Vorab habe ich mich schon wahnsinnig auf diesen Film gefreut und meine Freude ist auch nicht abgebrochen nach den Kritiken, die ja eher durchwachsen waren. Aber mit "The Light Between Oceans" gelingt Derek Cianfrance sein nächster großartiger Film, der sich weder vorm guten "Blue Valentine" noch vor dem Meisterwerk "The Place Beyond The Pines" verstecken muss. Der Film ist im sehr schwachen Kinojahr 2016 eine wahrhaft positive Freude und zeigt, dass Cianfrance zu den großen im Gefühlskino gehört. Der Film hat zwar eine unglaubliche Länge von 134 Minuten, jedoch merkt man davon gar nichts, da einen die Emotionen des Filmes locker über die Laufzeit hinweg tragen. Die Geschichte, ist dabei unheimlich berührend und weckt zum einen Freude und zum anderen tiefste Traurigkeit. Der Film reist den Zuschauer mit und wickelt ihn ein in ein Wechselbad der Gefühle, bei dem man stark an seiner eigenen Ansicht haften bleibt. Es ist unbestreitbar, dass der Film einen auch nachhaltig verfolgt und ins Nachdenken bringt. Man hat Tom und Isabelle, die so viele Schicksalsschläge erleiden und man freundet sich mit ihnen an, doch hat ihre folgende Tat, das sie ein Kind bei sich aufnehmen, welches an Land gespült wird, zur Folge dass man in eben jenen inneren Konflikt kommt wie die beiden Figuren, allen voran Tom, der mit seiner Schuld und der Tat nicht wirklich leben kann. Schuld und Reue und dabei große Gefühle. Das sind der Grundstein von Derek Cianfrance großartigem Film, der einfach bezaubert. Wie bereits gesagt, regt der Film zum nachdenken an. Gekrönt wird das ganze von den fantastischen Aufnahmen der Meere, der Küsten und des Leuchtturms. Ein Film, der einem bereits optisch den Atem raubt, dazu kommt ein gewohnt sehr guter Soundtrack von einem meiner Lieblingskomponisten: Alexandre Desplat. Darstellerisch brauch man eigentlich schon nichts mehr zu sagen. Michael Fassbender ist eine Wucht und spielt den zweifelnden Tom so voller Hingabe. Der Mann kann gar nicht schlecht sein. Die Chemie stimmt zudem sehnlichst mit Alicia Vikander, die ja mittlerweile wirklich ein Paar sind. Sie übertrumpft Fassbender noch einmal und zeigt, dass sie zu den ganz großen gehört. Sie ist so natürlich in ihrer Rolle und man nimmt ihr die Rolle der liebenden und gebrochenen Mutter einfach ab. Da spielt sie sich in die nächste Oscarnominierung. Ebenfalls erwähnen kann man noch die sehr gute Leistung von Rachel Weisz, die ebenfalls wieder stark ist. Diese gefiel mir im letzten Jahr schon großartig in "Ewige Jugend".
Kurz: Dieser Film ist einfach tadellos gut geworden und ist um längen besser, als die Kritiker das sehen, eine der wenigen Filme die mich in diesem schwachen Jahr überzeugen konnte.