Leonardo DiCaprio hat in Danny Boyles Verfilmung von Alex Garlands Kultroman „The Beach“ seinen ersten Auftritt nach „Titanic“. Als Rucksacktourist findet er in Thailand das vermeintliche Paradies. Trotz kleinerer Schwächen kann das Abenteuer-Drama überzeugen.
Der junge amerikanische Rucksacktourist Richard (DiCaprio), gerade in Thailand angekommen, bekommt von dem sonderbaren, durchgeknallten Daffy (Robert Carlyle) eine handgezeichnete Karte von einem sagenumwobenen, paradiesischen Strand. Gemeinsam mit dem französischen Pärchen Francoise (Virginie Ledoyen) und Étienne (Guillaume Canet) macht sich Richard auf den Weg, die geheime Insel zu finden. Nach einigen überwundenen Hindernissen erreichen sie das Eiland, das von einer Gruppe Aussteiger bewohnt wird. Doch das vermeintliche Paradies entpuppt sich schon bald als lebensgefährlicher Ort.
Sehr werkgetreu geht Regisseur Danny Boyle („Trainspotting“) die Geschichte an. In der zweiten Hälfte allerdings stutzt er die Romanhandlung erheblich zusammen, so dass das Drehbuch doch einige Lücken offenbart. Richards Wandlung zum psychisch verwirrten Einzelkämpfer (wie einst Marlon Brando in Coppolas „Apocalypse Now“) ist wie die gesamte sich entwickelnde Dynamik nicht vollständig nachvollziehbar. Trotzdem ist DiCaprio für „The Beach“ exakt besetzt. Viele vergessen bei aller Titanic-Hysterie, dass er ein hervorragender Schauspieler („Gilbert Grape“, „Marvins Töchter“, „This Boys Life“) ist. Auch die Nebenfiguren sind gut ausgewählt: Tilda Swinton als Führerin der Inselkommune oder die beiden Franzosen Guillaume Canet und Virginie Ledoyen. Was bleibt, ist ein spannendes, gut gespieltes, düsteres Abenteuer-Drama, das trotz einiger kleiner Schwächen packend ist.