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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 17. Juni 2011
"Die 39 Stufen" ist ein Frühwerk von Altmeister Hitchcock und eine klassische Touir de Force. Der Protagonist wird wider Willen Mitwisser eines Geheimnisses über einen Spionage-Ring und ist danach kontinuierlich auf der Flucht vor der Polizei und gleichzeitig dem Spionage-Ring auf der Spur. Die verschiedenen Stationen bieten die Hitchcock-eigenen Spannungsmomente und einige echte Highlights wie die Flucht aus einem fahrenden Zug sind auch mit dabei. Leider gibt es diesmal auch einige unglaubwürdige Begebenheiten und speziell eine "Actionszene", die Flucht des Helden durch die schottischen Highlands, erinnert mit der eingesetzten Zeitrafferaufnahme eher an Charlie Chaplin. Die Erklärung des Geheimnisses der 39 Stufen nach dem Höhepunkt hätte man sich auch gut sparen können, da es ausschließlich um technische Details geht. Trotzdem ist "Die 39 Stufen" ein spannungsreicher und durchweg unterhaltsamer Hitchcock, der immer noch absolut sehenswert ist.
Es ist unglaublich, wie Hitchcock schon in ganz frühen Zeiten super Filme gemacht hat. Die Technik war wirklich total unausgefeilt, aber gerade dieses nostalgische Flackern und die Streifen und Flecken auf dem Band machen dieses Gefühl aus, das nur noch unsere Großväter im Kino ihrer Jugend erleben durften. Der Film selbst ist eine Granate im frühen Thrillergeschäft und hält über lange - aber leider auch kurze Strecken - die Spannung. Langweilig wurde er auch zwischendurch und auch nicht mit den ganz, ganz großen Hitchcocks wie "Die Vögel" und ähnlichen nicht zu vergleichen. Trotzdem ist es Unterhaltung auf sehr hohem Niveau mit faszinierender Story, bei der man, für einen Hitchcock typisch, gut aufpassen muss.
Nur das Ende kam sehr plötzlich und wirkt so, als wäre das Band zu kurz gewesen, sodass man diese Szene kürzen müsste. Aber irgendwie hat auch das eine besondere Wirkung auf den Zuschauer und man macht sich auch nach dem Schluss noch Gedanken darüber.
Wirklich ein hevorragender Film, den ich nur wärmstens empfehlen kann.
Das es in dieser Zeit mit der Kamera und der Technik allgemein noch nicht so geklappt hat, ist logisch und zu verkraften. Aber der Inhalt dieses Films und die Logik ist wirklich peinlich und grottenschlecht - könnte von einem Teenie stammen. Beispiele gefällig: Draussen im Moor findet ihn die Polizei von 0 auf 100. Im Zug vorher auch schon, die Polizei sucht ihn... ach ja, die Frau befreit sich mal schnell von den Handschellen, am Schluss im Theater schiesst der Schuldige mal kurz auf den Mann auf der Bühne (sogar ein Kleinkind wüsste, dass die Chancen darauf geschnappt zu werden gleich 100% sind). Noch was, der Mann mit der kaputten Finger erschiesst den Beschuldigten mit einer Kleinkaliberpistole, der fällt um und man nimmt an er ist tot. Garantiert hat man auch früher schon gewusst, dass sogar von einer 9mm Pistole minimum 3 Kugeln notwendig sind, um ganz sicher zu gehen. All diese Dinge machen für mich aus diesen Film eine lächerliche Angelegenheit, Hitchcock hin oder her (das Alter des Films entschuldigt hier gar nichts - da die Fehler nicht auf die Technik bezogen sind). Hugh ich habe gesprochen.