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Andreas S.
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5,0
Veröffentlicht am 5. August 2023
Still Alice ist wirklich ein Meisterwerk. Julianne Moore spielt die Titelrolle derartig phänomenal gut, dass es Auszeichnungen, unter anderem den Oscar als beste Hauptdarstellerin, nur so hagelte. Völlig zurecht. Alice, Professorin für Linguistik, glücklich verheiratet, drei wohlgeratene erwachsene Kinder, lebt in New York. Alles was sie sich erträumte, hat sie durch Fleiss, Beharrlichkeit und ein unerschütterbares Vertrauen in ihren überragenden Intellekt letztlich auch erreicht. Plötzlich schleicht sich ein unheimlicher Schatten in ihr Leben. Sie erkrankt an einer vererbten wie rasch fortschreitenden Form der Alzheimer-Krankheit. Alles was ihr wichtig war, zerrinnt zwischen ihren Fingern. Am Ende wartet der Verlust ihres Verstandes, der Verlust ihres Lebens als Alice. Mit schmerzhafter Intensität lässt uns Julianne Moore an der Tragödie teilhaben. Wie sie mit reiner Mimik und Gestik die stille Verzweiflung dieser Frau auf die Kinoleinwand bannt, hat mich tief beeindruckt und zu Tränen gerührt. Was für eine grausame Krankheit, die nicht nur zum Verlust des Verstandes führt. Zuerst verliert man seine Konzentrationsfähigkeit, dann nach und nach seine Erinnerungen, dann seinen Job, dann das gesellschaftliche Ansehen, dann seine Familie. Am Ende steht der Verlust seiner eigenen Persönlichkeit. Das Ende der Existenz als Alice ist unausweichlich. Alec Baldwin als Ehemann, der am Ende die Flucht ergreift und in eine andere Stadt zieht, sowie die famose Kristin Stewart als verlorene Tochter, die Alice am Ende der schmerzvollen Reise ins Nichts begleitet, sind durch ihre grandiose Schauspielkunst die perfekte Ergänzung zu Julianne Moore. Ohne falsche Sentimentalität oder Pathos bringt Still Alice das Drama unseres Lebens auf den Punkt. Am Ende wird auf die ein oder andere Art und Weise alles was wir sind, was uns ausmacht ,verloren sein. Wie eine Träne im Regen. Aber Alzheimer ist schon eine besonders schmerzvolle Art und Weise, diese Erkenntnis zu erlangen. Still Alice ist einer dieser Filme, die man einmal gesehen hat und nie wieder vergisst.
Was für ein wunderbarer Titel für einen wunderbaren Film. Natürlich ist Alice ‘immer noch‘ Alice. Sie ist immer noch da, aber wie? In was für einem Zustand lebt sie? Die Regisseure Glatzer (†) und Westmoreland zeigen den graduellen physischen und psychischen Verfall eines Menschen. Sie gehen fast dokumentarisch ans Werk, ohne den üblichen Schmus, der sonst um dieses Thema gemacht wird. Dabei geht es natürlich nicht ohne Emotionen ab. Doch die sind so dezent gesetzt, mal mit entwaffnender Ehrlichkeit, dann wieder mit liebevoller Hilflosigkeit, auch mal kantig oder sexy, dass die Rührung steigt, bis die Träne quillt. Besonders bewegend, wenn in klaren Schüben, Alice die Erkenntnis kommt über den Verlust der geistigen Kapazität. Erst fehlen nur Begriffe im Vokabular, dann kommt es zu motorischen Störungen, schließlich gibt es Orientierungsschwierigkeiten und in der Endphase nur noch fast unverständliche Laute. Das letzte Wort von Alice ist ‘LIEBE‘. Und so findet der Film auch noch einen genialen Schluss. Julianne Moore in eine ihrer größten Rollen, als Mutter, Ehefrau und Wissenschaftlerin. Sie rührt buchstäblich die besagten Steine zu Tränen. Aber auch John (Alec Baldwin) – erst in letzter Zeit in diesem Genre anzutreffen – schafft den Spagat zwischen Karriere (Leben geht weiter!) und liebevollem Ehemann. Manchem mag er nicht liebevoll genug sein. Die Kinder sind gut in Szene gesetzt, ihre Probleme passend in die Handlung eingebaut. Dieses ‘natürliche Umfeld‘ hält auch in gewisser Weise die Emotionen in Schach und umrahmt einen ganz großen Film, mit einer ganz großen Hauptdarstellerin (Oscar!).
Trauriges Krankheitsdrama, mit bedrückender Präzision ohne Gefühlsdudelei abgeliefert. Das ZDF sollte sich mal überlegen wie taktvoll es denn ist, einem solchen Werk den Abspann wegzuschneiden.
