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    Mediterranea - Refugees welcome?
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    3,5
    Veröffentlicht am 1. Juli 2015
    „Mediterranea“ ist ein Spielfilm mit Bezug zur aktuellen Situation des Flüchtlingsstroms von Nordafrika nach Europa und wurde auf dem 33. Filmfest München 2015 vorgestellt. Regisseur und Drehbuchautor Jonas Carpignano sowie der Hauptdarsteller Koudous Seihon waren anwesend.

    Ayiva (Koudous Seihon) verlässt Burkina Faso per Schleuser über mehrere nordafrikanische Länder und das Mittelmeer Richtung Italien. Schwester und Tochter lässt er zurück. Er möchte eine dauerhafte Anstellung finden und die beiden finanziell unterstützen. Sein Freund Abbas (Alassane Sy) begleitet ihn auf der Flucht. Was sie am nicht selbst bestimmten Zielort erleben, ist ernüchternd.

    Jonas Carpignano habe nie einen Dokumentarfilm drehen wollen, sagte er nach der Vorstellung den fragenden Filmfestfreunden. Und doch ist es der Doku-Style, der das Geschehen dem Zuschauer sehr nahe bringt, wenn auch Ulrich Seidl mit seiner Paradies-Reihe dafür ein erheblich besseres Händchen vorweist, indem die Figuren mit mehr Nüchternheit an den Beobachter weitergibt. Die starke Präsenz von Koudous Seihon möchte Carpignano ausnutzen und stellt ihn mit zunehmender Spieldauer immer stärker in den Fokus. So wechselt der Regisseur für sein Langfilmdebüt wieder mehr zum Spielfilmmodus.
    Bis zur Ankunft in Kalabrien wird die Geschichte nur an ihren Eckpunkten aufgehängt. Es ist die Entscheidung von Carpignano, der das Hauptaugenmerk auf die Verhältnisse in Italien lenken möchte (inkl. der 2010 in Rosarno tatsächlich geschehenen Ausschreitungen). Das sorgt zwar in der ersten halben Stunde für einen ungleichmäßigen Erzählfluss, lässt aber das Werk mit kleinen Hängern im Mittelteil bis zum starken Finale zunehmend an Klasse gewinnen, Skype, MP3, Rihanna und ihr „We Found Love“ helfen mit.

    Mit „Mediterranea“ ist Jonas Carpignano ein beachtliches Debüt gelungen.
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