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PostalDude
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4,0
Veröffentlicht am 1. August 2020
Eine Punkrockband schlägt sich von Gig zu Gig durch und wird von einem (Spießer/Plastik)Punk zu einem Neo-Nazi Gig geschickt. Sie eröffenen auch direkt den Gig mit "Nazi Punks Fuck off" von den Dead Kennedys :D Es fliegen aber nur Bierflaschen, Glück gehabt...
Dann werden sie aber Zeuge eines Mordes backstage. Damit fangen die Probleme an, denn der Chef des Ladens (ein cooler, eiskalter Patrick Stewart) will sie nicht gehen lassen...
Spannender, dreckiger, einfach abgefuckter Film, der ein paar brutale Gewaltspitzen drin hat! Das Setting ist cool, die Nazis sind dummerweise gar nicht dumm, sondern stramm organisiert und jagen sie unerbittlich!
In dem Schuppen lief manchmal Death Metal und SLAYERRR, was komisch rüber kommt, aber dann doch Sinn ergibt, bei Slayer wegen der Symbolik und auch beim Death Metal gibt´s Nazis.... Nazis sind halt grundsätzlich dumm :D
„Green Room“ hätte es zu einem besseren Film locker schaffen können. Die Idee des Films ist top, aber die Ausführung nicht immer.spoiler: wieso schickt man zum Beiispiel am Ende nur 2 Leute um die letzten 2 Opfer zu töten? Das Ende dann war ok, aber nichts besonderes.
"Green Room" braucht im ersten Akt bisschen Zeit um in Fahrt zu kommen, bis dann die Hölle losgeht. Der Film ist auf handwerklicher Ebene überragend und das FSK 18 berechtigt. Die Darsteller sind solide, die Story auch, hat in meinen Augen aber ein wichtiges Manko: der emotionale Kern. Man schließt keine Figur so richtig in sein Herz oder sympathisiert mit ihnen. Dadurch steigt die Spannung nicht enorm in die Höhe. Bei solch einem Film verlangt man keine Tiefe, aber zumindest etwas, was den Figuren Motive geben. Das hat zum Beispiel im selben Genre "Don't Breathe" viel besser hinbekommen.
[...] Bodenständig ist im Zusammenhang mit Green Room allgemein ein gutes Stichwort – neben abgefuckt, ranzig und garstig. Saulnier driftet nie in überspitzte Gewaltexzesse ab, weil er diese auch einfach nicht nötig hat, denn gerade dramaturgisch ist diese kleine Perle geschickt spiralförmig aufgebaut. Wir ziehen unsere Kreise, wagen mit unseren Protagonisten unterschiedliche Fluchtwege, nur um immer wieder in den Green Room zurückzukehren. Um Luft zu schnappen nach der letzten Gewaltspitze. Doch die Luft wird immer abgestandener, die Neonazi-Schmierereien nehmen immer mehr Überhand und Saulnier zieht die Spannungsschraube schonungslos an.
Es ist diese zu einem großen Teil zurückhaltende Grundhaltung, die ihn von seinen Genre-Kollegen abhebt. Zurückhaltend was die handelnden Personen auf beiden Seiten, die Gewaltspitzen und selbst das große Finale angeht. Dies verleiht dem Film eine gewisse Erdung, die sich wunderbar mit der abgefuckten Location und der ranzigen Atmosphäre verträgt. [...]
