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Kinobengel
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4,5
Veröffentlicht am 28. August 2016
Mia Hansen-Løve, eine französische Regisseurin, hat mit „Alles was kommt“ ihren fünften Langfilm auf die Leinwand gebracht.
Nathalie (Isabelle Huppert) ist leidenschaftliche Philosophie-Lehrerin und kümmert sich um ihre kranke Mutter Yvette (Edith Scob). Die beiden Kinder sind aus dem Haus. Als Ehemann Heinz (André Marcon) die Liebe zu einer anderen Frau gesteht, muss Nathalie andere Wege gehen.
Der Film von Hansen-Løve ist nicht geeignet für ein Publikum, das die Ehe-Schlammschlacht auf der Leinwand favorisiert. Auch wer sich Zickenkrieg oder einen Plot à la Rosamunde Pilcher wünscht, wird nicht bedient. Die französische Regisseurin folgt hauptsächlich Nathalie, die in fast jeder Szene zu sehen ist. Beinahe zu spartanisch wird gezeigt, wie die verlassene Frau ihr Dasein fortführt. Aber eben nur beinahe. Mit einem meisterlich abgestimmten Rhythmus erhält der Beobachter die Möglichkeit zu erfahren, dass das Auseinandergehen der Eheleute Nathalie berührt, aber Philosophie immer der Fokus war und sein wird, insbesondere das Projekt ihres früheren Schülers Fabien (Roman Kolinka). Die Szenen sind überwiegend kurz gehalten und überbringen kleine Botschaften, keine Einstellung ist überflüssig. Das „Aufeinandertreffen“ von Nathalie und der Neuen gleicht dabei einem Geniestreich. Mit den anderen Baustellen in Nathalies Leben (Mutter, Kinder, Katze Pandora, Schulbuchverlag) bildet „Alles was kommt“ in einer Summe ab, dass der Verlust des Ehepartners einen schicksalsbestimmenden, aber geringen Anteil haben kann. Mit der großen Isabelle Huppert hat Mia Hansen-Løve zudem eine Schauspielerin gefunden, welche die Komposition Film mit Natürlichkeit abrundet.
Die Zukunft. Ein kleiner Film über den Alltag einer vierköpfigen Familie. Dabei dreht sich alles um Nathalie (Isabelle Huppert), die ein gutbürgerliches Leben führt. Die Schicksalsschläge wirken auf sie wie eine Befreiung: Ehemann Heinz (André Marcon) geht fremd, Oma Yvette (Edith Scop, Leinwandikone aus den 50er Jahren) muss ins Heim und stirbt bald darauf, sie selbst ist Lehrerin und veröffentlicht philosophische Abhandlungen, die plötzlich nicht mehr verlegt werden. Unbeirrt schippert sie ihren persönlichen Kahn durch bewegte See und behält den Kopf dennoch über Wasser. Selbst ein sexloses Verhältnis mit ihrem Lieblingsschüler Fabien (Roman Kolinka) gestaltet sie nach ihren Vorstellungen. Die Huppert trägt den Film, der keinen Höhepunkt und kein Highlight hat und uns auch keine neuen Erkenntnisse bietet. Nachwuchsregisseurin Hansen-Love hat einen Mädels Film gemacht, der heute keinen mehr vom Hocker haut, versteht ihn aber wohl als Mutmacher. Ist heute nicht mehr nötig, obwohl der Originaltitel Die Zukunft lautet. Ja welche denn oder wessen Zukunft meint die Gute. Der deutsche Titel erinnert an Verkaufsslogans wie ‘Alles muss raus!‘ Damit kann man auch nichts anfangen. Nichts Neues an der Familienfront also. K.V.
