The Circle ist ein SciFi Film, der potentiell im Hier und Jetzt spielt. The Circle ist ein Konzern, der versucht, durch moderne Kommunikations-Technologie und Live-Feeds das Leben der Menschen transparent zu machen - zunächst nur das Leben der Circle-User, die sch freiwillig auf der Plattform registrieren und zu Gunsten dieser Vision weitestgehend auf ihre Privatspähre verzichten.
Aber schon bald greift The Circle nicht nur nach freiwilligen Usern, sondern nach der ganzen Welt. Alle Menschen sollen registriert und transparent sein, in allem was sie tun, beruflich oder privat.
Ich bin mir darüber bewusst, dass bereits jetzt genug Technologie da wäre, um mich ohne mein Wissen zu durchleuchten und engmaschig zu überwachen, wenn man es wollte. So ist das nun mal. Und der Fortschritt wird nicht zum Erliegen kommen. Wichtig ist nur, dass es stets ein ahndungswürdiges Verbrechen bleibt, unbefugt in meine Privatsphäre einzudringen. Da kommen Datenschutz und Meinungsfreiheit sowie entsprechende Gesetze ins Spiel. Daran glaube ich im Großen und Ganzen. Wir leben in einem freien Land. Klar, auch nicht alles toll, Freiheit ist relativ, schon klar. Aber im Großen und Ganzen kann ich tun und sagen was ich will und darf meine Geheimnisse für mich behalten, so lange sie keinem schaden.
Was will der Film, der ja nun mal auch in einem weitestgehend freien Land verzapft wurde, mir darüber hinaus eigentlich noch sagen? So lange ich auch darüber nachdenke, ich komme einfach nicht darauf.
Mir kommt das Ganze vor wie eine Fortsetzungsgeschichte aus der Sesamstraße, die man in The Circle nun mal an einem Stück erzählen will. Und die geht so:
Die beiden bösen Zauberer Eamon und Tom wohnten in einem großen Palast hoch über der Stadt. Sie wollten alles über alle Menschen in der Stadt wissen, denn kennt man all ihre Geheimnisse, kann man sie besser kontrollieren. Wissen ist Macht. In dem Palast arbeiteten noch viele kleine drollige Helfer, die den beiden bösen Zauberern fröhlich dabei halfen, alles aus den Menschen herauszuquetschen. Eine ganz fleißige Helferin war die liebe kleine Mae…….usw usw. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie belastenderweise noch immer.
Emma Watson spielt die Mae schrecklich schlecht. Völlig ungeeignet für die ihr anvertraute Rolle ging sie mir schon nach 5 Minuten mit ihrem neunmalklugen Gesichtsausdruck und noch klügerem Gelaber auf den Keks. Dabei war sie so toll als Hermine Granger in Harry Potter.
Tom Hanks gibt den Firmenchef Eamon wie ein böser Onkel im Schafspelz, ohne Ecken, ohne Kanten, ohne Esprit. Da musste sich der Regisseur bestimmt anstrengen, so unglaublich wenig aus einem solchen Multi-Filmtalent wie Hanks herauszukitzeln. Mission geglückt. Respekt.
Ein bisschen Wehmut erzeugte bei mir der letzte Auftritt von Bill Paxton, der Mae‘s an MS erkrankten Vater spielt und wenigstens einen kleinen darstellerischen Glanzpunkt setzt. Das hat sich der gute alte Bill auch in seinem letzten Film nicht nehmen lassen.
Ein wirklich langweiliger und unentschlossener SciFi Schinken, der ein wenig Angst vor der totalen Gedankenkontrolle schüren soll und bestenfalls die kleinen Sesanstraßen-Zuschauer etwas nachdenklich stimmt.
Obwohl dafür bei Licht betrachtet die Message am Ende des Films zu merkwürdig ist. Totale Transparenz ja, aber wenn dann für alle, auch für die bösen Buben an der Spitze der Gesellschaft. Himmel hilf. Das ist alles Käse.
Völlig verwirrt wenden sich auch die geneigten Sesamsträßler den Bauklötzen zu, die sie gerade über diesen schlechten Film gestaunt haben. Absolute Fahrkarte.