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    Nosferatu - Der Untote
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    Cursha
    Cursha

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    5,0
    Veröffentlicht am 2. Januar 2025
    Robert Eggers gehört seit Jahren zu den vielversprechendsten Regisseuren, die Hollywood gegenwärtig zu bieten hat. Bereits seit seinem Indiehorrrormeisterwerk „The Witch“ bewies er, dass er ein ausgesprochen großes Talent dafür besitzt klassische Elemente des Folkhorror, mit einzigartigen Bildern zu paaren, historisch korrekt zu arbeiten, dabei grausige Stimmungen zu erzeugen und sich in Details zu verlieben. Diese Art des Handwerks lassen viele Filmemacher, gerade in Eggers Alter, häufig vermissen. Mit seinem Nachfolgefilm „Der Leuchtturm“ schuf er dann sogar für mich in jeder Faser sein Meisterwerk, der damals sogar die Spitzenposition am Jahresabschluss 2019 inne hatte. Mit „The Northman“ schloss er vorerst diese Klammer und setzte endgültig ein Ausrufezeichen als eines der großen Gesichter des modernen Kino.
    Mit „Nosferatu – Der Untote“ hat er sich nun einen Stoff auserkoren, der auf Bram Stokers „Dracula“ basiert, aber sich inhaltlich und stilistisch an Friedrich Wilhelm Murnaus Klassiker von 1922 orientiert, welches im Jahr 1979 von Werner Herzog ein erstes Remake erhielt. Natürlich war ich im Vorfeld extrem gespannt auf Eggers neues Werk und die Erwartungen waren sehr hoch.
    Die Handlung des Filmes setzt wieder zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland an und erzählt die Geschichte von Thomas und Ellen Hutter. Thomas soll in die Karpaten reisen um dort dem Grafen Orlok eine Immobilie in Wisborg zu verkaufen. Doch unheimliches passiert im Schloss und scheint auch seine Frau Ellen in Deutschland zu befallen, die auf eine sonderbare Art mit dem Grafen verbunden ist.
    Inhaltlich weicht Eggers kaum vom bisherigen Stoff ab. Die Handlung verlauft sehr ähnlich zu dem was wir aus den klassischen Geschichten kennen. Allerdings kann er von Beginn an, das Grundgerüst für den Film exzellent aufbauen. Die Atmosphäre ist wieder auf den Punkt gebracht und die Stimmung ist durchgehend erdrückend und bedrohlich.
    Es zeigt sich, dass Eggers genau der richte war für ein Remake des Filmes. Die Kulissen sehen großartig aus und durch die echten Bauten und den geringen Einsatz von CGI immer greifbar. Auch der Einsatz des Lichtes, welches sehr häufig durch echte Beleuchtung entsteht und damit mit dem Film verschmelzt, trägt viel zur Stimmung bei. Auch durch die Farbgebung, die oft sehr sehr entsättigt wirkt oder durch die Primärfarben Blau und Grau zu tragen unterstützt die kalte Stimmung, während zumindest zwischen Ellen und Anna warme Farben gewählt werden. Das Spiel mit den Schatten und Umrissen beweist dann seine Genialität, wenn der Graf in Erscheinung tritt, der selten in seiner ganzen Bracht zu sehen ist, sondern langsam aufgebaut wird und so nie entzaubert wird. Die Kostüme und das Make-Up sind ebenfalls bestens gelungen. Besonders das Aussehen des Grafen ist treffend, zitiert den Alten, wirkt aber dennoch neu und anders. Ebenfalls hervorragend ist die Musik von Robin Carolan, sowie die wirklich herausragende Kameraarbeit von Jarin Blaschke. Eggers Stammkameramann zaubert hier an einer Reihe hervorragende Bilder, die man sich gerne einrahmen möchte.
    Alleine durch die visuelle Gestaltung sticht der Film raus und rechtfertigt die Neuauflage des Klassikers, der für mich eine Besonderheit darstellt, da ich noch nie drei Verfilmungen, des gleichen Stoffes so großartig umgesetzt gesehen habe.
    Und auch die Darsteller muss man durchgehend loben. Emma Corrin, Aaron Taylor-Johnson, Willem Dafoe und Ralph Ineson sind perfekt gecastet und machen einen tollen Job. Auch Nicholas Hoult als Thomas Hutter spielt wieder hervorragend, wird aber von Lily-Rose Depp nochmal überboten, die eine Glanzleitung hinlegt und den Film trägt. Sie kann jede Phase ihrer Figur glaubhaft spielen und wechselt in den Szenen hervorragend ihr Spiel. Das bildet ihre beste Leistung und ist eine willkommene Abwechslung, dass Eggers genau ihre Rolle, im Vergleich zu den anderen Verfilmungen deutlich ausbaut. Bill Skarsgård als Graf ist hingegen nicht zu erkennen. Er spielt das gewohnt gut und der Einsatz der Untertitel macht das ganze greifbar. Auch sein Look, der in den Trailern nie gezeigt wurde, ist klassisch und modern, dabei grausig und abschreckend.
    Eggers verbindet das ganze dann noch zusätzlich mit einer psychosexuellen Ebene, paart Begehren und Abscheu, mit einem feministischen Unterton und stellt den Untoten als Metapher für die Depression dar. Das ist hervorragend verbunden und ein exzellenter Start ins neue Jahr.
    Kurz: Robert Eggers Interpretation des Klassikers setzt diesem neue Elemente hinzu, bleibt aber der Geschichte treu. Das Schauspiel ist ebenso hervorragend wie das perfekte Handwerk, in dessen Zentrum Kameraarbeit, Belichtung, Musik, Make-Up oder Kostüme auf dem Punkt sind. Das Spiel mit Farben, Licht und Schatten, beherrscht er mit Bravur, wodurch das Gesamtwerk des Vampiren hervorragend in die Moderne geführt wird, wie ein Blockbuster wirkt, aber nie dessen Konventionen übernimmt und auf Effekthascherei setzt. Eggers vierter Film ist wieder herausragendes Kino geworden.
    Maximilian Beutler
    Maximilian Beutler

