Filmkritik:
Plötzlich Papa!
Diesmal befasse ich mich eingehend mit der (Drama-) Komödie geführten Film "Plötzlich Papa!" mit dem Ziemlich Beste Freunde-Star Omar Sy und Gloria Colston in den Hauptrollen. Regie führte Hugo Gélin. Wie man unschwer erraten kann kommt der Film aus Frankreich.
Es handelt sich hierbei um das französische Remake vom mexikanischen Film "Instructions Not Included" aus 2013. Viele Teile des Films wurden in London gedreht. Plötzlich Papa! ist das Spielfilmdebüt der quirliegen und aufgeweckten Gloria Colston.
Samuel ist als Speedbootchaffeur in einem Urlaubsparadis beschäftigt und ein richtiger Lebeschön. Doch plötzlich steht eine seiner Urlaubsflirts vor ihm mit einem Kind vor seinem Boot und beichtet ihm dass es sich um seine Tochter handelt. Mit einem kleinen Trick den die Mutter anwendet steht der ahnungslose Samuel alleine da und muss sich nun um seine Tochter kümmern. Auf der Suche nach der Mutter landet er in London und muss sein Leben komplett umkrempeln.
Hugo Gélin hat mit diesem Film ein Wechselbad der Gefühle kreiert, die gute erste halbe Stunde gibt es eigentlich nur komödiantische Einlagen. Man lacht sich zwar nicht halbtod, aber man kann auch nur schwer den Charme von Omar Sy widerstehen. Er ist so souverän wie in Ziemlich beste Freunde, man könnte fast denken es handelt sich um die gleiche Rolle. Sehr gut gefällt mir, dass man nicht soviel Zeit damit verschwendet hat, das heranwachsen von Gloria aufzuzeigen. Es werden kurz ein paar Lebensabschnitte gezeigt und gut ist. Ziemlich cool dass die Tochter acht Jahre lang heranwächst aber der Daddy sich kein bisschen verändert. Egal, Kleinigkeit. Jedenfalls wo wir in der Gegenwart ankommen wird sehr schnell klar, dass Samuel einfach alles dafür tut, seiner Tochter jeden Augenblick als einen ganz magischen Moment erscheinen zu lassen, so dass er sie auch in manchen Dingen belügt, klaro irgendwas spannendes muss ja auch passieren. Zur hälfte des Films angelangt wird dann auch klar, weshalb es sich hierbei nicht nur ausschließlich um eine Komödie handelt, sondern auch um ein Drama. Schön wie es aber ganz schnell überspielt wird und man ganz schnell wieder zurück auf Spur kommt. Dann passiert hier ein bisschen, ein bisschen Stunts dort, es kommt wie es kommen musste, usw.
Hier sind wir auch schon bei der großen Schwäche des Films, er ist sehr linear aufgebaut. Oh wie langweilig? Nein, nicht so ganz. Die Chemie zwischen Omar Sy und Gloria Colaton macht diesen Film trotzdem sehr liebenswert. Und dann? Wer hätte das gedacht, kurz vor Ende gibt es doch einen Wendepunkt mit dem man nicht rechnet und die ersten Tränen kullern.
Fazit:
Es handelt sich hier um eine sehr leichte Komödie. Wer einfach nur non-stop ablachen will findet sicher bessere alternativen. Hier jedoch geht es um die bedingslose Liebe eines Vaters zu seiner Tochter, mit doch schon einigen zum schmunzeln gedachten Momente, ein wenig Drama und zum Ende des Films Emotionen pur. Aufgrund vieler vorhersehbaren Momente, den fehlenden Lachanfall und der doch sehr linear aufgebauten Story vergebe ich "Plötzlich Papa!" 3,5 von 5 Taschentüchern. Er ist absolut sehenswert wenn man bereit ist, sich auf die Emotionen einzulassen und/oder eine gute Vater/Tochter-Story sehen möchte, wenn man aber nur unterhalten oder von Szene zu Szene bloß lachen möchte, oder wer gar absolut Emotionsresistent ist, für denjenigen gibt es bessere alternativen.sj