Die Idee, einen Film mit einer Jugendlichen zu drehen, die sich umbringen möchte, aber dann merkt, dass das Leben auch Spaß machen kann, ist keine Seltenheit mehr, was nicht heißen muss, dass der Film nicht überraschend, lustig oder zum Heulen schön sein kann. Leider erfüllt "About A Girl" diese Kriterien nur teilweise; hin und wieder etwas Humor und die eine oder andere unerwartete Wendung. Die Witze sind durchaus passend und amüsant, wenn auch teilweise veraltet ("Wie war das Wochenende?" - "Hell, dunkel, hell, dunkel, Montag"), was den Film aber nicht weiter verschlechtert und durch eigene Ideen wieder ausgeglichen wird. Vor allem aber passt das Genre Drama nicht. Die größte Dramatik findet am Anfang bei Charleens Suizidversuch statt und ist dann durch das Erscheinen von Linus fast verflogen, das ändert auch der
Tod von Charleens Oma
nicht, der eher als Abklatscher vorhanden ist, um die Wohlfühlpampe etwas zu reduzieren. Es bleibt einfach eine Wohlfühlgeschichte, bei der auf einmal alles, das vorher passiert war, keine Rolle spielt.
Gut gelungen sind aber die Dialoge, vor allem die zwischen Jugendlichen sind authentisch, wie die mit Linus, dem Streber und die mit der schönen und beliebten Freundin Isa. Die Charaktere sind trotz (oder gerade wegen) ihrer Macken sehr sympathisch und die Schauspieler schaffen es, ihnen eine Perspektive zu geben. Jasna Fritzi Bauer spielt sehr überzeugend die Rolle der dickköpfigen, unzufriedenen Charleen.
Fazit: Wohlfühl-Teenie-Komödie mit liebenswerten Charakteren und überzeugenden Schauspielern. Wer nicht zu viel Tragik erwartet, kann sich über ein gelungenes Kino-Abenteuer freuen.