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    1,0
    Veröffentlicht am 3. Dezember 2024
    Ich glaube 5%-10% der Gesamtbevölkerung finden den Film gut. Ich war heute auf der Weltpremiere in Berlin und habe den Film OmU geguckt. Ich PERSÖNLICH würde es mit einem Theaterstück mit übertriebenem Geschauspiel vergleichen. Die Story hat mich nicht abgeholt und hat keinen, wirklich nicht einen, Höhepunkt geboten. Die Hälfte des Casts war wirklich, wirklich sehr gut. Die Jump-Scares, oder wie man das auch schreibt, waren für mich eher mau und vorhersehbar.

    Leider, leider von mir keine Empfehleung. Ich hatte mehr Erwartungen.
    Sebastian Schlicht7
    Sebastian Schlicht7

    8 Follower 213 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2025
    Die neuste Auflage der berühmten Vampir-Story ist bildgewaltig und atmosphärisch!

    Robert Eggers begann seine filmische Karriere in 2015 mit dem tollen Horrorfilm „The VVitch“. Seitdem hat er uns mit dem Meisterwerk „Der Leuchtturm“ beglückt und auch „The Northman“ war ein eindrucksvolles Werk über Rache. Danach stand sein vielleicht bisher größtes Projekt an: Ein Remake von „Nosferatu“, welches ja eine freie Adaption des „Dracula“-Stoffes von Bram Stoker war. Der erste „Nosferatu“-Film aus Deutschland ist mittlerweile über 100 (!) Jahre alt. Seitdem gab es ein Remake aus den 70ern mit Klaus Kinski und nun die neuste Interpretation vom jungen Film-Talent Eggers, der mit seinem Stil wie geschaffen für den Stoff war!

