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    Schachnovelle
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    3,6
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    12 User-Kritiken

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    Cursha
    Cursha

    6.969 Follower 1.052 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 4. April 2024
    Leider konnte mich der Film so gar nicht abholen. Der Beginn ist super spannend und vielversprechend. Besonders der Fokus auf die Situation kurz vor dem Krieg und wie hier der Umbruch stattfindet war spannend und auch die Szenen zwischen Oliver Masucci und Albrecht Schuch sind gut, dazwischen zieht sich der Film aber leider unsäglich hin. Das Finale ist dann zwar wieder gut gelungen, aber bis dorthin ist es ein langer Weg.
    Josi1957
    Josi1957

    126 Follower 828 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 2. Juli 2023
    Puristen könnten sich an manchen Änderungen stören - die aber wohl nötig sind, wenn man eine 80-Seiten-Novelle in einen Film von 100 Minuten Länge übersetzen will.
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.034 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 23. Juni 2022
    Hier hatte ich ein sehr großes Interesse dran, da ich das Buch in der Schule gelesen und nie ganz vergessen habe. Recht schnell wurde mir aber klar daß der Film einen Schwerpunkt ganz anders setzt: im Buch wurden die beiden Schachgegner in Rückblenden beleuchtet und es ging um den Konflikt und das Schachduell der Rahmenhandlung. Im Film ist der Schwerpunkt aber auf die von Oliver Massuci gespielte Figur gesetzt, welche in Isolationshaft gesetzt wird und monatelang in einem Raum sitzt. Dabei ist ein Buch mit Schpartien sein Versuch seinen Verstand klar zu halten. Der Film erweist sich somit als eine Art Psychodrama der den Leidensweg und den Abstieg in den Wahnsinn zeigt, der Schpart wird dabei eher zweitrangig. Aber so ist eine wunderbare Bühne gegeben auf der Massuci eine unglaubliche, starke Perfomance abliefern kann. Daher ist dies eher was für Freunde von Thrillern als für Literaturfans.

    Fazit: An die Nieren gehender Psychothriller über einen Mann der in Isolation de Verstand zu verlieren droht.
    Michael S.
    Michael S.

    275 Follower 415 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 15. März 2022
    Der Film wagt das bislang Undenkbare: Die Vermischung von deutscher Zeitgeschichte, der Literatur darüber und - Genrefilm. Ja, denn gerade mit Bartoks sich verschiebender Wahrnehmung schafft Philip Stölz hier ein Szenario, das zuweilen an die Filme von Christopher Nolan erinnert. Dessen Größe und Virtuosität erreicht er zwar nicht, aber das ist auch gut so, schließlich taugt Stefan Zweig bei aller künstlerischen Freiheit nicht unbedingt für Popcornkino. Und doch gelingt es, das Ergebnis weder langweilig noch trivial erscheinen zu lassen.

    Zu verdanken ist das nicht zuletzt dem gelungenen Psychoduell von Bartok und Böhm, in dem mit Oliver Masucci einer der besten deutschsprachigen Filmschauspieler zu Höchstform auflaufen darf. Den überheblichen Bohème nimmt man ihm ebenso ab wie den gebrochenen Häftling, der sich am Ende nicht einmal mehr auf seine eigenen Erinnerungen verlassen kann. Albrecht Schuch macht als freundlich-korrekter Bürokrat des Bösen im furchtbaren Karo-Anzug keine schlechtere Figur, nur leidet sein Böhm unter seiner Eindimensionalität. Dass die Höflichkeit nur aufgesetzt ist, weiß man von Anfang an, und weil Böhm die richtige Drecksarbeit sowieso anderen überlässt, entsteht nur bedingt ein Gefühl der Bedrohlichkeit.

    Aber auch die Rahmenhandlung um Bartoks Flucht per Schiff hat ihre Glanzmomente, etwa wenn "Wallander"-Veteran Rolf Lassgård als jovialer Schiffseigner McConnor eben jenen Typ Mensch zu Besten gibt, zu dem sich Bartok vor nicht allzu langer Zeit selbst gezählt hätte. Durch einen in der Vorlage zwar nicht angelegten und dennoch überzeugenden Twist wird die Überfahrt nach Amerika samt Schachduell mit mysteriösem Gegenüber noch stärker symbolisch aufgeladen, bis alles in einer finalen Begegnung gipfelt, die man nur bedingt vorhersehen kann.

