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    Dragonball Z: Resurrection F
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Dragonball Z: Resurrection F
    Von David Herger

    Mehr als drei Jahrzehnte hat die „Dragonball“-Saga mittlerweile auf dem Buckel, doch ein Ende der Abenteuer von Son-Goku und Co. ist auch 2016 noch lange nicht in Sicht. Nachdem erst im vergangenen Jahr mit „Dragonball Z: Kampf der Götter“ der 18. Kinofilm der Fantasy-Actionreihe erschien und in Japan mit „Dragonball Super“ die fünfte Anime-Serie ihre Premiere feierte, folgt mit „Dragonball Z: Resurrection F“ von Regisseur Tadayoshi Yamamuro nunmehr bereits das nächste Leinwandabenteuer. „Dragonball“-Schöpfer Akira Toriyama ist diesmal wieder für Story und Drehbuch verantwortlich und verschiebt den Akzent nach dem eher auf Humor und neue Figuren fokussierten „Kampf der Götter“ wieder stärker in Richtung episches Action-Feuerwerk und krachende Kampfszenen. Dieser Bombast macht einiges her und sorgt über weite Strecken durchaus für Kurzweil, allerdings bleibt der Witz diesmal etwas auf der Strecke und von einer abwechslungsreichen Handlung kann auch nicht gerade die Rede sein.

    Nachdem Son-Goku (gesprochen von Tommy Morgenstern) und Vegeta (Oliver Siebeck) im Kampf gegen den mächtigen Gott der Zerstörung Beerus (Oliver Stritzel) unterlegen sind, gehen die beiden Saiyajin-Krieger bei ihrem Bezwinger und dessen Mentor Whis (Oliver Feld) in die Lehre. Während sie auf Beerus‘ weit entferntem Heimatplaneten trainieren, braut sich auf der Erde neues Unheil zusammen: Der einst von Son-Goku vernichtete Herrscher Freezer (Thomas Schmuckert) wird auf Wunsch seiner loyalen Armee mit Hilfe der Dragonballs vom sagenumwobenen Drachen Shenlong zum Leben erweckt und sinnt auf Rache. Son-Gohan (Robin Kahnmeyer), Krillin (Wanja Gerick), Piccolo (David Nathan) und anderen Mitstreitern von Son-Goku gelingt es mit Mühe und Not, Freezers tausendköpfige Armee zu schlagen, doch gegen den intergalaktischen Tyrann selbst sehen sie keinen Stich. Erst im letzten Moment tauchen Son-Goku und Vegeta auf, um Freezer ein weiteres Mal die Stirn zu bieten ...

    „Dragonball Z: Kampf der Götter“ brachte 2015 frischen Wind in das Franchise: Mit dem zerstörerischen Gott Beerus wurde nicht nur eine ganz neue Figur in das „Dragonball“-Universum eingeführt, sondern sie durfte Goku ausnahmsweise auch besiegen. Außerdem überzeugte der Film mit vielen unbeschwerten und komödiantischen Momenten, die an die lustig-lockeren Zeiten der ursprünglichen „Dragonball“-TV-Folgen erinnerten. Mit „Dragonball Z: Resurrection F“ knüpfen die Macher um Akira Toriyama dagegen wieder stärker an die im Vergleich klar ernsteren „Dragonball Z“-Episoden an und legen ihr Hauptaugenmerk ganz eindeutig auf Kampf und Action. Dieser klare Schwerpunkt erweist sich als Stärke und Schwäche zugleich: Das große Kräftemessen zwischen Son-Goku und Freezer nimmt geradezu epische Ausmaße an und überzeugt auch visuell, aber viel Platz für humorvolle Szenen und geliebte Nebenfiguren wie Son-Gohan oder Krillin bleibt da nicht.

    Während die beiden Hauptkontrahenten sich ausufernd in ihren ultimativen Kampfformen (der Finsterling erstrahlt voller Stolz als „Goldener Freezer“) die Köpfe einschlagen, gibt es nur wenig Ablenkung und Auflockerung, aber gelegentlich blitzt der zugegebenermaßen naive, aber wirkungsvolle Humor auf, der schon wesentlich zum Charme der alten „Dragonball“-Folgen beigetragen hat, etwa wenn die beiden Süßschnäbel Beerus und Whiz am Rande des großen Kampfes ihr ganz eigenes (Wort-)Duell um die letzte Frucht eines von Bulma zubereiteten Erdbeereisbechers ausfechten. Trotzdem bewegt sich das auch hierzulande in 3D präsentierte Spektakel immer wieder am Rande des Action-Overkills. Weniger wäre womöglich mehr gewesen, aber speziell für die Fans der großen finalen Kämpfe ist „Resurrection F“, der in Japan gleich mehrere Kassenrekorde gebrochen hat, auf jeden Fall lohnenswert.

    Die technische Umsetzung ist zwar wie schon bei „Kampf der Götter“ allen bisherigen „Dragonball“-Serien und den meisten anderen -Filmen) zweifellos überlegen, doch mit Action-Animes wie zum Beispiel „Attack On Titan“ oder „The Last: Naruto the Movie“ kann „Resurrection F“ nicht mithalten. Die Bewegungsabläufe wirken hier nicht immer ganz flüssig – zuweilen entsteht fast so etwas wie ein paradoxer Daumenkino-Effekt: als würden die Kontrahenten bei ihrem Megakampf ein so unfassbar schnelles Tempo vorlegen, dass wir nur noch einzelne Momente ihrer Aktionen wahrnehmen können. Dies wiederum steht in krassem (und zuweilen ermüdendem) Gegensatz zur Entschleunigung drumherum: Da gibt es endlos lange Blickduelle zwischen den Gegnern, die sich in Italo-Western-Manier belauern, was hier allerdings nicht besonders spannungsvoll ausfällt. Und auch die ausführliche Fachsimpelei über gesteigerte Kampfkräfte (Freezer will seine angeblich um das 1,3-Millionenfache gesteigert haben!) ist eher was für eingefleischte Fans.

    Fazit: „Dragonball Z: Resurrection F“ bietet jede Menge krachende Action und ausufernde Kämpfe im bewährten Stil der Reihe, aber Humor und Handlung kommen bei aller Bildgewalt zu kurz.

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