    19. Jahrhundert: Die Story dreht sich um das Paar Ellen und Thomas Hutter, deren Liebe auf die Probe gestellt wird als Thomas eines Tages für einen Maklerauftrag nach Transsylvanien reisen muss. Dort trifft er auf den düsteren und monströsen Grafen Orlok. Thomas wird schnell klar, was Orlok tatsächlich ist: Ein Vampir. Aber was noch schlimmer ist: Er scheint eine Verbindung zu Thomas‘ Frau Ellen zu haben, die scheinbar vom Dämon besessen ist…

    „Nosferatu“ ist besonders in seiner Präsentation ein eindrucksvolles Werk! Der nahezu schwarz-weiße Look des Films erinnert an die besten Zeiten von Tim Burton, wobei Eggers ganz klar seinen eigenen Stil hat. Er versucht dabei auch den Charme der alten Stummfilme wieder zu beleben und schafft dadurch eine wundervoll, dunkle Symbiose voll von gotischer Schönheit. Zusammen mit seinem Stamm-Kameramann Jarin Blaschke gelang Robert Eggers ein bildgewaltiges Horror-Epos, das ähnlich majestätisch daher kommt wie etwa Francis Ford Coppolas „Dracula“-Adaption von 1992. Nur lässt Eggers bei den blutigeren Szenen kaum Kompromisse aufkommen und hält immer voll drauf. Besonders das Aussaugen des Blutes von Orlok, wenn er an seinen Opfern rumknabbert, ist wirklich schön widerlich. Über dem Ganzen schwebt ein effektiver Score von Robin Carolan, der mittlerweile Mark Korven bei Eggers ersten beiden Filmen abgelöst hat.

    Kommen wir zum Cast, der ebenfalls beeindrucken kann: Lily-Rose Depp (Tochter von Johnny Depp) steht noch am Anfang ihrer Schauspiel-Karriere und kann hier wirklich beeindrucken. Sie gibt als Ellen Hutter wirklich alles und kann stellenweise richtig frei drehen in ihrem Wahnsinn. Daneben überzeugt auch Nicholas Hoult, der vor einem Jahr noch in der etwas enttäuschenden Action-Komödie „Renfield“ den Diener Draculas gespielt hat. Hier spielt er Thomas Hutter und macht seine Sache wirklich gut. Daneben überzeugen auch Aaron Taylor-Johnson, Emma Corrin und natürlich Willem Dafoe, der gerade ja fast in jedem wichtigen Arthouse-Film eine Rolle hat. Als Graf Orlok sehen wir Bill Skarsgård, der nach seiner Darstellung von Pennywise im Remake „Es“ (Teil 1 und 2) und „Barbarian“ wieder ein ikonisches Monster verkörpert. Hier sei natürlich auch das beeindruckende Make-up erwähnt, dass Skarsgård in dne gefürchteten Nosferatu verwandelt. Doch in erster Linie lebt diese Figur von seinem starken Schauspieler und Skarsgård ist wieder einmal großartig.

    Perfekt ist „Nosferatu“ in meinen Augen am Ende leider doch nicht. Was genau dem Film fehlt kann ich nicht sagen… Vielleicht etwas mehr atmosphärischer Horror und weniger Jump Scares, die für meinen Geschmack etwas zu viel waren. Vielleicht aber auch eine etwas bessere Balance zwischen grotesken Horrormomenten und und den Charakter-Szenen. Dem Film fehlt es am Ende (wie auch Eggers letztem Werk „The Northman“) an sympathischen Figuren, mit denen man wirklich mitleidet. Damit will ich nicht sagen, dass die Figuren hier schlecht sind, nur ein wenig mehr Herz hätte dem Ganzen vielleicht gut getan, sodass die Tode einiger Leute im Film noch bewegender gewesen wäre. Dafür gibt es einige Änderungen in der Story, die ich sehr begrüße, wie etwa dass Nosferatu und Ellen bereits vor den Ereignissen im Film eine Verbindung hatten. Hier hätte ich mir auch gerne etwas mehr kreative Freiheit gewünscht, gerade von jemandem wie Eggers.

    Fazit: „Nosferatu“ ist vielleicht etwas zu nah am Original-Stoff des deutschen Stummfilmklassikers von 1922 oder auch an Stokers Story. Dennoch ist die Umsetzung von Robert Eggers bildgewaltig, imposant und ein wildes Horrorwerk, das den Stoff ernst nimmt und ihn mit starken Bildern, tollen Darsteller*innen und guter Musik wunderbar für das 21. Jahrhundert aufgefrischt hat.
    challengesbya.d.2k
    challengesbya.d.2k

