"Eyes Wide Shut" geht sehr ausführlich mit der Entmenschlichung durch Sex, bedeutendem und bedeutungslosem Sex, sexuellen Fantasien, Betrug und Liebe, etc. um.
Der Film ist sehr fesselnd und atmosphärisch und man taucht sehr schnell in diese Welt ein und man möchte unbedingt wissen was als nächstes passiert. Und genau da spielt Kubrick auch mit seinen Zuschauern. Denn "Eyes Wide Shut" ist ein Film der sich Zeit lässt. Das Tempo ist langsam und manchmal sind die Dialoge etwas langsam. Die Pausen zwischen jedem Satz etwas lang. Doch das kreiert Atmosphäre und da die Dialoge sehr interessant sind schaltet man nicht ab und ist gespannt auf was die Personen sagen werden. Und auch wenn man möchte, dass der Film mal in den zweiten Gang schaltet, wird es nie langweilig.
Die Kameraarbeit und die Musik ist ebenfalls grandios und an manchen Stellen fast hypnotisierend, an anderen wird sehr viel Spannung aufgebaut und die Atmosphäre wird so dicht als wäre man selbst im Film.
Tom Cruise und Nicole Kidman liefern eine grandiose Leistung ab und wissen als zentrale Charaktere sehr zu gefallen.
Doch egal wie spannend und atmosphärisch die Szenen sind, alle führen zu einem bestimmten Fazit. Es gibt eine Masken-Party-Szene welche grandios geworden ist und man möchte mehr über sie wissen. Doch das Warum ist nicht das Wichtige, sondern welche Konsequenz diese auf den Protagonisten hat. Und somit ist diese viel mehr Mittel zum Zweck.
Und somit hat man einen atmosphärisch dichten, grandios gespielten und inszenierten Film gesehen, welches am Ende ein sehr interessantes Fazit zieht, man aber über einige Geschehnisse gerne mehr gewusst hätte. Und wenn man sich nicht mit dem Film auseinandersetzt, dann kann es sein, dass dem einen oder anderen ein "das war's?" in den Kopf kommt, bzw drei Fragezeichen.
Nach dem Schauen des Films sollte man sich die Kritik von Filmstarts durchlesen, welche sich sehr ausführlich mit dem Film beschäftigt hat und einiges aufklärt.
Fazit: grandios inszeniert und gespielt. Lässt einen Nachdenken.