[...] Anstatt sich mit expliziter Brutalität abzufeiern, zeigen die unterkühlten Bilder fast schon anteilnahmungslos inszenierte Gewalt. Ein einfacher Schritt, eine falsche Entscheidung kann das Leben kosten, ohne dass man musikalisch manipuliert und vorbereitet wird. Jeremy Saulnier beweist erneut, dass er das perfekte Gespür für den Aufbau der Atmosphäre hat und diese eben nicht mit vorhersehbaren Jump Scares ausklingen lässt. Es ist eine Konsequenz die seinen Film beherrscht, eine scheußliche Routine die die Band zum bloßen Jagdgut verkommen lässt. In seinem Green Room verbarrikadiert sich nicht nur die Angst, sondern auch die Beziehungen der einzelnen Charaktere, die, wenn auch sehr oberflächlich, Tiefe bekommen und nicht als reine Schlachtobjekte fungieren. Auch der Exzess wird nicht als seelenloses Blutbad zum Selbstzweck gezeigt, sondern als schmerzvoller Überlebenskampf, bei dem es manchmal schwer fällt hinzusehen, gerade im Ansatz der Parteienzeichnung. Während die Identifikationsfiguren in monotonen Grünbildern der Aussichtslosigkeit entgegen blicken, koordiniert ein wirklich diabolischer Patrick Stewart die Tatortverpfuschung und den Angriff selbst, als wäre es ein alltägliches Konzept. Es ist die Sinnlosigkeit die uns in einen Zustand der Depression wirft, eine Konsequenz bis zur letzten Einstellung, die uns erschöpft wie einen Kampfhund, dem die Fleischeslust vergeht und der sich wehmütig neben sein totes Herrchen legt. „Green Room“ ist überragend perfides Terrorkino, das beweist wie stark und abwechslungsreich das Horror/Thrillergenre ist. [...]
Titel wie diesen gibt es hin und wieder, aber nicht allzu oft: Filme die sich nicht wie konventionelle Werke anfühlen; sondern eine ganz eigene Sache sind und dabei auf ganz eigene Weise wirken. In diesem Falle ist es eine Anhäufung von Scheußlichkeiten: der eigentlich banale Crash von Rockern und Nazis artet in eine Schlacht und einen Gewaltexzess aus der seinesgleichen sucht. Der Film wart dabei eine hochglanzferne und ungeschönte Sicht auf das Geschehen die fast ein wenig distanziert erscheint, auch wenn man natürlich mitleidet ist man nicht besonders „dicht“ mit den armen Hauptfiguren. Und Patrick Stewart überzeugt restlos in der recht glanzlosen Rolle des brutalen Chefs. Leider sagt mir der Film größtenteils nicht zu: zu unübersichtlich erscheint mir das Szenario und zu wenig passiert: die Opfer verschanzen sich, die Schurken versuchen dort einzudringen … und irgendwie hab ich keinen klaren Durchblick durch das was letztlich geschieht. Dafür gibt’s knallharte und knüppelharte Gewalt in hoher Dosierung, die beim Zuschauen regelrecht umhaut. Dies ist ein Titel der von Anfang bis Ende unangenehm daher kommt und nicht schön zu schauen ist aber eben in jeder Weise vom gängigen Kinoprogramm abweicht. Videokritik dazu von mir als Link anbei
[... Auf der Drehbuch-Ebene lässt der Film zwar zu wünschen übrig. Auf seiner Plus-Seite glänzt der Streifen durch grobe Inszenierung von Gewalt – was mit Sicherheit Fans härterer Filmproduktionen zusagen dürfte. Zudem bleibt der Film wegen charismatischer Auftritte von Macon Blair und Patrick Stewart im Gedächtnis. „Green Room“ ist ein durchgestylter, schmutziger, schneller und rücksichtsloser Thriller, für den man ohne Bedenken eine Empfehlung aussprechen kann....]
Eine komplette Kritik gibt es auf dem Horrorblog FILMCHECKER zu lesen.
