Disneys letzte Animationsfilme „Ralph Reichts“ und „Die Eiskönigin“ kamen bei Zuschauer sowie Kritiker sehr gut an und vor allem „Die Eiskönigin“ erfreut sich auch Jahre nach Release unglaublicher Beliebtheit.
Die Erwartungen an „Baymax – Riesiges Robowabohu“ waren bei Disneys hohem Niveau also dementsprechend hoch und auch wenn der Film weder mit dem Erfolg, noch der Beliebtheit von „Die Eiskönigin“ mithalten kann, wurden die Erwartungen von mir und jedem anderen, mit dem ich mich über den Film unterhalten habe, erfüllt und übertroffen.
An erster Stelle liegt das an dem sehr süßen und liebenswerten Baymax. Ein dicker mit Luft gefüllter Roboter, der entwickelt wurde um Menschen zu helfen, die Schmerzen haben – egal physisch oder psychisch. Und da er nur ein Roboter ist, wie er selbst immer sagt, verhält er sich immer so lieb, wie er programmiert wurde und strahlt damit viel Sympathie aus. Er sieht süß aus, verhält sich lustig, sagt und tut nur gutes, was zu vielen tollen Szenen führt. Ob kleine Verletzung, große Verletzung, gewünscht oder nicht, Baymax analysiert alles und hat immer ein Heilmittel. Was sich recht unspektakulär und vielleicht sogar langweilig liest, entpumpt sich als große Stärke mit einigen schönen Botschaften, wenn Baymax dem Hauptprotagonisten zum Beispiel sagt, dass er Gesellschaft und Freunde braucht um über seine Trauer hinwegzukommen.
Den Grund für dessen Trauer will ich hier jetzt nicht nennen, obwohl er in jeder Filmbeschreibung steht, da er ein kleiner Spoiler ist. Aber lasst mich so viel dazu schreiben: Die traurige Geschichte funktioniert und lässt einen mit dem Hauptcharakter Hiro leiden, wenn dieser trauert. Zwar erreicht man emotional nicht die Klasse eines „König der Löwen“, aber das hat man glaub ich auch nicht erwartet – zumal der Film auch so für einen Animationsfilm dramatisch und traurig genug ist.
Ein weiterer Pluspunkt der Story sind die gebotenen Überraschungen und Wendungen, die man so nicht kommen sieht. Man meint zu wissen, wer hinter was steckt und was noch passiert, wird dann aber mehr als nur einmal überrascht, wenn die spannend erzählte Geschichte ihre Höhepunkte findet.
Dazu zählen auch fantastische Erfindungen in der futuristischen Stadt, die man zu sehen bekommt und einen öfter mal lachen und staunen lassen. Es gibt die verrücktesten Sachen und die Art wie einiges davon gezeigt und präsentiert wird ist einfach nur großartig und findet in der Technik des maskierten Bösewichts seinen Höhepunkt – optisch ist der Film absolut auf der Höhe der Zeit. Das zeigt sich vor allem am Ende im großen Finale, welches eine ungewohnt große Zerstörungsorgie im Stil eines Michael Bay bietet, dabei aber nicht so überladen wirkt und trotzdem spektakulärer aussieht, als bisherige Genre-Vertreter.
Disneytypisch gibt es wie bereits angesprochen auch eine gute Prise Humor, welche aber nur Standard ist. Es gibt viele kleine Lacher und durchgehend eine tolle Stimmung, aber keine großen Lacher, wie sie zuletzt „Die Eiskönigin“ mit Olaf zu bieten hatte.
Dafür wird einem aber ein fantastischer Soundtrack geboten, welcher gewohnt passend und sehr stimmig ist, aber nicht mit den großen Disney-Klassikern mithalten kann. Das ist zwar nicht weiter schlimm, sollte aber erwähnt werden.
Ich könnte jetzt noch mehr zum Film schreiben, da die Kritik aber schon lang genug ist und ich eh nicht wüsste wo ich anfangen und aufhören soll, belasse ich es mal dabei.
Fazit:
Jeder, der etwas mit Animationsfilme anfangen kann, sollte sich „Baymax – Riesiges Robowabohu“ unbedingt ansehen, denn der Film bietet alles was man erwartet auf gutem bis sehr guten Niveau.
Pflichtprogramm für Fans!!!
Wertung: 4 von 5 Sternen