Bei Justizdramen kann man einfach nicht viel falsch machen, und die Amis schon gar nicht, und mit dieser Besetzung sowieso nicht. Ich weiß gar nicht ob es eine ähnlich Story schon einmal gab, dass ein Richter der Angeklagte ist? Für mich war sie neu und da der Sohn aus Chicago nach jahrelanger Abstinenz im Elternhaus die Verteidigung übernimmt, war auch irgendwie hinter dem Justizdrama ein Familiendrama zu erwarten. Ich fand die Geschichte sehr stimmig und im Gegensatz zu manch anderen Kritikern eben nicht so sehr klischeebehaftet, wie andere Justizdramen.
Die Schauspieler sind durch die Bank in Höchstform.
Robert Downey Jr. (Hank Palmer als der Sohn des Richters) zeigt endlich mal, dass er durchaus ernsthaften Stoff spielen kann.
Robert Duvall (als Richter Joseph Palmer) ist für mich persönlich in manchen Passagen Oscarverdächtig.
Billy Bob Thornton (als Ankläger Dwight Dickham) durchaus überzeugend, aber auch nicht groß gefordert.
Vincent D’Onofrio (als der älteste Sohn Glen Palmer) spielt solide, trotzdem fällt es mir bei ihm immer noch schwer, seine Rolle des Hakenkreuztätowierten David Hagan in "Fire with Fire" aus meinem Kopf rauszubekommen.
Jeremy Strong (als jüngster und autistischer Sohn Dale Palmer) und Vera Farmiga (als Hank Palmers Jugendliebe Samantha Powell) sollen nicht unerwähnt bleiben, da sie die Nebenrollen hochwertig ausfüllen.
Vielleicht ist der Film ein kleines bisschen zu lang, aber dass scheint ja hüben wie drüben zum Trend zu werden. Schöne Landschaftsbilder, tolle Szenenbilder, super Kameraführung und eine auf den Punkt passende Filmmusik gleichen das aber wieder aus.
Der Film ist vielleicht nicht spektakulär aber auf alle Fälle sehenswert.