Eigentlich sind Splatterfilme nicht mein Metier. Aber die Ankündigung dieser Geschichte machte mich doch neugierig. Also mal wieder etwas gewagt, um zu sehen, was in diesem Plot für Überraschungen stecken. Der junge Regisseur Jeremy Saulnier hat sich auf diese Art von Filmen spezialisiert. Schon sein Film „Blue Ruin“ (2013) überzeugte Kritiker und Publikum gleichermaßen. Mit dem letzten Tropfen Benzin und Pleite kommt die Punkband „Aint Rights“ irgendwo in der Pampa in Amerika gerade noch rechtzeitig zu einem verabredeten Gig. Das versammelte Publikum besteht nur aus Nazi-Skinheads. Die Band macht sich gleich mit einem Titel Nazi sind Scheiße nicht gerade Freunde. Doch es soll noch schlimmer kommen. Die Absicht, gleich nach dem Konzert zu verschwinden, scheitert daran, dass sie Zeuge eines Mordes werden. Der Anführer der Nazi-Gang befiehlt seiner Schlägertruppe, alle Zeugen des Verbrechens zu eliminieren. Die Band verbarrikadiert sich zusammen mit der Skinbraut Amber im Backstageraum. Jetzt sitzen sie in der Falle und es beginnt ein gnadenloser Showdown. Wird es ihnen gelingen, sich aus dieser Klemme zu befreien? Ein Film nicht für schwache Nerven. Eine durchgeknallte Story mit einigen Wendungen. Dazu Metalbeats und Punk und ein überraschendes Wiedersehen mit Captain Picard Patrick Stewart, der den Part des Bösen gekonnt rüberbringt. 94 Minuten – eine blutige Schlacht zwischen Skins und Punks – Geschmackssache.
Zwei Jahre nach „Blue Ruin“ der nächste Film von Jeremy Saulnier. Die Besucher des Fantasy Filmfests durften vor dem geplanten Kinostart eine Kostprobe in voller Länge genießen.
Die Mitglieder einer Punkband benötigen jeden Cent und schlagen sich von Gig zu Gig durch. Als sie an einem abgelegenen Ort in Oregon nach einem Konzert mit einen Mord in Berührung kommen, gibt es Ärger. Dem Veranstalter Darcy Banker (Patrick Stewart) liegt alles daran, dass niemand davon erfährt und hält die Musiker gefangen.
Jeremy Saulnier bedankt sich im Abspann bei Jim Mickle. Die bedrückende Atmosphäre von „Green Room“ wirkt ähnlich intensiv wie bei Mickle’s „Cold in July“. Und für den Cast konnten neben Sir Patrick Stewart Imogen Poots („Jane Eyre“, „Drecksau“, „Knights of Cups“) und Anton Yelchin („Star Trek - Die Zukunft hat begonnen“, „Star Trek Into Darkness“) gewonnen werden.
Kribbelig ausgestaltet sind alle Situationen an dem Veranstaltungsort mit den vielen düsteren Gängen und Räumen, die von Verhandlungen, Ausbruchsversuchen und bissigen Hunden geprägt sind. Beleuchtung und Aufnahmegeräte werden geschickt verwendet. Dass Saulnier, der als Kameramann für andere Projekten tätig war, darauf Wert gelegt hat, sieht man dem Film an und der Regisseur reißt das Publikum mit. So richtig logisch sind einige Verhaltensweisen seiner Figuren nicht, aber wenn das alles so in Saulnier’s Drehbuch steht und dem Nervenkitzel der Kinogänger dient, soll es recht sein. Der Regisseur hat insbesondere dafür gesorgt, dass die Protagonisten der sich gegenüberstehenden Parteien weder als Helden (wie es vielleicht für Patrick Stewart als Raumschiffkapitän und X-Men-Boss gewohnt erscheint) noch als die Genre-Haudegen erscheinen, welche der Zuschauer in Jim Mickle’s vorgenannten Film erkennen kann (gespielt von Don Johnson und Sam Shepard). „Green Room“ hält einige Zeit das Geheimnis der Kriminellen bewahrt, das dann aber keine Überoffenbarung ist. Im Verlauf der 94 minütigen Spielzeit werden - erwartbar - beide Gruppierungen bis zum ebenfalls nicht so spektakulären Showdown personalmäßig mit viel Gewalt reduziert. So behält Saulnier das Werk auf seiner Linie von Realität.
Jeremy Saulnier hat einen atmosphärisch gelungenen Thriller geschaffen, der bezüglich Originalität an „Blue Ruin“ nicht heranreicht.