erschrocken und zugleich fasziniert von dem, was er gesehen hat, verrät sich versehentlich mit einem Geräusch, woraufhin Dorothy den Schrank aufreißt und den ungebetenen Gast darin ertappt. Vor Schock bedroht sie ihn mit einem Küchenmesser- doch dieser Schockzustand mündet schon bald in ein sexuelles Verlangen- und Dorothy zwingt Jeffrey dazu, sich vor ihr zu entblößen, was dieser in einer Art Mischung aus Scham und Erregung auch befolgt. Als Frank wie aus heiterem Himmel zurückkommt, beginnt für Jeffrey ein Alptraum, aus dem es kein Entrinnen gibt…

    Im Zentrum von “Blue Velvet” stehen die klassischen Lynch- Themenbereiche: sexuelle Obsessionen (hier größtenteils in Form sadomasochistischer Praktiken), Gewalt und Besessenheit sowie die von Freud hergeleiteten Traumata, deren Ursprung in unterdrückten emotionalen Schwankungen zu suchen ist. Dazu gesellt sich ein beliebtes Hitchcock-Motiv, nämlich der Voyeurismus - die Lust, zuzuschauen, sowohl bei Jeffrey (der sich im Schrank versteckt und Dorothy dabei zusieht, wie sie sich entkleidet) als auch beim Zuschauer selbst, der wie gebannt der Hauptfigur, dem jungen Collegeboy Jeffrey, folgt, wie er sich immer tiefer in diesem Strudel verfängt, weil er wiederum seine Sucht, zu recherchieren, nicht unterdrücken konnte, was sich jetzt bitter rächt. Es geht um den Reiz, das “Fremde” kennen zu lernen, sich verbotene Blicke hinter die `Heile Welt´- Fassade zu erlauben, die sich hier in Gestalt der in oberflächliche Schönheit gehüllten Kleinstadt Lumberton präsentiert, deren ordentlich gestutzte Rasenflächen und idyllisch anmutende, weiß umzäunte Reihenhäuser der brodelnden urbanen Unterwelt nur scheinbar entgegenstehen. Wenn Bobby Vinton`s Titelsong mit seiner unschuldigen Unbeschwertheit im Vorspann erklingt, kennzeichnet dies nicht etwa die Ruhe vor dem Sturm, das Böse tobt bereits im Untergrund und ist ständig präsent. Lynch kontrastiert diese beiden Welten und lässt sie zu einer einzigen verschmelzen. “Blue Velvet” ist die nonchalant-zynische Demontage des US-Kleinstadtidylls, bei der ihr Inszenator zum hämischen Komplizen wird und den Zuschauer im dunklen Sog der Bilder alleine lässt.

    Nur in dieser Hinsicht instrumentalisiert Lynch seine Charaktere, die in ihrer Abstraktheit Bände sprechen. Sehen wir uns zum Beispiel Frank an, diesen sadistischen, pervertierten und widerwärtigen Psychopathen, der nur dann imstande ist zu fühlen, wenn er die nicht definierbare Droge aus seiner seltsamen Sauerstoffmaske konsumiert. Das sind aber keine normalen Gefühle, sondern unkontrollierte, krankhafte Gefühle - man denke nur an die Szene im Apartment von Ben (Dean Stockwell) und daran, wie er sich dort gebärdet. Dieser Frank, der in geradezu inflationärem Ausmaß von dem unzüchtigen Wort mit “F” Gebrauch macht, stößt durch und durch ab, keine Frage. Doch Lynch überzeichnet diesen Charakter so sehr - fast schon in`s Karikative - dass er ihm, stets den satirischen Aspekt im Blick, bisweilen tatsächlich Ansätze (wenn auch tiefschwarzen) Humors abgewinnen kann. Dass Dennis Hopper in dieser ihm auf den Leib geschneiderten Rolle eine Meisterleistung vollbringt, war nicht anders zu erwarten. Rossellini spielt Dorothy als eine devote, sich hemmungslos ihren sexuellen Bedürfnissen hingebende Frau, deren vielschichtige Darstellung den Zuschauer abwechselnd auf Distanz hält und Mitleid spüren lässt, da sie in dem unbändigen Leid, Opfer und Geisel Franks zu sein, mehr und mehr aufzugehen scheint. Wir erleben das Geschehen jedoch aus der Sicht des jungen Pärchens, Jeffrey und Sandy, das die konstante Bedrohung für uns erfahrbar werden lässt.

    Ja, David Lynch erzählt von menschlichen Abgründen. Doch er tut dies keinesfalls mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern auf eine für ihn typische suggestive Weise, indem er die alptraumhaften, extraordinären Bilder als eine Art Rimbaud`sche Entfesselung der Sinne einfach für sich selbst sprechen lässt. “Blue Velvet” lässt - wie beinahe jeder Film des Kino-Querdenkers - einige Fragen offen, ist aber inhaltlich dennoch zugänglicher als seine beiden surrealistischen Kopfnüsse “Lost Highway” und “Mulholland Drive”. Die Erkenntnis, die man fern jeder moralisierenden Stellungnahme seitens Lynch aus seinem schwülen Noir-Exzess destillieren kann, ist jene, dass in jedem von uns Menschen eine dunkle Seite schlummert und dass “Himmel” und “Hölle” zwei Begriffe sind, die sich nicht grundsätzlich ausschließen müssen, in ihrer Visualisierung manchmal sogar kaum noch voneinander zu unterscheiden sind…
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 22. Juni 2015
    Für mich einer der romantischsten Filme die ich je gesehen hab, auch wenn sich das etwas verrückt anhören sollte :) . Der halbe Stern Abzug ist für die stellenweise seltsame Schauspielerei ohne erkennbare emotionale Reaktionen auf eigentlich einschneidende Ereignisse. Is ne Kleinigkeit!
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Ich bin ohne Vorwissen an den Film herangegenagen, hatte nur gehört, dass er gut sei. Zunächst präsentierte sich die Handlung durchaus vielversprechend und gut in Szene gesetzt. Doch schon bald entwickelte sich das ganze Szenario zu einer Farce, die- durch (wirklich)sehr schlechte Dialoge und meist mangelnde schauspielrische Fähigkeit, sowie absolut unglaubwürdge Reaktionen und Erkenntnisdialoge der Charaktere- jegliche Intentionen des Films erstickten.

    Der Film maßt sich an schwazen Humor zu besitzen, und ich konnte auch lachen, doch nur weil der Film mir wie eine einzige Komödie vorkommt.

    Auch wenn die Abgründe der Menschheit und Gut und Böse erforscht werden sollen...nicht so. Als Beispiel nenne ich als Sandy Jeffrey am Telefon vergibt, ohne ihn zur Rechenschaft heranzuziehen- absolut nicht nachvollziehbar.



    Die Krönung am Ende ist das unechte Rotkehlchen- wirklich ein Armutszeugnis.
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