"Elliot, der Drache" von David Lowery ist zwar niedlich gemacht und der Drache echt zum Knuddeln, aber leider passiert in dem Film so gut wie nichts. Wir haben das auslösende Moment zu Beginn (
Petes Eltern sterben bei einem Autounfall und der Junge bleibt alleine im Wald zurück, wo er von Elliot aufgegabelt und unter seine Fittiche genommen wird
) und den Showdown zum Schluss, aber dazwischen dümpelt die Handlung ereignislos vor sich hin. Damit das nicht so auffällt, hat man eine dicke Schicht Zuckerguss über alles gekippt und das Ganze mit rührseliger Musik untermalt sowie die Dialoge kräftig mit Erbauungsprosa durchtränkt. Da war das Original charmanter.
Das klingt jetzt so, als müsste ich dem Film nur einen Stern geben, aber ich bin nun mal ein sentimentales Huhn, und wenn ich ein süßes, knuddeliges, liebenswertes Tier sehe, das mit einem süßen, knuddeligen, liebenswerten Kind befreundet ist, dann rührt mich das. Funktioniert zuverlässig jedes Mal. Niedliches Tierchen macht putzige Geräusche, Zack, Tränchen im Auge. Die beiden gestandenen Mannsbilder, die mit mir im Kino waren, fanden den Film hingegen grottig, langweilig und zäh.
Fazit: Wer wie ich schnuffelknuffelige Tiere mag und sich nicht allzu sehr an disneyfiziertem Familienkitsch mit Zuckerguss stört, wird an dem Film seine Freude haben - vorausgesetzt, man sieht großzügig über die Handlungsarmut hinweg. Alle anderen sind vermutlich besser damit beraten, stattdessen ein gutes Buch zu lesen.