    Fazit: Es muss nicht immer Curd Jürgens sein. Die Erstverfilmung von 1960 mit Jürgens als Hauptfigur und Mario Adorf als Schachweltmeister hatte ihre Berechtigung, doch heute schafft es vor allem ein packendes Genre-Geschichtsstück wie dieses, ein Gefühl für die Zermürbung einer Einzelhaft zu erwecken. Dass das fast ohne gezeigte Brutalität funktioniert ist nur eine der Stärken dieses faszinierenden Hybriden.
    Tbl73
    Tbl73

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    0,5
    Veröffentlicht am 1. März 2022
    Auf den Film habe ich mich wirklich gefreut, er ist allerdings eine maßlose Enttäuschung.
    Mit dem Buch von Stefan Zweig kann er sich in keiner Weise messen, selbst die Verfilmung von 1960 mit Mario Adorf und Curd Jürgens ist um Längen besser.
    beco
    beco

    61 Follower 361 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 3. Oktober 2021
    Intensive Verfilmung von Stefan Zweigs Novelle. Der Absturz vom angesehenen Anwalt und Notar der Wiener Gesellschaft zu einem Gefangenen, der verzweifelt nach einem Ausweg aus seiner Isolation sucht, ohne zum Verräter seiner Überzeugung zu werden, wird eindringlich dargestellt.
    Wieviel einfacher wäre es, seine Geheimnisse preiszugeben, aber würde das nicht auch sein Todesurteil sein?
    Sehenswert
    Kinobengel
    Kinobengel

    459 Follower 550 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 1. Oktober 2021
    Philipp Stölzl kann ergreifend dramatisch („Nordwand“, 2008), schmerzlich romantisch („Goethe!“, 2010), quietschbunt musikalisch („Ich war noch niemals in New York“, 2019) und ein bisschen monumental („Der Medicus“, 2013). Seine visuelle Version von Stefan Zweigs letztem literarischen Werk überzeugt abermals.

    Wien, 1938: Josef Bartok (Oliver Masucci) wird als Verwalter großer Vermögen von den Nazis seelisch unter Druck gesetzt. Während seiner Isolationshaft versucht er durch heimliches Schachspiel der Folter entgegenzuwirken.

    Der erfahrene Regisseur hat seinen Weg zur Schachnovelle in besonderer Weise begangen. Ein optisch eindrucksvolles Gewand im satten Nostalgie-Farbschema dreht den Kalender mal eben um mehr als 80 Jahre zurück. Das erzeugt in den Reihen Augen wie Spiegeleier. Zum ansehnlichen Ambiente kommt zu Beginn die Darstellung der dramatischen Umstände um die Machtübernahme der Deutschen in Österreich, die jede*n im Saal mitreißt.

    Schnell fokussiert Stölzl den Zweikampf Bartok vs. Böhm (Albrecht Schuch). 110 Minuten Spielzeit können für einen nuancierten Psycho-Krieg reichen. Der intellektuell schwafelnde GeStaPo-Mann ist weniger klischeehaft in Szene gesetzt als befürchtet. Tarantino hätte seine Freude daran. Masucci erhält selbstverständlich die größere Leinwandpräsenz. Welch ein hervorragendes Spiel! Die in ausgiebigen Nahaufnahmen fotografierten Fratzen des Gequälten lassen auf sich warten, sind jedoch zunehmend unangenehm anzuschauen. Allmählich steigert der Filmemacher den Wahnsinn der Auseinandersetzung, in der das Leiden des Protagonisten das maßgebliche Gewicht hat. Er vertraut auf sein bewährtes Stammpersonal, z.B. Thomas W. Kiennast (Kamera), Sven Budelmann (Editor), Ingo Frenzel (Komponist).

    Stölzl präsentiert den Plot der Schachnovelle entscheidend verändert. Josef Bartok und sein Umfeld sind weiter ausgestaltet als es bei Stefan Zweig der Fall ist, wobei eine größere charakterliche Tiefe gegenüber der vom Autor „Dr. B.“ genannten Figur wohl kaum möglich sein dürfte. Wie in der Vorlage bekommt eine Schiffspassage nach Übersee mit anwesendem Schachweltmeister einen wichtigen Part. Viele der sehr ähnlichen Elemente werden jedoch anders verwoben. Ein bemerkenswerter Einfall, der sehr tauglich für das Kino umgesetzt wurde. Mit cleveren Andeutungen und Thrill gespickt, mündet die Schachnovelle ins erhellend traurige Finale.

