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    Meine Zeit mit Cézanne
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    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 20. August 2020
    Es gibt so viele, gute Biopics von berühmten Malern (z.B. Minnellis Vincent van Gogh), die sowohl die Persönlichkeit herausarbeiten als auch viele Werke der Künstler en passant einblenden. Sie bieten somit einen doppelten Gewinn. Da ist dieser Film von Danièle Thompson, der wie ein Mosaik angelegt ist, ein zweifacher Verlust. Von den beiden Freunden Émile Zola und Paul Cézanne, (dargestellt von den beiden Guillaumes: Canet für Zola und Gallienne für Cézanne) die hier im Mittelpunkt stehen, bleibt wenig Erinnerungswürdiges hängen.
    Sie wandern von Salon zu Salon, führen gespreizte Streitgespräche und sind mit Cherchez-la-Femme gut beschäftigt. Da fällt Cézannes Model und spätere Ehefrau Marie-Hortence (eindrucksvoll Débora Francois) schon positiv aus dem schalen Rahmen. Immerhin kauert sie lasziv auf einem Divan. Das künstlerische Abbild, das hier entsteh, sehen wir leider nicht. Cézanne hat so gut wie keine Akte gemalt, aber auch von den typischen Landschaften ist nichts zu sehen. Von der Liebe auch nicht. Darüber schwadronieren die älteren Herrn nur ausgiebig. Man versteht nicht, wieso Cézanne einer der Großen im Europa des 19. Jahrhunderts gewesen ist.
    Die übrigen Darsteller bleiben blass wie die beiden Freunde. Auch die Turbulenzen bei den Pariser Ausstellungen lassen uns eigentlich kalt und andere Berühmtheiten unter den Zeitgenossen bleiben nur Farbklekse, die gleich wieder übermalt werden.
    Viel Picknick, viel Wandern und ganz lange Gespräche lassen diesen Film etwas fade und zäh erscheinen. Schade, Chance vertan.
    Klaus P.
    Klaus P.

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    4,0
    Veröffentlicht am 24. August 2016
    Geschichte und Kunst oder die Geschichten über die Kunst? So einfach einzuordnen lässt sich dieser Film nicht. Aber das er sehr ansehnlich ist, ist ein Verdienst der Regisseurin Daniele Thomson. Sie hat das Leben und Wirken zweier großer Künstler sehr behutsam und dennoch grandios in Szene gesetzt.
    Aix-en-Provence im Jahre 1853. Zwei sehr unterschiedliche Jungen lernen sich auf dem Schulhof kennen. Emile Zola (Guillaume Canet), Sohn italienischer Einwanderer und Paul Cezanne, Sohn eines reichen Bankiers. Obwohl sie aus unterschiedlichem Hause stammen, werden sie unzertrennlich. Das geht auch im Erwachsenalter weiter.
    Ihr Tatendrang bringt sie nach Paris. Sie tauchen in die Künstlerszene ein, lieben die gleiche Frau, leben von der Hand in den Mund und wollen mit ihrer Kunst - Emile schreibt, Paul malt – die Welt aus den Angeln heben. Während Emile schon bald Erfolg hat, kehrt Paul frustriert in die Provence zurück, weil er keinen Erfolg hat.
    Aber immer wieder zieht es Paul nach Paris. Ihm fehlt die Nähe von Emile. Doch seine Ungeduld, Eifersucht und Kompromisslosigkeit stellt die Freundschaft zu Emile Zola auf eine harte Probe. Doch Zola übt sich immer wieder in Geduld und Verständnis für den Gescheiterten. Erst als Emile in seinem Roman „Das Werk“ ein wenig schmeichelhaftes Porträt von Paul zeichnet, kommt es zum Zerwürfnis.
    Ein Film fast wie ein Gemälde. Mit herrlich eingefangen Bildern, in den warmen Farben der Provence und der dazu passenden Musik. Mit einigen Zeitsprüngen wird diese fast fünfzig Jahre dauernde Freundschaft erzählt. Im Nachspann erfährt man zusätzlich mehr über das Wirken dieses Impressionisten. Heute hängen noch über 700 Gemälde von Paul Cezanne in den Museen dieser Welt.
    113 Minuten – eine berührende Freundschaft, exzellent auf die Leinwand gebracht.
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