Ein Film, der einen richtig ans Herz geht und man seine Gesundheit richtig zu schätzen weiß. Der Leidensweg der Hauptdarstellerin wird dem Zuschauer schonungslos, nah und sehr berührend dargestellt. Julianne Moore spielt überragend und hat vollkommen zurecht den Oscar bekommen. Auch alle anderen Nebendarsteller punkten und spielen ihre Rollen mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit. Es ist definitiv kein Film für zwischendurch. Gerade gegen Ende geht einen der Film der nah.
ne Frau verliert ihr Gedächtnis und geht langsam daran zu Grunde – schlimm genugn aber diese Frau ist auch noch Julianne Moore und die ist viel zu jung dazu. Das ist das ganze Konzept des Film und das reicht doch im Grunde auch schon. Moore ist eine Darstellerin die jede Rolle annehmen, umsetzen und an sich reißen kann und tut es auch hier: sie vermeidet jede Scheu und hat auch mit mut zur Häßlichkeit keinerlei Probleme. Ergänzt wird sie von Darstellern wie Alec Baldwin und Kirsten Stewart. All das in einem furchtbar bedrückendem Film über ein schlimmes Schicksal daß aber trotzdem irgendwie als Unterhaltungsfilm durchgeht. Irgendwie hätte man dabei das Ende deutlich krasser gestalten können, aber man war woh bemüht die Botschaft zu senden: wenn dir auch ein solch furchtbares Schicksal beschienen ist – irgendwie siegt am Ende die Liebe.
Fazit: Das Drama hätte härter und häßlicher ausfallen können; bleibt aber letztlich eine große Julianne Moore Show.
Na da schau an, Alzheimer ist ja doch nicht so lustig wie uns eine Komödie weismachen wollte. Der Film ist gut, weil er schmerzt. Er schnürt einem mitunter die Kehle zu, weil man einfach nicht erfassen kann, wie es denn ist, wenn es passiert. Unheilbare Krankheiten haben den Nachteil, dass man hinterher nicht erzählen kann, wie es sich denn angefühlt hat. "Still Alice" hilft meines Erachtens durchaus, bei der Annäherung an diese Krankheit, zum Verstehen bedarf es mehr. Schauspielerisch ist das natürlich Oberklasse. Julianne Moore's Oscar ist verdient, aber sie wird durchaus tatkräftig unterstützt von Alec Baldwin und Kristen Stewart. Das Drehbuch hat zwar hier und da ein paar Ecken und Kanten, aber die Botschaft des Films trifft einen da wo es weh tut.
Ein emotionales Familiendrama über die Krankheit Alzheimer. Julianne Moore ist überwältigend! Sie schafft es den Verfall und die Verzweiflung der erkrankten Alice dermaßen tiefgründig zu zeigen, dass man von Anfang an mitfühlt. Der Oscar als beste Hauptdarstellerin ist mehr als verdient. Die Nebendarsteller halten sich dezent im Hintergrund, tragen aber maßgeblich zur Entwicklung der Story bei. Tolle Leistung vor allem von Baldwin und Stewart. Alle Daumen hoch für diesen Film!
Wie schon bei "Honig im Kopf" geht es auch bei Still Alice um die Alzheimerkrankheit. Julianne Moore verkörpert die an der Krankheit leidende Sprachwissenschaftlerin (Dr. Alice Howland) grandios, die Ihr Leben gezwungenermaßen umstellen muss. Der Film gibt zu verstehen, wie sich ein Familienleben durch eine Krankheit verändern kann und die Mitmenschen genauso schlimm betroffen sind. Im Fokus steht auch das Verhältnis von Mutter und Tochter (Kristen Stewart). Letztere gibt ebenfalls eine sehr gute Performance im Zusammenspiel mit Julianne Moore ab. Zweifellos sollte man diesen Film mal gesehen haben!
Den gesamten Film leidet man mit Alice mit uns ständig ist man schwer am schlucken. Der Film geht richtig nahe und ist dabei zum einen so voller Trauer und Schmerz und zum anderen voller Zauber, liebe und Mitgefühl. Dabei spielt Julianne Moore die Rolle ihres Lebens und hat völlig zurecht den Oscar für ihre Leistung verdient. Ebenfalls nennenswert sund Alec Baldwin und Kristen Stewart, die ihr nach Twilight endlich beweist, dass sie mehr kann. Außerdem ist schön zu sehen mit welcher Ruhe der Film inszeniert ist und wie geduldig er auf der einen Seite erzählt aber zum anderen passiert doch so viel in den knapp 90 Minuten. Still Alice ist ein wahrhaft guter Film, der zurecht mit dem Oscar für die beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, aber dennoch zuwenig nominiert war.
