Was lässt sich zu "Colonia Dignidad" sagen?! Zuallererst mal, dieser Film ist nichts für Schwache nerven. Es gibt einige grausame und gewalttätige Szenen zu sehen,die den Zuschauer schon sehr bewegen. Da der Streifen auf wahren Begebenheiten beruht, ist das natürlich doppelt schockierend.Es hält einen aber auch vor Augen, wie heftig es auf den Planeten mancher Orts zu geht. Puh. Ohne Worte. Insgesamt ist zur Darbietung dieser Geschichte zu sagen, dass sie sehr packend, intensiv, emotional und spannend erzählt wird. Von allem etwas. Die schauspielerische Leistung ist hierbei hervorragend. Man kauft jedem einzelnen seine Rolle ab, sowohl im nonverbalen Bereich als auch im verbalen Bereich.
Nur die Kostüme und die Ausstattung retten den Film noch mit seiner klischeehaften, plump zusammengeschusterten und über weite Strecken völlig überzogenen Handlung.
Erschreckend! Der Film ist sehr gut gemacht und die Schauspieler sind einfach fantastisch. Beide Hauptdarsteller Emma Watson und Daniel Brühl spielten brilliant. Ich hätte Emma dafür einen Oscar gegeben. Die Geschichte ist so hart vor allem weil es die Colonia dazu auch noch echt gab und die Leute wirklich so behandelt wurden. Einfach schrecklich! Was ich noch dazu sagen muss: der Film ist von der ersten Minute bis zur letzten spannend. Man fiebert so mit ob ihnen die Flucht aus der Colonia gelingen wird.
„Colonia Dignidad“ ist ein wichtiger Film für Deutschland. Denn wie immer wieder klar wird, hat die Bundesrepublik in Sachen Aufarbeitung dunkler Kapitel der jüngeren Geschichte nicht nur gute Arbeit geleistet. Das fängt beim Völkermord an den Herero in den afrikanischen Kolonien zu Anfang des 20. Jahrhunderts an, der bis heute mit fadenscheinigen Begründungen beiseitegeschoben wird, und hört bei der sogenannten titelgebenden „Colonia Dignidad“ auf, einer fundamentalistisch christlichen Sekte, die in den 70er Jahren mit dem diktatorischen Pinochet-Regime in Chile kooperierte und als eine Art Folterzentrum fungierte, alles beobachtet und protegiert von den örtlichen diplomatischen Vertretern Deutschlands.
Doch ist es auch ein guter Film? Bei einem Blick auf dem Vorspann wird klar, dass es sich hier um eine weitere, von unzähligen Fernsehsendern und Filmförderanstalten getragene Produktion handelt, was auch die hochkarätige Besetzung erklärt: Daniel Brühl, der an der Schwelle zum endgültigen Hollywood-Durchbruch steht, sowie mit Emma Watson und Mikael Nyqvist zwei international bekannte und renommierte Akteure, die ihre Sache sicher gut machen. Lediglich Brühl und sein relativ flaches (und mit einem Blick auf seine Filmographie: wiederkehrendes) Spiel kommt wenig zur Geltung, Nyqvist jedoch kann als perfid-faschistischer Sektenführer überzeugen.
Die Handlung hingegen ist stark konsensorientiert – das Reißbrett lässt grüßen -, was auf lange Sicht zwar zu einer leichten Spannungssteigerung führt, aber auch der „Substanz“ des Filmes schadet – die Colonia wird die Kulisse eines Thrillers voller zweifelhafter dramaturgischer Spielereien, welcher jedoch den historischen Boden unter den Füßen verliert, was gerade in Anbetracht der Frische des geschichtlichen Sujets schade ist. Dabei fängt „Colonia Dignidad“ gut an, Florian Gallenberger („John Rabe“), geht in medias res. Das studentische Milieu in der noch jungen Demokratie Chile, sowie die beiden Hauptfiguren Lena und Daniel werden rasch etabliert, ebenso wie die Unruhe des alles umstürzenden Putsches.
Sind die Protagonisten jedoch erst einmal in der Colonia, „verflacht“ das Geschehen, statt echten Psychoterror und gnadenlose Inszenierung gibt es die bekannte, seichte Spannung. Ein Film, bei dem die Kostümbildner und so mancher Nebendarsteller beim Aufzeigen des monotonen Alltags im Lager ganze Arbeit geleistet haben, die Regie allerdings etwas zu zaghaft ausfällt. So ist „Colonia Dignidad“ ein Film, der nicht unbedingt wegen seiner filmischen Klasse, sondern wegen der Behandlung eines tabuisierten Themas in Erinnerung bleibt und hoffentlich einige Zuschauer zum Nachdenken anregen kann.
Dieser Film ist mit abstand der beste Thriller 2016, ichbhatte mich vorher nie mit der Colonia Dignidad beschäftigt, jedoch weiß ich nach dem Film sehr viel über diese Sekte. Emma Watson und Daniel Brühl glänzen als Paar vor der Kamera!!
Daniel Brühl spielt wirklich gut, das war's dann aber auch schon. Alle weiteren Figuren sind leider einseitig und wenig glaubwürdig. Auch der historische Hintergrund wird sehr klischeehaft beleuchtet, wahre Beweggründe und Handlungsmotive der einzelnen Rollen kommen nicht heraus. Alles in allem eher enttäuschend, v.a. bei dem Cast.
Synchronstimme von Chilenen mit türkischem Akzent. Musik von damals die wir heute aus dem Radio kennen, die damals aber eher kaum gelaufen ist. Musik vom kleinen Plattenspieler in lupenreiner Digitalqualität. Plakative Handlung und Szenen.
Der Film wirkt auf mich wenig authentisch und plakativ. Ich hab nach 20 Minuten ausgeschaltet weil es unerträglich war.
Hier finde ich alleine die Paarung der Hauptdarsteller spannend, wer hätte vor 15 Jahren mal gedacht daß der Junge aus Schule und die Kleine aus „Harry Potter“ mal ein Leinwandpaar ergeben – gut, um solches geht’s hier nur absolut sekundär, aber ich finds spannend. Der Film selber fällt aber auch spannend aus, obwohl er eigentlich durch wechselnde Genres zappt: zu Beginn eine nette Lovestory, kippt dann in ein Drama mit politischem Hintergrund, dann zu einem Thriller über die Umstände in dem furchtbaren Lager und nachher zu einem „Flucht“ Thriller. Die Schwerpunkte sind dabei etwas unterschiedlich, funktionieren aber bestens. Ich weiß nicht ob ich nach diesem Film ein Schulreferat über die Colonia Dignidad halten könnte, glaube aber schon einen guten und leider eindeutigen Eindruck erhalten zu haben wie die Abläufe und die Entschmenschlichung in diesen Dingern ausgesehen haben muß. Ob man so einen Film deswegen gleich in einen Schulunterricht übernehmen müßte sei dahin gestellt, er schafft aber das absolut wünschenswerte: er erzählt eine mitreißende Geschichte, getragen von tollen Darstellern und vermittelt einen Eindruck von historischem Wissen. So sollte es sein.