Filmemacher wie John Hillcoat oder Tim Fehlbaum haben bewiesen, dass wenig Geld und starke Schauspieler hervorragende Endzeitfilme hervorbringen können. Craig Zobel könnte sich in mancherlei Hinsicht ebenfalls in diese Riege einreihen. Optisch ist "Z For Zachariah" schon einmal ein wahrer Genuss, wozu die mit kräftigen herbstlichen Farben eingefangene neuseeländische Landschaft ihren Teil beisteuert. Auch die reduzierte Auswahl an Darstellern weiß oft zu gefallen. Chiwetel Ejiofors John ist ein getriebener und innerlich zerrissener Antiheld wie er im Buche steht, während Chris Pine als potentieller Charmeur mit finsterem Geheimnis ein gelungenes Gegenstück zum Besten gibt. Margot Robbie mag als fähige Schauspielerin bekannt sein, ihre Ann gibt sich im gesamten Film aber derart naiv, dass man sich fragen muss, wie sie die monatelange Einsamkeit überleben konnte.
Der Titel deutet an, dass man sich inhaltlich möglicherweise mit dem moralischen Hintergrund des Weltuntergangs auseinandersetzt. Tatsächlich wimmelt es stellenweise nur so von christlicher Symbolik. Kann man machen und es kann auch funktionieren, "The Book of Eli" hat es bewiesen. Letztendlich steht man am Ende des Films aber ein wenig ratlos da. Weder wurde die alles vernichtende Katastrophe näher beleuchtet, noch erfährt man nennenswerte Einzelheiten über die Außenwelt oder, warum Anns Tal denn nun von allem verschont blieb.
Die Stärke des Films liegt eindeutig darin zu zeigen, was monate- bis jahrelange Isolation und extreme Bedingungen aus Menschen machen können. Der Titel scheint aber ins Leere zu laufen. John findet in einer Szene ein Buch mit dem Titel "A For Adam", also könnte man am ehesten noch darauf schließen, dass die Schöpfung nun am Ende des Alphabets angekommen ist und der Untergang der Menschheit unausweichlich ist. Direkte Bezüge zur biblischen Figur des Zacharias sucht der Zuschauer aber vergeblich, es sei denn Drehbuch und Romanvorlage spielen auf dessen Ungläubigkeit bezüglich der bevorstehenden Geburt des Messias an.
Trotz allem ist und bleibt "Z For Zachariah" ein durchaus ambitionierter Film, dessen scheinbare Thematik leider kaum vertieft wird. Wer sich für ein gut gespieltes Personendrama in der vielleicht herrlichsten endzeitlichen Landschaft seit langem begeistern kann, der kann das womöglich verschmerzen. Die ungewöhnlich hohe Altersfreigabe macht den Film übrigens brutaler als er ist. Es gibt weder explizite Gewalttaten noch allzu leidenschaftliche Liebesszenen zu sehen. Und mit "I Am Legend" hat die Handlung trotz des Coveraufdrucks nichts zu tun. Der Vergleich mit dem ebenfalls neuseeländischen Indie-SciFi-Drama "The Quiet Earth" passt schon eher.