Ein charmanter Feel-Good Film der zeigt, welche Kraft Tiere auf Menschen ausüben
„Bob, der Streuner“ erzählt die berührende wahre Geschichte von James Bowen, der seinen Kampf gegen die Obdachlosigkeit und Drogensucht mit Hilfe der Freundschaft eines Katers gewonnen hat. Als wir James zum ersten Mal vor der U-Bahn-Station Covent Garden singen und auf seiner Gitarre spielen sehen, ist er in ausgesprochen schlechter Verfassung – pleite, obdachlos und heroinsüchtig. Hervorgehoben wird die Isolation des Hauptcharakters, wie distanziert er von der Außenwelt und den Menschen im Allgemeinen ist, sowie die Erlösung die er durch die Begegnung mit Bob, einem umherstreifenden Kater, der zufällig in sein Leben getreten ist, findet. Luke Treadaway, liefert eine kraftvolle, glaubwürdige Darbietung, die die Hoffnungslosigkeit, Qual und Verzweiflung mühelos vermittelt. Dieser Film hätte auch leicht in eine Niedlichkeit a la Disney abdriften können. Aber Regisseur Roger Spottiswoode gelang mit Hilfe des Drehbuches eine perfekte ausbalancierte Geschichte, die das Herz berührt, ohne vor den dunkleren Aspekten von James Genesung zurückzuschrecken. Somit gelingt es dem Film eine leichte Seite mit einem Hauch von Komik neben der Ernsthaftigkeit zu behalten. Man solle hier keine allzu große Härte erwarten. Eher ist der Film auch für jüngeres Publikum geeignet. Dem Drehbuchautor gebührt ein Lob dafür, dass er die erniedrigende und tragische Seite der Drogenabhängigkeit gezeigt hat, ohne sie zu offenkundig erschütternd zu machen und damit es für ein Familienpublikum zugänglich gemacht hat. Aber dennoch setzt sich der Film mit einem ernsten Thema auseinandersetzt, dem mühsamen Kampf und James Wunsch ein für alle Mal von der Sucht loszukommen.
Im Grunde ist die gesamte Besetzung gut, Ruta Gedmintas verleiht dem Film etwas Farbe und es ist erstaunlich zu sehen, wie sich zwischen Bob und James eine Bindung entwickelt, während sich beide umeinander kümmern. Auch wenn sie nur eine fiktive Figur in der Geschichte sein sollte, hat sie super schön hineingepasst und wir haben uns bis zum Schluss gewünscht das sie zusammen kommen, da sie wie für einander gemacht scheinen.
Der großartigste Darsteller ist natürlich Bob der Kater, ob Bob jetzt den ganzen Film oder nur ein paar Szenen selbst "gespielt" hat ist irrelevant. Würde ich dem Tier auch nicht abverlangen, denn so wie es ist, stiehlt er jede Szene in der er mitspielt. Die Tier-POV-Perspektiven aus Sicht von Bob sind eine schöne Abwechslung. Nicht zu viel und nicht zu wenig.
Dieser Film zeigt auf wundervolle Weise, wie viel Kraft Tiere den Menschen geben können. Durch ihre bedingungslose Liebe und Freundschaft und dabei ist es egal welches Tier es am Ende ist. Ob Vogel, Hund, Katze oder Esel…. Natürlich hat es immer noch mal einen besonderen Charakter, wenn es sich bei diesen treuen Freundschaften um freiheitsliebende Tiere handelt, welche eher Einzelgänger sind. Tiere brauchen meist ein Zuhause und jemanden er sich um sie kümmert und der Mensch braucht manchmal das Tier um die Kraft zu finden, sich selbst zu retten, und um einen Sinn für sein Leben zu finden. So wie in diesem Film. Es gibt viele berührende Momente im Film die mir das ein oder andere Tränchen in die Augen trieben.
Ein inspirierender Film der Mut und Hoffnung macht. Leider aber auch zeigt wie der Mensch durch Egoismus und Neid geprägt ist, was immer wieder auch traurig macht. Selbst heute noch bekommt James Bowen Morddrohungen gegen seinen vierbeinigen Freund, was mich einfach nur fassungslos macht.
Auch wenn der Film schon etwas älter ist, merkt man es dem Film nicht an. Es ist immer noch aktuell, der Film hat mehr den Charakter eines britischen Films als eines Hochglanz Hollywoodfilm, was es authentisch macht. Mit nur einem einzigen, durchdringenden Blick von Bob ist jeder Widerstandsversuch hoffnungslos vergeblich. Perfektes Tempo, bezaubernd und unterhaltsam.
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Fazit:
Ausgezeichnet - Es ist eine herzerwärmende Geschichte eines Mannes, dem eine zweite Chance im Leben gegeben wird und die er Dank der Freundschaft und Kraft des Katers Bob wahrnehmen konnte. Ein Film, den jeder genießen kann, nicht nur Katzenliebhaber.