Wer will denn schon gerne an Denkmälern kratzen…? Na ich! Wolfgang Petersens „Troja“ aus dem Jahr 2004 (!) war wohl sein letztes großes Highlight. Zwar war sein letzter Film „Poseidon“ (2006) visuell ein Hingucker (Oscar-Nominierung), finanziell aber ein ziemliches Desaster. Nun also „Back to Germany“. Sein Rezept: ein altbackener Stoff (sein gleichnamiger Fernsehfilm ist aus dem Jahr 1976!), vier aktuell angesagte deutsche Schauspiel-Stars und zu guter Letzt viel medienwirksames Tam-Tam. Was bleibt ist eine ziemlich oberflächliche Komödie, welche nie so richtig in Fahrt kommt und hofft allein von den gerade erwähnten Zutaten leben zu können. Ob man nun Fan von den vier Haupt-Protagonisten ist oder nicht, sie retten was zu retten ist. Til Schweiger spielt den „Proll-Boxer“ Chris, wie man einen „Proll-Boxer“ spielen muss, das muss man ihm lassen. Schweighöfer freut sich, dass er seinen „Buddy“ Schweiger von Hacke bis Nacke verarschen darf und ihm ab und an mal eine reinhauen darf. Jan Josef Liefers merkt man an, dass er schauspielerisch die anderen ganz klar in den Sack steckt und „Bully“ Herbig, der ist auch irgendwie dabei. Die Handlung ist natürlich hanebüchen, nicht nur von der Story-Line, auch die handwerkliche Umsetzung ist, wie in der Filmstarts-Kritik schon erwähnt, wie aus einer Zwischenwelt. (Die fiktive Bank- das alte Stadthaus in Berlin, aber ohne den sehenswerten Turmaufbau! Also bitte!) Brauchen wir nicht weiter drüber reden, ist ja nur eine Komödie. Alles in allem ist Petersens „Comeback-Versuch“(?) ziemlich kläglich gescheitert, auch- weil seine eigene Messlatte eigentlich viel höher hängen sollte. Nichts desto trotz kommt man aber ohne großen Schaden bis zum Ende. Ja, man kann auch lachen und ja, es gibt auch den einen oder anderen situationsbedingten Brüller. Mein Highlight ganz klar die Überfall-Planung in Peters Keller, wo Liefers (Peter) permanent mit vollem Mund unverständliches Zeug redet, das von Schweighöfer (Max) übersetzt wird und Tobias („Bully“ Herbig) letztendlich unterstellt wird, was mit den Ohren zu haben. Ja, das hat mir einen Lachkrampf beschert. Das war‘s eigentlich an Highlights (wenn überhaupt). Kann mir nicht vorstellen, dass der Film finanziell ein Highlight ist, aber dafür gibt es ja die Fördergelder. Noch weniger kann ich mir vorstellen, dass der Film künstlerisch groß in Erinnerung bleiben wird. Fortsetzung droht trotzdem, jedenfalls lässt das Ende darauf schließen. Muss aber nicht unbedingt sein.