    16 Follower 238 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 3. Januar 2025
    Naja, zur einen Hälfte gut, zur anderen Hälfte lau. Die Handlung ist eigentlich spannend, allerdings überzeugt die Umsetzung dieser Handlung nicht so wirklich. Der Film passt ins Genre Horrordrama. Allerdings war nahezu kein einziger Jumpscare oder ein Horrorfaktor vorhanden, was dafür spricht, dass dieser Film nicht wirklich horrormäßig ist. Drama hatte der Film schon, war allerdings nicht wirklich überzeugend. Bei so einer Top Besetzung hätte man mehr erwartet. Im Gesamtpacket schneidet der Film für mich durchschnittlich ab und stößt mich jetzt nicht wirklich vom Hocker.
    Kinobengel
    Kinobengel

    474 Follower 555 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 4. Januar 2025
    Erlösung für Vampirfans


    Orlok (Bill Skarsgård), ein furchterregender Adeliger aus Rumänien, kauft ein Schloss am Wohnort von Thomas Hutter (Nicholas Hoult), um dessen Ehefrau Ellen (Lily-Rose Depp) für seine Zwecke zu gewinnen. Bei der Ankunft packt Orlok das Reisegepäck aus: die Pest.

    Friedrich Wilhelm Murnaus „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ von 1922 soll nicht unerwähnt bleiben: Das Stück Kultur habe ich vor einigen Jahren im Filmmuseum München gesehen, musikalisch live begleitet. Eine sehr gut besuchte Vorstellung, Horror-Nostalgie mit starker Anziehungskraft, Texttafeln sowie Max Schreck als Unhold in schaurigen Posen auf einer spärlichen Projektionsfläche.

    100 Jahre später stehen Robert Eggers bei der Umsetzung der Vorlagen von Bram Stoker und Henrik Galeen technische Errungenschaften zur Verfügung, die für den 1931 verstorbenen Murnau nicht greifbar waren. Gutes Equipment ist nicht alles, doch der kreative US-Amerikaner kann es bedienen, Atmosphäre schaffen (2015: „The Witch“, 2019: „Der Leuchtturm“, 2022: „The Northman“). In seinen Inszenierungen ist das Publikum wie ein Teil des Werks, es steht mitten im Geschehen. Möglich machen das neben der Erzählweise die Bilder von Kameramann Jarin Blaschke, der ebenso die drei weiteren abendfüllenden Arbeiten des US-amerikanischen Regisseurs aufgenommen hat. Die Zusammenarbeit fruchtet wiederum: Düster mit kräftigen Kontrasten senkt sich „Nosferatu – Der Untote“ auf die Leinwand herab. Eine zeitweise, besonders zu Beginn überwuchtige Visualisierung, in der Murnaus Verfilmung erkennbar ist, begleitet von einer passenden, animalisch ekligen Soundkulisse. Dazwischen schallen Dialoge im theaterhaften Stil, dessen hohes Niveau die ganzen 133 Minuten Spielzeit durchhält. Alle Figuren zeigen entsprechend Mimik und Gestik, ausgezeichnet gespielt von einem namhaften Ensemble. Geschickt ungünstig ins Licht gesetzt ist Prof. von Franz (Willem Dafoe), dessen Vampirhalbwissen erst spät Anklang bei den skeptischen Mitbürgern findet.

    Die hohe Kunst Eggers ist jedoch der dominante Fokus auf die sozialen Beziehungen in einem Genre, das vorwiegend zur Dauerschockmassage der Leute auf den gemütlichen Kinosesseln geschaffen worden ist. Ellen quält eine raumlose Verbindung zu Graf Orlok, der unter einem Fluch leidet. Gleichzeitig steht die junge Ehe mit Thomas auf dem Spiel, denn die frisch Vermählte fühlt sich zu beiden hingezogen, ähnlich wie Sascha (Victoria Carmen Sonne) im Drama „Holidays“ von Isabella Eklöf, das 2019 in den deutschen Kinos eine Frau zeigte, die zwischen brutalem Drogenboss und sympathischem Touristen entscheiden muss, ganz ohne fantastische Ebene. Allein die fesselnde Intensität der herausgearbeiteten Verhältnisse bringt „Nosferatu – Der Untote“ auf ein wesentlich höheres Level in punkto Charaktergestaltung als es zum Beispiel Terence Fisher 1958 in „Dracula“ vermochte, denn dort wird ein simples, wenn auch spannendes Spiel aufgezogen, in dem Gut gegen Böse im finalen Kampf gewinnt. Bei Eggers ist die dämonische Kreatur den menschlichen Dilettanten stets voraus, getrieben von nicht ausreichend erwiderten, exzellent veranschaulichten Sehnsüchten. Mit der Ausbreitung der Macht des Nosferatu steigt das Kribbeln im Saal. Wird er sein Ziel erreichen?

