Mit "Fences" transportiert Schauspieler Denzel Washington das Theaterstück "Fences" auf die große Leinwand. Dabei steht er vor und hinter der Kamera. Anfang der 50er Jahre im Pittsburgh: Troy Maxon (Denzel Washington) ist stolz auf das, was er über die Jahre erreicht hat. Er hat mit Bono einen besten Freund, der im seit vielen Jahren jeden Tag zur Seite steht. Zuhause wartet auf ihn ein großes Haus (mit neuen Möbeln) und mit Rose (Viola Davies) die Frau seines Lebens- die seit 18 Jahren hinter ihm steht. Trotz all den guten Dingen, die ihm das Leben beschert hat, ist er ein verbitterter Mann. Er trauert seinen vergebenen Chance nach Profi Baseballspieler zu werden nach. Schuld dafür gibt er den weisen Menschen. Stattdessen holt er den Müll fremder Menschen ab. Um den Schmerz zu kompensieren, sucht er bei einer anderen Frau Zuflucht...
Wer Fences sehen möchte, sollte kein großes Drama mit tollen Bildern erwarten. Es ist und bleibt ein Theaterstück. Denzel Washington konzentriert sich hier auf das wesentliche und erschafft somit ein einfaches, aber überwältigendes Drama über verlorene Träume. Ein große Einführung schenkt er sich auch und fängt sofort mit dem Gemecker von Troy an (dabei ist das Bild noch schwarz!). Die Handlung wird zum größten Teil im Hinterhof des Hauses erzählt. Womit das Gefühl vom Theater entsteht und Washington somit die Herkunft seines Stücks nie verleugnet. Das Herzstück des Films ist hier das Zusammenspiel zwischen Viola Davies und Denzel Washington. Dass die zwei das Stück bereits 2010 auf der Bühne aufgeführt haben und somit ein eingespieltes Team sind, merkt man den beiden sofort an. Das Duo ist ein eingespieltes Paar und erweckt niemals das Gefühl. dass sie nicht zusammen passen. Schauspielerisch ist der Film mit das beste, was ich je sehen durfte. Beide spielen hier so enorm auf, dass jede andere auftretende Figur sofort unwichtig wird. Selbst Mykelti Williamson als Troys zurückgebliebener Bruder Gabriel kommt hier absolut nicht an- dabei ist seine Leistung alles andere als schlecht. Ganz besonders Denzel Washington kreiert hier eine faszinierende Figur. Zu Beginn ist sein Troy noch ein Sympathieträger. Wenn er am Freitagabend cool und lässig von der Arbeit nach Hause kommt und mit seinem irrwitzigen Dialekt abenteuerliche Geschichten über seinen Ringkampf mit dem Tod erzählt, kommt man aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. In der zweiten Hälfte passiert jedoch das komplette Gegenteil! Das stolze Familienoberhaupt wird nach und nach als widersprüchliches Monster entlarvt! Fühlt man zu Beginn noch Mitleid, fühlt man gegen Ende nur noch Verachtung. Seine Co. Partnerin Viola Davies ist nicht minder schlecht. Sie hält den ganzen Film über tapfer mit dem Herrn des Hauses mit- der sie übrigens nur "Frau" nennt. Besonders gegen Ende nimmt Davies einen die Luft zum Atmen weg, weil sie so faszinierend authentisch spielt. Sie ist so gut, dass man am liebsten in die Szene einspringen möchte um sie zu trösten. Eine Dame im Kino kam aus dem Heulen nicht mehr raus- ich denke, das sagt mehr als genug über ihre Leistung.
Abseits der famosen Darstellung, ist der Film auch an sich ein äußerst starkes Drama. Besonders wegen der Entwicklung von Troy. Wenn man den Film etwas ankreiden kann, dann die Länge.
FAZIT: Ein recht einfach gedrehter Film über Träume, Familie, Bindung und Verantwortung. Dafür exzellent gespielt, durchweg unterhaltsam, regt zum nachdenken an und lässt einen am Ende völlig emotional zerstört im Sessel zurück.