Krankheiten und Behinderungen aller Art bilden immer wieder den Hintergrund für Filmhandlungen aller Art. Gerade ist eine Spielfilmadaption der Biografie des prominenten ALS-Patienten Stephen Hawking angelaufen und "Ziemlich beste Freunde" zählt jetzt schon zu den größten Komödienhits mit Rollstuhl aller Zeiten. Einen ernsthafteren Ansatz wählt "Still Alice" von dem Regieduo Richard Glatzer und Wash Westmoreland. Julianne Moore spielt die Titelheldin Alice Howland, die mit Anfang Fünfzig an einer früh einsetzenden Form von Alzheimer erkrankt. Nicht nur in ihrem Job als profilierte Linguistin machen sich Schwierigkeiten bemerkbar, auch im privaten Umfeld fällt ihr das Auseinanderhalten von Namen und Örtlichkeiten schwer, selbst einfachste Alltagstätigkeiten werden nach und nach schwer bis unmöglich. Ihr Ehemann John (Alec Baldwin) und ihre Familie versuchen ihr in dieser Situation beizustehen, stoßen jedoch mit der Zeit an ihre Grenzen. Alice Lebensmut sinkt mit jedem Tag mehr. Lediglich das Verhältnis zu ihrer jüngsten Tochter Lydia (Kristen Stewart), einer erfolglosen Schauspielerin, scheint sich zunächst zum Besseren zu entwickeln. Ein Stoff, wie geschaffen für ein Drama mit großen Gefühlen. Julianne Moore hat sich mit diesem Film den Oscar als beste Hauptdarstellerin in jeder Hinsicht verdient. Man nimmt ihr sowohl die hochgebildete Wissenschaftlerin, als auch die verzweifelte Kranke, die geistig schneller altert als ihr Körper, in jeder Minute ab. Die anderen Darsteller fügen sich passend ins Gesamtbild ein. Alec Baldwin (hier mit der deutschen Stimme von Dr. House versehen) bildet einen passenden Gegenpol zu seiner Filmfrau. Während sie immer mehr in die Vergesslichkeit abrutscht, ist er, obwohl mindestens im gleichen Alter, geistig immer noch fit wie ein Turnschuh. Kristen Stewart gibt eine solide Neuauflage ihrer in den Twilight-Filmen erprobten Rolle als an der Welt zweifelnde junge Erwachsene. Die beiden Regisseure inszenieren hier ein einfühlsames und feinsinniges Drama, das immer auf die Hauptfigur fokussiert bleibt. Da gibt es keine ausufernden Nebenhandlungen oder überschwängliches Emotionsgetue, keine pseudolustige Betonung der mit der Vergesslichkeit einhergehenden kleinen und großen Peinlichkeiten sondern ein konzentriertes Porträt einer Krankheit, die ihren Opfern das Leben langsam aber sicher zur Hölle macht. Auch die Kamera verdeutlicht Alice zunehmende Isolation: während ihrer Anfälle verschwimmt die Umgebung und sie bleibt als verlorene Person im Farbenbrei einer Welt zurück, die sie nicht mehr versteht. Um sich einen Rest ihrer Würde zu bewahren nimmt sie nach der Besichtigung eines Heims für Demenzkranke schließlich sogar eine Videobotschaft an ihr späteres Ich auf, das eine Anleitung zum sauberen Selbstmord enthält. Trotz der "schweren" Thematik wirkt hier nichts allzu gewollt, auch wenn der Trailer teilweise etwas anderes suggerieren mag. Niemandem wird auf die Tränendrüse gedrückt bis nichts mehr geht, die Handlung entfaltet sich regelrecht natürlich. Dazu tragen auch die erfrischenden Dialoge bei, die passend aus der Romanvorlage der Neurologin Lisa Genova adaptiert wurden. Lediglich Alice letzte Rede vor dem Publikum einer Veranstaltung der Alzheimergesellschaft erinnert ein wenig an das Pathos, das viele Dramen ähnlicher Art gerne als Klimax einsetzen. Mehr gibt es kaum zu meckern. Es lohnt sich, ein wenig Zeit und Verständnis mitzubringen. Der Film biedert sich nicht durch flache Unterhaltung an, sondern fordert durchaus, dass der Zuschauer ein wenig Offenheit für den Stoff mitbringt. Ist das der Fall, sollte es keine Probleme geben. Die DVD-Ausgabe beinhaltet als Bonusmaterial kurze unkommentierte Blicke hinter die Kulissen und hält außerdem einige Interviews mit den Hauptdarstellern und Regisseuren bereit. Man erfährt dabei unter anderem, dass Richard Glatzer ähnlich wie der eingangs erwähnte Stephen Hawking an ALS leidet, weshalb er sich im Interview per Sprachcomputer äußert. Im März 2015 ist er an den Folgen der Krankheit verstorben. Sein Partner Wash Westmoreland, der sich in den Neunzigern unter dem Pseudonym Wash West vor allem mit Schwulenpornos einen Namen gemacht hat, liefert noch mehr Einblicke in die Entstehung des Films, der bei den beiden Machern definitiv in den richtigen Händen liegt.
Darsteller: Julianne Moore, Alec Baldwin, Kristen Stewart, Kate Bosworth uvm. Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland Jahr: 2014 (DVD/BluRay: 2015) Label: Polyband Laufzeit: ca. 97 min FSK: ab 0 Jahren