    Fazit: Aus dem vielfältigen Potenzial des vorliegenden Stoffs ist durch konsequente Gewichtung zweifelsohne ein bedeutender Film entwickelt worden.
    Christian R
    Christian R

    7 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. Januar 2025
    Das ist so ein Film, der die Kritiker begeistert und das Publikum langweilt...vor allem der Hauptprotagnist enttäuschte mich auf der ganzen Linie - 2,3 nette Ideen hatte der Film ja, aber selten habe ich mich während einer Filmvorstellung nach den alten Dracula Filmen gesehnt...allein im ersten Schloss-Abschnitt bin ich 2x eingeschlafen - Manchmal habe ich mich von der Kulisse und Stil an "Sleey Hollow" erinnert gefühlt....aber es war einfach meist eintönig und einschläfernd. Nur William Da Foe hat ein bischen was rausgerissen - Fazit: 2 Stunden Lebenszeit kann man besser einsetzen, wobei ich wenigstens etwas ausgeschlafen bin. Schade!
    Die RUHRGESICHTER waren im Kino
    Die RUHRGESICHTER waren im Kino

    13 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2025
    Ein grandioses Meisterwerk!

    Möglicherweise liegt es daran, dass wir einen ähnlich ungesunden Schlafrhythmus und immer wieder schmerzhafte Probleme mit dem Kreuz haben, dass wir vom Ruhrgesichter.de - Team Vampire einfach lieben; zumindest auf der Leinwand. Am eigenen Hals will man die Kerlchen ja nicht zwingend haben.

    So mussten wir uns "NOSFERATU, der Untote" natürlich im Kino geben. Drehbuch und Regie stammten bei diesem Remake des Murnau-Klassikers von 1922 von Robert Eggers. Witzigerweise hörten wir auf dem Weg ins Kino eine Kritik im Radio, die den Film grundlegend lobte, jedoch wies der Kritiker darauf hin, dass die Art von Eggers, Filme zu machen, ihm jede Freude an jedem Film nimmt. Wir stimmen zu: Nosferatu ist eigen(ständig), pfeift auf hollywoodverseuchte Sehgewohnheiten des Kinopublikums und spinnt ein feines Netz des Grauens mit ultralangen Kameraeinstellungen und beeindruckend durchkomponierten, düsteren Bildern, die von Jarin Blaschke eingefangen wurden. Uns gefällt Nosferatu gerade deshalb.

    Sehr werkgetreu am Original, aber mit eigener Handschrift, hat Eggers hier einen Stummfilmklassiker in die heutige Zeit gerettet, ohne ihn zu zerstören. Der Graf ist optisch perfekt gelungen, sowohl in den kontrastreichen Schattenspielen, als auch in seiner nach und nach enthüllten Gestalt. Das hat -Überraschung- einen optischen "Monster-Lächerlichkeitswert" von exakt null.

    Die schauspielerische Leistung ist bei allen (!) Akteuren auf allerhöchstem Niveau, vor allem Lily-Rose Depp rockt das psychosexuelle Gothic-Schauerwerk.

    Fazit: Wenig Effekthascherei, aber viel Effekt. Wir haben selten einen Film gesehen, in dem sich das Grauen so langsam, und doch niemals langweilig, aufbaut, um sich dann derart bildgewaltig über dem Kinopublikum zu entladen.
    Nach langer Zeit mal wieder ein Film, der uns sofort und nachhaltig in seinen Bann gezogen hat. Empfehlung!
    Merkatz
    Merkatz

