Frank (Frank Dukowski), Kurt (Dirk Dreissen), Josef (Uli Engelmann) und Hart (Fabian Böckhoff) haben die Schnauze gestrichen voll. Die vier Männer sind nicht gerade vom Leben verwöhnt worden, denn obwohl jeder einen Beruf erlernt hat - Kurt war sogar gefeierter Schauspielstar in Deutschland - sind sie mittlerweile allesamt Hartz4-Empfänger. Während sich Josef noch am besten mit der Situation abfindet, ist es für die anderen Jungs nahezu unerträglich geworden, so weiterzuleben. Die meiste Zeit des Tages schwelgen sie in Erinnerungen an bessere Zeiten. Als sie durch einen dummen Zufall erfahren, dass ihr geliebter alter Kindergarten am Prenzlauer Berg abgerissen werden soll, damit der geldgierige schwäbische Investor Dr. Ernst Siebold (Oliver Stadel) auf dem Grundstück ein Luxus-Townhouse errichten kann, zögern die Jugendfreunde keine Sekunde. Gemeinsam wollen sie verhindern, dass der Kindergarten abgerissen wird. Schnell merken alle, dass es dabei um weit mehr geht, als nur um alte Erinnerungen: Sie alle brauchen ein Erfolgserlebnis, um mit ihrem Leben erneut durchzustarten.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
HARTs 5 - Geld ist nicht alles
Von Michael Meyns
„Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie.“ Diesem Motto folgen nicht nur die vier Hauptfiguren in „HARTs 5“, einer melancholischen Gauner-Komödie über den quichotischen Kampf gegen Gentrifizierung im Prenzlauer Berg, es könnte auch die Grundhaltung von Julian Tyrasa sein: Als Autor, Regisseur, Produzent, Komponist und Cutter in Personalunion agiert Tyrasa bei seinem Debütfilm, den er komplett außerhalb der deutschen Förderstrukturen für die kaum zu glaubende Summe von 5.000 Euro gedreht hat. Diese beschränkten Mittel merkt man seinem Film zwar bisweilen an, vor allem spürt man jedoch das Engagement, das Tyrasa und seine Mitstreiter an den Tag legten, um einen kleinen, feinen, teilweise sehr pointierten Film über die sozialen Realitäten unserer Zeit zu drehen.Die „Räuberbande“ steht vor dem Aus: Die Kita in einem Plattenbau im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ist dem Immobilenspekulant