The Forest – Verlass nie den Weg (Originaltitel: The Forest
Ein Selbstmordwald in Japan stellt die Welt von Sara (Natalie Dormer) auf den Kopf. Ihre Zwillingsschwester Jess (ebenfalls Natalie Dormer) ist spurlos verschwunden und soll sich laut Aussage der Polizei in dem sagenumwobenen Wald befinden. Das Betreten des Waldes spiegelt den Entschluss zum Suizid wieder, weshalb aus Respekt und Achtung keine polizeilichen Ermittlungen durchgeführt werden. Dies will Sara so nicht hinnehmen und macht sich auf den Weg nach Japan. Mit der Unterstützung von Aiden, den Sara in einer Bar kennengelernt hat, versucht sie ihre Schwester Jess wieder zu finden. Auf der Suche nach Jess, geraten Sara und Aiden immer tiefer in den Selbstmordwald und werden dort mit den Seelen der Toten konfrontiert.
Ob Sara und Aiden wieder aus dem Wald herausfinden und ob Sara ihre Zwillingsschwester Jess wieder in die Arme schließen kann, versucht der Regisseur Jason Zada in seinem Spielfilmdebüt ansprechend und spannend umzusetzen.
Im Grunde ist das Thema des Films recht vielversprechend und man kann sich gut vorstellen, daraus einen interessanten Handlungsplot für einen Mystery/Horror Film zu knüpfen. Tatsache ist jedoch leider, dass der Film sehr enttäuschend war und die Spielzeit von 94 Minuten zu einer kleinen Ewigkeit wurde. Da hilft auch kein noch so toller, nerviger „Jumpscare“, um den Spannungsbogen ein wenig in die Höhe zu treiben. Neben dem krampfhaften, jedoch aussichtslosen Versuch, einen spannenden Verlauf zu kreieren, haben mich die unsinnigen Entscheidungen des Hauptcharakters gestört. Sara ist nicht nur nervig, ihre Entscheidungen sind zudem auch nicht nachvollziehbar oder gar verständlich. Dies ist sehr schade, denn Mitgefühl für die nach ihrer Schwester suchenden Sara empfindet so niemand. Auch die Hauptdarstellerin Natalie Dormer („Game of Thrones“, „Tribute von Panem“) kann in ihrer Doppelrolle nicht überzeugen. Die einzige Abgrenzung zwischen Sara und ihrer Zwillingsschwester Jess sind die dunkel gefärbten Haare. Angemerkt werden muss hierbei jedoch, dass die Figuren des Films allesamt sehr blass bleiben, so dass im Grunde Schauspielerisch einfach nicht viel mehr herauszuholen war.
Alles in Allem führt dies dazu, dass der Adrenalinspiegel während der Spielzeit zwar steigt, aber nur weil man das Ende des Films herbeisehnt und am liebsten nicht mit ansehen möchte, was sich dort auf der Leinwand so abspielt. Sicherlich hat der Film auch seine guten Momente, jedoch bleiben die schlechten in Erinnerung.
Auf technischer Seite ist der Film nicht zu bemängeln. Die Kamera und der Schnitt sind dem Genre entsprechend und wirken solide. Die Filmmusik kann den Film gut unterstützen, ist hier und da jedoch vielleicht etwas zu sehr im Vordergrund. Setting und Maske sind nicht außergewöhnlich, jedoch passend.
Fazit:
Das Spielfilmdebüt von Jason Zada zeigt viele altbekannte Muster, so dass der Film nicht lange im Gedächtnis bleibt. Mit einem ausgereifteren und originelleren Handlungsstrang, wäre hier sicherlich viel mehr möglich gewesen. Da „The Forest“ mit einem Einspielergebnis von $ 37,6 Mio (Budget: $ 10 Mio) jedoch ganz gut aufgestellt ist, gehe ich davon aus das uns Jason Zada in Zukunft weitere Filme bringt. Eine etwas mutigere Umsetzung des Themas wäre für den nächsten Film sicherlich vorteilhaft.
4/10