    36 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 5. Januar 2025
    Nosferatu - Der Untote ist leider wieder so eine Neuverfilmung, die die Welt im Grunde gar nicht braucht.
    Er ist handwerklich gut gemacht, die Bilder und die Stimmung sind auch ganz in Ordnung, aber man hat alles schon einmal besser gesehen.
    Die Geschichte ist ja ziemlich ähnlich der Dracula-Geschichte, nur etwas abgewandelt, die Namen verändert.
    Wer also einen klassischen Dracula-Film schauen will, sollte besser zu Bram Stoker's Dracula von Francis Ford Coppola greifen. Der ist nämlich in allen Belangen besser und zwar wirklich in absolut allen. Die Bilder sind schöner und poetischer und die Musik einzigartig. Beides ist bei Nosferatu zwar solide, aber bleibt nicht im Gedächtnis.
    Die Schauspieler sind ganz gut besetzt, aber auch die können aus dieser Neuverfilmung kein Meisterwerk machen.
    Die größte Enttäuschung war aber Nosferatu selbst, der hier als hässlicher, großer Kerl dargestellt wird, der keinerlei Ästhetik aufweist. Wirklich hässlich, mit ekligem Schnauzer, kein Vergleich zu den alten Versionen von Max Schreck oder Klaus Kinski, als die Titelfigur noch markant und unvergleichbar aussah.
    Ich würde sagen, diese neue Version ist nur etwas für Kinogänger, die noch nie einen Nosferatu- oder Dracula-Film gesehen haben. Für alle anderen verschwendete Zeit.
    Slade Wilson
    Slade Wilson

    39 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2025
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich den Film bewerten soll.
    Ich wusste nach der Leuchtturm, dass ich mich auf einen Kunstfilm einlasse, aber irgendwie hatte ich doch etwas anderes erwartet. Der Trailer wirkte auf mich etwas stimmungsvoller und in den ersten 20 Minuten kam mir der Film wie ein schlechter Trip vor. Ich musste mich erst wieder an Eggers Stil und an den unangenehmen aber passenden Soundtrack gewöhnen.
    Unangenehm war einiges an den Film. Ich fand ihn aber trotzdem über weite Strecken sehr faszinierend und trotz der langsamen Erzählweise hat er sich kaum bis überhaupt nicht gezogen.
    Die Bilder wirken auf jeden Fall nach und vielleicht schaue ich ihn mir ja nochmal an und verstehe ihn dann in seiner Ganzheit.
    Das Design des Lords wirkt irgendwie wie eine Mischung aus Krocha, 80er Jahre Ganove und Vlad Teppesch. Die Wahl des Vampirdesigns fand ich genau so fragwürdig wie das Gesicht des Krampus aus dem gleichnamigen Film von 2015.
    G. G
    G. G

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Januar 2025
    Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, "Nosferatu" auf der großen Leinwand zu erleben, und ich bin immer noch überwältigt von der Intensität dieses Filmerlebnisses.Die Bildsprache ist einfach atemberaubend. Jedes einzelne Bild ist ein Kunstwerk für sich und trägt zur unheimlichen Stimmung bei. Die Schattenspiele, die verzerrten Gesichter und die klaustrophobischen Räume erzeugen eine visuelle Gewalt, die unter die Haut geht. Die Musik verstärkt diesen Eindruck noch, indem sie die Spannung kontinuierlich aufbaut .Die schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls herausragend. Bill Skarsgard verkörpert den Grafen Orlok mit einer Intensität, die einem den Atem stocken lässt. Seine blasse Haut, seine langen Krallen und seine durchdringenden Augen machen ihn zu einer Figur, die einem noch lange im Gedächtnis bleibt.

    Was "Nosferatu" jedoch wirklich auszeichnet, ist seine Fähigkeit, eine universelle Angst anzusprechen: die Angst vor dem Unbekannten, vor dem Tod und vor dem Anderssein. Der Film ist mehr als nur ein Horrorfilm, er ist eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem menschlichen Dasein.

    Es ist selten, dass ein Film einen so nachhaltigen Eindruck hinterlässt. Ich werde noch lange über die Bilder und die Geschichte nachdenken. "Nosferatu" ist ein Meisterwerk des Horrorfilms, das auch heute noch nichts von seiner Faszination verloren hat.

    Fazit: Ein absolutes Muss für alle Freunde des Horrorgenres und des kinematografischen Meisterwerks.
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