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    Made In France - Im Namen des Terrors
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 23. August 2016
    Das Thema neigt zur Vorverurteilung, egal von welcher Seite man es angeht. Umso besser, dass sich Regisseur und Drehbuchautor Nicolas Boukhrief auf die Sicht eines Mitläufers wider Willen konzentriert, dessen Mitstreiter auch nicht alles mitmachen wollen. Die Begeisterung für den heiligen Krieg und die Abscheu gegen den angeblich vollständig korrumpierten Westen sorgen zunächst für eine neue Lebensaufgabe, die Radikalität des geplanten Umbruchs erschreckt allerdings auch einige der potentiellen Terroristen. Um die geplante Tat zu verschleiern, sind Rasur, Alkohol, Nachtclubs, pro-israelische Äußerungen und Lügen erlaubt, jeglicher Zweifel an dem Vorhaben allerdings untersagt. Das gegenseitige Misstrauen führt schließlich so weit, dass Mitglieder der Gruppe sich gegenseitig mit dem Tod bedrohen oder Schlimmeres tun.
    Da liegt es eigentlich nahe, den aufgeklärten idealistischen Journalisten den Radikalen gegenüberzustellen und am Ende noch darauf hinzuweisen, dass ja nicht alle so drauf sind. Zum Schluss noch ein paar "erschreckende Fakten" auf schwarzem Hintergrund und fertig. Ganz so einfach macht es sich der Film dann aber doch nicht. Anstatt einseitig moralische Phrasen zu dreschen bleibt es stets bei der Beobachtung dieser einzelnen Gruppe, inklusive aller Zweifel und Hoffnungen der Männer. Der Titel deutet zudem an, dass das Problem in gewisser Art hausgemacht sein könnte und auch der französische Geheimdienst stellt sich als nicht gerade perfekt heraus.
    Um das alles überzeugend zu transportieren braucht es eigentlich kaum noch ein Übermaß an Stilmitteln, denn bereits die Geschichte und ihre lineare Erzählweise machen das Geschehen spannend und beklemmend zugleich. Trotzdem setzt Boukhrief auf absolut kinotaugliche Bilder anstelle von dokumentarischer Wackelkamera, übertreibt es aber an keiner Stelle. Ein wenig düstere meist elektronische Musik verdeutlicht die Abwärtsspirale in Richtung Gewalttätigkeit, die wenig bekannten Schauspieler überzeugen in jeder Minute. Besonders Sams Angst, der nebenbei auch noch um das Wohl seiner Familie fürchten muss, ist geradezu mit Händen greifbar.
    Fazit: kein angenehmer Film, aber ein wichtiger. Seine Stärke liegt bei weitem nicht nur in der formellen Gestaltung, sondern noch mehr in der genauen Beobachtung einer sich aus unterschiedlichsten Gründen radikalisierenden Splittergruppe, die eben auch nur aus Menschen besteht. Pflichtprogramm für alle, die gut verfilmte gesellschaftliche Thematiken zu schätzen wissen.
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