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Cursha
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5,0
Veröffentlicht am 16. Juni 2024
Auch im dritten Teil liefert Linklater ab und verbindet mit "Before Midnight" die Elemente aus Liebe und Humor, lässt das ganze aber in einem überragenden Streitgespräch gipfeln, dass dennoch auf eine gute Note enden lässt. Julie Delpy und Ethan Hawke sind wie immer fantastisch im Spiel miteinander und das Drehbuch wirkt ebenfalls wieder fantastisch. Ein authentisches Stück Kino, das in dieser Form gerne alle neun Jahre fortgesetzt werden darf.
Starker Abschlussfilm, der die unrastigen Figuren der beiden ersten Teile nun als Familie zeigt. Ein bisschen wirkt es, als wolle der Film schematisch die Probleme der Mittzwanziger, Mittdreißiger und Mittvierziger abhaken wollen. Nichtsdestoweniger sind die Dialoge und Szenen hervorragend. Before Midnight ist einer der wenigen Filme, in denen man in Streitszenen tatsächlich die Positionen beider Parteien gut nachvollziehen kann, sodass man nicht nur gelangweilt vor der Leinwand sitzt, und sich anhört, wie sich zwei Filmfiguren Klischees um die Ohren hauen. Hier werden nicht künstlich Gegensätze heraufbeschworen, die sich ein Drehbuchschreiber ausdenkt, um den dritten Akt irgendwie vollzukriegen, sondern es geht tatsächlich Lebensentwürfe und -einstellungen.
Und wieder einmal sind neun Jahre vergangen und das Prinzip welches Richard Linklater hier an den Tag legt erweist sich als echt interessant: in 1995 und 2004 ließ er Ethan Hawke und Julie Delpy aufeinander treffen, sich jeweils mit offenem Ende wieder trennen um dann eben erst im nächsten Film das offene Ende aufzulösen. Da kann man sich drüber streiten: ist das schön wenn man konkret erfährt wie es weitergegangen ist oder nimmt man dem Zuschauer die Illusion oder das Ende welches man sich selbst ausdenkt? Keine Ahnung. Im vorliegenden Fall funktioniert es aber bestens: nach Wien in Teil 1 und Paris in Folge 2 geht’s nun nach Griechenland wo der Film immerhin ein wenig variiert – es sind nicht nur immer die beiden Hauptfigur im endlos langen Wortgefecht, nein, diesmal sind auch andere dabei. Das nützt allerdings eher wenig wenn die dort geführten Gespräche sich zwar echt und wie aus dem wahren Leben anfühlen, aber auch dort quälend langweilig wären. Das Herzstück ist es wenn der Film zu intimen zwei Mann Dialogen auffährt und da sprühen die Funken und geht es zu Herzen, wenn sich Delpy und Hawke die Wortfetzen nur so um die Ohren ballern. Leider ist dies nicht mehr so romantisch wie in den ersten beiden, aber das liegt an der plausiblen Weiterentwicklung, wodurch der Film durchaus etwas erwachsener wird, aber auch deutlich weniger Spaß macht. Trotzdem: schön ist es trotzdem die Figuren wiederzusehen, spannend wie se sich entwickeln … und ein Wiedersehen in neun Jahren (oder früher) sehne ich durchaus herbei.
Fazit: Filmischer Dauerdialog, diesmal nicht mehr so frisch wie in den Vorgängern, aber immer noch nah am wahren Leben und lebendig gespielt.
Ich muss zu geben, dass die Vorgänger nicht gesehen hatte, aber ich wusste, was in den beiden Teilen passierte. Ich war zu Beginn skeptisch, aber ganz schnell fesselten mich die Dialoge der beiden Hauptdarsteller. E. Hawke & J. Delpy spielen fantastisch. Ich hätte den beiden noch länger zu hören können. Die Dialoge sind realistisch, ich habe mit gelacht und zum Ende mit gelitten. Ich werde mir die Vorgänger bei Gelegenheit auf jeden Fall anschauen.
Der mittlerweile 3. Teil der Before-Reihe fügt sich gut in die bisherige Historie ein und wird sicherlich nicht jeden Geschmack treffen. Meiner Meinung nach wird dieser Film jedem zusagen, der schon den brillanten 1. und den schwächeren 2. Teil mochte. Die Handlung ist auch hier minimal, was aber an philosophischen sowie alltäglichen Dingen enthalten ist, beeindruckt zutiefst. Allerdings ist der Grundton des Filmes um einiges pessimistischer und erwachsener, was durchaus Sinn macht, schließlich haben auch die Hauptdarsteller am Drehbuch mitgewirkt. Alles in allem bekommt der Film dicke 9 Punkte, da er definitiv im Vergleich zu den üblichen Produktionen herausragend ist, aber dieses Meisterwerk wie "Before Sunrise" ist er eben nicht, da fehlt doch eine Spur an Kreativität.
Eine Gefühls-Achterbahn, die in der Talfahrten nicht immer ganz so glaubwürdig sind wie die witzigen Aufwärts-Passagen - insgesamt aber (auch mit Blick auf die grandiosen Vorläufer) tolles Kino. Auch, weil klasse Schauspieler am Werk sind die teilweise so spontan wirken, als improvisierten sie live.
Für mich ist Before Midnight eine Hommage an das Leben und die ehrlichste Liebesgeschichte des Kinos. Mehr dazu hier in meinem Blog patchworkmylifeaway
Unfortunately only few films of this quality are still being produced...Great story, fantastic actors, the most romantic scenery in Greece that you can imagine, after a long very long time again a film that makes it worth to go to cinema...