Finn (Mels van der Hoeven) interessiert das runde Leder überhaupt nicht, da kann sich sein Vater Frank (Daan Schuurmans) noch so oft wünschen, dass sein Sohn Leidenschaft für den Fußball entwickelt. Das Herz des Jungen hängt an der Geige! Als er nämlich eines Tages von einer Krähe zu einem alten, eigentlich schon lange verlassenen Holzhaus in der Nachbarschaft gelockt wird, trifft er einen alten, weißhaariger Mann, der davor sitzt: Luuk (Jan Decleir). Dessen Geigenspiel bewirkt, dass Finn plötzlich seine verstorbene Mutter erscheint – damit er sie wiedersehen kann, will er nun unbedingt von Luuk lernen, Geige zu spielen. Doch Finns Vater verbietet seinem Sprössling den Umgang mit dem alten Mann. Also nutzt Finn die Zeit, in der er eigentlich beim Fußballtraining sein sollte, um sich zu Luuk zu schleichen und Musikunterricht zu nehmen…
Dass gut gemeint und gut gemacht nicht immer dasselbe ist, gilt natürlich auch im Kino. Über dem visuell recht angenehm gestalteten Familiendrama „Finn und die Magie der Musik“ liegt so offensichtlich der Mantel des gut Gemeinten, dass alles, was an diesem Film gut gemacht ist, nur noch bestenfalls als hübscher Kitsch durchgeht. Der pädagogischen Einsicht folgend, dass Kinder Dinge, zu denen man sie drängt, eher nicht wollen, während das Verbotene sie anzieht, konstruieren die Filmemacher um Regisseur Frans Weisz eine Story, die dem wirklichen Leben gerade so weit enthoben ist, dass man die Erzählweise als „magischen Realismus“ definieren und das Werk damit dem Vorwurf der Unglaubwürdigkeit entziehen kann. Denn wo gäbe es das im wirklichen Leben der westlichen Wohlstandsgesellschaft sonst, dass ein hingebungsvoller junger Vater so vehement dagegen ist, wenn sein Sohn partout Geige spiele