    Philipp Stölzel zeigt nicht nur Geschick für Literaturverfilmungen, sondern erreicht auch über eigene Ideen das Publikum.
    EricDunont
    EricDunont

    1 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 1. Oktober 2021
    Der Film ist ein Meisterwerk, seien es die starken Bilder, das hervorragende Ensemble, die Lichtführung, und die Regie versetzt einen regelrecht direkt in die Szenen und in eine grausame Zeit. Die Themen, die ganze Psychologie des Films ist so hautnah und erschütternd, alles real wie es im echten Leben auch ist bzw. sein kann. Das zutiefst Menschliche und das weit in die Seele eindringende Element dieses Films, erinnert mich an Romane von Tolstoi, Dostojewski und Tschechow. Das Drehbuch ist vielleicht nicht ganz so perfekt, aber es muss auch nicht alles perfekt sein. Dieser Film wirkt und fährt bis in die Knochen, wie gute Poesie und Prosaliteratur, deshalb bleibt er auch ewig bestens in Erinnerung. CHAPEAU!
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 29. September 2021
    Masucci ist toll und immer wenn man bei ihm ist und in seinem Wahn, in seiner Langeweile, im Hotelzimmer ist der Film packend und hervorragend. in allen anderen Szenen fand ich ihn nichtssagend und nicht überzeugend inszeniert, die alles überlagende Geigenmusik hat mich genervt, möchtegern Hollywood...
    Petra Schönberger
    Petra Schönberger

    23 Follower 195 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. September 2021
    Mit wem sonst, wenn nicht Oliver Masucci, könnte man „Schachnovelle“ besser besetzen. Er brilliert in seiner Rolle als Anwalt Bartok und harmoniert mit Albrecht Schuch an seiner Seite als Gestapo-Leiter Böhm. Die beiden sind einfach die perfekte Besetzung für einen historischen Film wie diesen. Wahnsinns Leistungen und um ehrlich zu sein, bei weitem eindringlicher als Curd Jürgens in der Ursprünglichen Schachnovelle. Während man mit Jürgens den ganzen bzw. fast ganzen Film nur lachen kann, so darf man sich mit Masucci auch mal auf einen ernsten Film mit herausragenden, beeindruckenden und Leistungen freuen. Zwischen den beiden Ausführungen der „Schachnovelle“ liegen Welten…
    Natürlich überzeugen in der Geschichte nicht nur Masucci und Schuch, denn auch der übrige Cast liefert grandiose Leistungen.
    Trotz der ernsten Thematik, die sehr beeindruckend von allen Schauspielern wiedergegeben wird, geht der Humor, den die Geschichte zu bieten hat, nicht verloren.
    Die beiden Ausführungen der „Schachnovelle“ unterscheiden sich durch authentische schwarz-weiß Aufnahmen, die die Geschichte mit Curd Jürgens zu etwas besonderen machen. Die „Schachnovelle“ mit Curd Jürgens spielt sich zum größten Teil auf dem Schiff ab, während Oliver Masucci in der Neuverfilmung zum größten Teil im Hotelzimmer spielt.
    Die Verfilmung von Stölzl orientiert sich fast originalgetreu an der Vorlage mit Jürgens. Jedenfalls was die ernsten Szenen anbelangt, die Masucci aber ernster und mit mehr Überzeugungskraft präsentiert.
    Schon zu Beginn der Geschichte ist die Musik entspannter als bei der Originalverfilmung und der Anfang ist auch durchaus spannender und fesselnder gehalten. Selbst auf den Humor von Curd Jürgens hat man aus positiver Sicht verzichtet. Wenn man ganz ehrlich ist, so passt der Humor so rein gar nicht in die Geschichte.
    Wundervolle Walzerklänge treffen auf eine ernste Geschichte rund ums Schachspiel, dass einen erfinderisch werden lässt, denn wenn man keine Figuren und auch kein Schachbrett hat, so nimmt man z. B. einen karierten Fußboden als Schachbrett und die Figuren erstellt man sich aus Lebensmitteln.
    Auch wenn die schwarz-weiß Aufnahmen fehlen, die die Geschichte wirklich sehr authentisch werden lassen, so überzeugt diese Verfilmung der „Schachnovelle“ mit atemberaubenden und authentischen Aufnahmen auf dem offenen Meer.
    Die Moderne macht sich aber auch an der Verfilmung von Stölzl bemerkbar, wenn man bedenkt, dass damals in einem Hotelzimmer mit tropfendem Wasserhahn gespielt wurde und jetzt schon ein eigenes Bad im Zimmer ist.
    Alles in allem ist die Inszenierung mit Masucci um Wellenlängen voraus und die Szenen sind weitaus berührender.
    Alles in allem eine ehrliche und ernstzunehmende Inszenierung mit einem spannenden Soundtrack und einzigartigen Aufnahmen, die jede Menge Einfallsreichtum, Mut, Zusammenhalt und Intrigen präsentiert.
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