Es ist ein ganz normaler Morgen in New York. Lee Gates, bereitet sich wie immer auf seine Börsen Show vor, in der er Aktionären Tipps gibt, wo sie ihr Geld investieren sollen.
An diesem Morgen jedoch, verschafft sich ein Geiselnehmer, der zuvor aufgrund einer Fehlinformation Gates' sein gesamtes Vermögen verloren hatte, Zutritt zum Studio und droht damit Gates, der seines Erachtens auch stellvertretend für alle geldgeilen Broker der Wall Street steht, vor laufender Kamera zu erschießen.
Bis hier hin verstrickt sich Jodie Fosters Film noch nicht in unglaubwürdige Handlungen aber ab hier solls anfangen unrealistisch zu werden:
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--1. Der Sender lässt die Kameras an und sendet unverändert (weltweit) weiter. Alle Welt kann der Geiselnahme beiwohnen, zu Hause am Fernseher, im Café oder auf der Arbeit. Statt die Kameras wie gefordert weiter laufen zu lassen aber das Senden der Bilder an die Bildschirme daheim einzustellen wird dem Geiselnehmer die Bühne gegeben, die er braucht und um die er gebeten hat.
Auch die Polizei, die in diesem Film sehr schlecht aussieht (kommen wir später noch zu) hat diesbezüglich keine Einwände.
2. Lee Gates, ein knallharter Geschäftsmann, der den Menschen alles zu verkaufen vermag vollzieht eine 780973 Grad Wendung und setzt sich ganz stockholmsyndrom-typisch für den jungen kriminellen ein. Es kommt sogar so weit, dass er am Ende um den Mann trauert, der ihm stundenlang eine Pistole an den Kopf hielt.
Jodie Fosters ganz eigene Version von Kafkas Klassiker "Die Verwandlung" also.
3. Die New Yorker Polizei - bekannt für ihren wenig zimperlichen Umgang (nicht nur) mit Verbrechern - eskortiert den Geiselnehmer samt seiner einzig verbliebenen Geisel durch Manhattan und denkt nicht einmal daran den inzwischen sichtlich mitgenommen und um sich schießenden jungen Mann zu stoppen.
4. Vor den Fernsehern verfolgt der Großteil der Menschen das Spektakel als wäre es eine reine Unterhaltungsshow. Auch die Medien nehmen die Geiselnahme zum Anlass lustige Aussagen über Täter, Opfer oder die gesamte Situation zu machen. Keiner scheint ernsthaft besorgt, entsetzt oder wirklich ängstlich. Auch das Publikum auf der Straße tanzt lieber als sich vor dem Mann mit Waffe und Sprenggurt in Sicherheit zu bringen.
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Es bleibt zu hoffen, dass Jodi Foster in Zukunft kleinere Brötchen backt und nicht mehr die ganz großen Kaliber (zumindest vom Bekanntheitsgrad) einlädt um so einen Schwachsinn zu filmen. Stünden nicht Clooney und Julia Roberts vor der Kamera würde der Film deutlich weniger einspielen, und er würde von den Kritikern deutlicher abgestraft. Money Monster gehört letztlich ignoriert. Kein guter Film, der einfach zu viele Fragen offen lässt und zu viele Logiklocher beherbergt.