"Wer zu viel Glück erfährt, verlernt schnell, wenn er Anderen wehe tut." (Nietzsche)
Regisseur Danny Boyle schickt uns ,in der Haut des Amerikaners Richard (DiCaprio), auf eine Reise in die Traumwelt. Regie und Kameraführung sind nicht erwähnenswert, die Bilder sind nicht spektakulär, Boyle versucht die Realität beizubehalten und die Schönheit der Insel nicht allzu übertrieben darzustellen. Viel eher ist es auch die Handlung, welche das Drama ausmacht, Spannung ist fast den ganzen Film über gegeben, da sich die Situation um den Protagonisten und die anderen Inselbewohner immer mehr zuspitzt. Auch der Rezipient merkt schnell, dass das Leben in der freien Natur den Menschen schnell verändert, ihn "tierischer" werden lässt. Eigentlich beginnt dieses Werden schon am Anfang des Films, als Richard Schlangenblut trinkt, etwas, was man normalerweise ablehnen würde. Die Suche nach dem Neuen führt letztendlich zum Vergessen jeglicher gelernter Vorstellungen von Moral und Sitte. Wer nicht mitzieht wird "liegen gelassen", Eindringlinge "werden vertrieben". Dieser Film beweist, dass unser Instinkt unterschätzt wird und wir zu Handlungen fähig sind, die wir tagtäglich bei Verbrechern zu kritisieren wissen.