Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 11. Juni 2015
Die komplexe Rückblendenstruktur des Films und die emotionalen Erinnerungen der Protagonisten überschatten das teilweise etwas durchhängende Geschehen in der Gegenwart: die Geschichte der verdrängten Schuld und der titelgebenden Entscheidung ist oft nur lose verbunden mit dem tölpelhaften Verliebtsein des Protagonisten in Sophie. Ungeachtet dieser teilweise auftretenden Unausgewogenheit, jongliert der Film an anderen Stellen gekonnt mit Rahmen- und Binnenhandlung, lässt diese sanft ineinander gleiten und holt thematisch weit aus. Manchmal geht letzteres auf Kosten der Glaubwürdigkeit und Nuancierung. Die Beziehung zwischen Sophie und Nathan wird dann zwar in ihren Extremen aufgeführt, reiht sich damit aber in vielen Szenen in die unendliche Zahl dramatisierter Liebesgeschichten ein. In anderen Momenten jedoch, vor allem im letzten Viertel des Films findet das Drama aber zu jener erstaunlichen Kohärenz zurück, die die teils im Sand verlaufenden Nebenhandlungsstränge in der Mitte des Films etwas missen ließen. Konsequent stellt er die Untiefen der Charaktere in den Vordergrund und überrascht ebenso mit einem brutalen und - jedenfalls im Vergleich zu anderen Genrefilmen - sehr unsentimentalen Ende, welches mich für meinen Teil sehr berührt hat.