Wenn man den politischen Hintergrund und den erstklassigen Schauspieler weglässt, dann ist „Stronger“ ein viel zu langes mittelklassiges Drama über die Probleme eines im Rollstuhl sitzenden Mannes, wie es ihn zu Hauf auf dieser Welt gibt. Leider. Aber wir haben nun mal diese schrecklichen Terroranschläge, die das 21. Jahrhundert begleiten, wir haben diesen erstklassigen Schauspieler Jake Gyllenhaal, wir haben einen super untermalenden Soundtrack und eine deftige Portion Pathos, daraus folgt, dass der Film dann doch ein wenig besser als Mittelklasse ist. Wie echt und detailgetreu die Story nun ist, kann ich nicht beurteilen. Ich fand sie zu langatmig und eindimensional. Die Prozessteilnahme als Zeuge hätte vielleicht für ein wenig Abwechslung gesorgt und auch, dass Jeff Baumann schon im Krankenhaus begonnen hat, diese, seine Geschichte aufzuschreiben hätte man in die zwei Stunden Film durchaus zur Sprache bringen können. Alles in allem ist der Film schon in Ordnung, bisschen zu lang, einmal anschauen reicht dann auch. Einspielergebnis ist gerade für Amerikas Pathosverliebtheit, ziemlich enttäuschend wie ich finde, spricht eigentlich auch Bände, Gyllenhaal und der Sound können aber überzeugen. Ich persönlich finde Peter Bergs „Bosten- Patriots Day“ en bisschen besser, kann man aber vielleicht auch nicht so recht vergleichen, weil es zwei verschiedene Sichtweisen darstellt.