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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 13. Januar 2017
In einigen Szenen beeindruckende Chronik; im Großen und Ganzen aber geht das Filmkonzept nicht auf. Bald schon verfolgt man die endlose, sich wiederholende Phrasendrescherei von D.F. Wallace nur noch mit geteilter Aufmerksamkeit, so offensichtlich gespielt ist sein Selbstbewusstsein. Da helfen auch die guten Darsteller nichts.
"The End of the Tour" wird allem voran von einem grandiosen Jason Segel getragen, der hier mit der besten Leistung seiner Karriere aufwartet. Nachdem man ihn bisher eher aus locker leichten Komödien wie "Sex Tape" oder "Fast verheiratet" kennt, zeigt Segel, dass viel mehr in ihm steckt und er tiefgründigeren, ernsten Rollen mehr als gewachsen ist. Die Art und Weise wie er den zwischen Erfolg und Depressionen balancierenden David Foster Wallace darstellt ist bemerkenswert. Der Film legt dabei den Fokus weder auf Wallaces Werdegang zum erfolgreichen Schriftsteller, noch auf seinen Kampf mit Depressionen, die ihn letztendlich 12 Jahre nach dem Hauptteil der Handlung zum Suizid trieben, sondern beschränkt sich auf einen kurzen Zeitraum der Begegnung zwischen Wallace und dem aufstrebenden Schriftsteller/Reporter David Lipsky (ebenfalls großartig: Jesse Eisenberg). Das Zusammenspiel der Beiden ist einfach toll und bietet ein ums andere mal fesselnde Dialoge. Ein unbedingt sehenswertes Drama über ein eigenwilliges Genie, das anscheinend nie so ganz seinen Platz im Leben gefunden hat.