Leider sehr vorhersehbarer Film, der Schritt für Schritt die Lebenssituation der Hauptfigur zerlegt. Die arg routinierte Vorgehensweise, die konstante Phrasendrescherei der Hauptfiguren, die sehr holzschnittartigen Figurengegensätze nehmen dem Film dabei leider seine Individualität. Zwar umgeht er einige Klischees wie Student-Dozenten-Verhältnisse etc. erfolgreich. Aber dafür sind die Szenen ohne subtile Gegensätze, die es zu vertiefen lohnt. Stattdessen werden dem Zuschauer alle Figuren mit ein oder zwei banalen Eigenschaften vorgestellt, sodass die Figuren wie eine Klischee-Sammlung werden: die emotional unterkühlte Dozentin, der mürrische Ehemann, die zum Pflegefall werdende Mutter, der revolutionär angehauchte Schüler. Dazu gibt es endlose Diskussionen über Politik, Philosophie etc. Das wäre alles halb so schlimm, wenn der Film Humor und eine eigene Note aufweisen würde. Das ist nur eben nicht der Fall.
Guter Film mit (ziemlich subtilem) Humor und starken Momenten aber auch einigen Längen. Mit all den üblichen Banalitäten gibt er einem aber auch nicht viel neue Impulse und plätschert mehr so gleichgültig vor sich hin.
Wirklich eine Tragödie, die hier vorgeführt wir. Das Älterwerden in der grausamen Art. Nicht diese vermeintlich sorgenfreien Prospektrentner, die lachend an irgendeinem Strand sitzen werden gezeigt. Es ist die hochintelligente Lehrerin, der alle Lebensinhalte wegbrechen. Sie versucht jungen Leuten am Ende hinterher zu laufen kann aber deren Lebensmodellen nicht verstehen und wir auch von ihnen nicht mehr verstanden. "Nur" 4*, da der Film anfangs 20 Minuten braucht, um sein Nachricht zu erklären.
schöner Film mit sehr guten Schauspielern. Leichtfüßig erzählt er von einer Literatur-Lehrerin und Autorin, die von ihrem Mann verlassen wird und das Leben trotz diverser "Störfaktoren" weiterhin zu meistern versucht. Verstehe die 4,5Sterne-Wertung nicht ganz- klar spielt Huppert großartig und der FIlm rührt einen teilweise, aber so richtig mitreißend und fesselnd ist die Story nicht. Er wird zum Ende hin immer besser, aber leider gibt es auch wenig Humor und wirklich anrührende Szenen. reicht aber für 3,5Sterne
Isabelle Huppert, Baujahr 1953, ist das Aushängeschild des französischen Films. Egal was sie spielt, sie überzeugt meistens. Allerdings mit ihrem neuesten Film „Alles was kommt“ kann man das nicht behaupten. Eine sehr gleichgültige heruntergespielte Rolle einer Philosophielehrerin. Ohne jegliche Höhepunkte und sehr kopflastig das Ergebnis. Nathalie (Isabelle Huppert) arbeitet als Lehrerin für Philosophie. Seit 25 Jahren verheiratet, verläuft ihr Leben in geregelten Bahnen. Das ändert sich schlagartig, als ihr Mann Heinz (ANDRE MARCON), sie wegen einer jüngeren Frau verlässt. Sie allerdings bringt es nicht aus dem Gleichgewicht, sondern sieht es als Chance für ein neues Leben. Auch das ihre exzentrische Mutter sie in Atem hält, ficht sie kaum an. Mit einer fast stoischen Ruhe meistert sie ihre neue Freiheit. Ein Film, bei dem man sich fragen muss, gibt es solche Menschen überhaupt? Ich jedenfalls konnte mit dieser Art von Lebensgeschichte nicht viel anfangen. 100 Minuten – quälende Langeweile – nicht zu empfehlen.
Diese banale, vor Stereotypen strotzende Geschichte über die Philosophielehrerin Nathalie an einem französischen Lycée, die von ihrem Mann für eine Jüngere verlassen wird, plätschert betulich dahin. Hauptdarstellerin Isabelle Huppert ist eine Bereicherung für jedes Festival. Aber diesen Film von Mia Hansen-Løve, in dem sie einige Kalenderspruch-Weisheiten aufsagen muss, konnte auch sie nicht retten. Eine der Enttäuschungen im Berlinale-Wettbewerb 2016