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Lord Borzi
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3,5
Veröffentlicht am 29. Dezember 2020
Dieser Film verbindet auf unterhaltsame Weise das Gangster- mit dem Samurai-Genre. Forest Whitaker kann durch seine Mimik und Schauspielleistungen die Mentalität der Samurai gut vermitteln. Interessant fand ich, dass die Weisheiten der Samurai immer wieder in Textform in den Film eingeblendet wurden. Die Musik von RZA schafft zusätzlich ein cooles Gangsta-Feeling.
''Ghost Dog'' mag in seiner Handlung und der Konstruktion in Teilen etwas hölzern wirken. Die Zusammenführung spiritueller, religiöser Elemente mit jenen des Kriminaldramas in einer Atmosphäre der Einsamkeit bleibt aber einzigartig und ist in einzelnen Szenen, wie etwa schon der Eröffnungssequenz, atemberaubend schön.
Also es mag sein das ich die Weisheiten von "Ghost Dog" nicht verstanden habe aber ich weiß immer noch wann ein Film gut ist und wann nicht. Ghost Dog hat mich mehr gelangweilt als amüsiert und dabei mag ich Mafia Filme am liebsten. Die Mafia (so wie man sie sonst kennt) wird hier aber nicht als brutal, skrupelos oder herzlos dargestellt, nein sie wird nahezu auf grausamster Weiße verarscht! Einfach nur lächerlich die Mafia Version von Jim Jarmusch. Pacino oder Robert De Niro hätten ihn dafür sicherlich beschimpft. Ich meine der eine rappt, der andere ist eher ein Witz als Grausam und ständig diese dümmen Sprüche? Was soll der quatsch Herr Jarmusch? Es tut echt weh so eine Mafia zu sehen. Eine Verarsche sowie in "Eine Nudel ist noch lange keine Spaghetti" oder wie in "Reine Nervensache" ist ja echt witzig aber hier ist das einfach nur lächerlich. Aber nun ja es geht ja viel mehr um die Figur "Ghost Dog" und nicht um die Mafia. Ghost Dog wurde eines Tages von einer Gang brutal zusammen geschlagen und sein Leben hing am seidenen Faden. Doch plötzlich tauchte Lui (einer von der Mafia) auf und erschießte schnell einen von der Gang. Ghost Dog´s Leben war damit gerettet und er schwor sich ewig Dankbar gegenüber Lui zusein. Einige Jahre später, taucht er wieder auf als Ghost Dog und bietet Lui seine Hilfe an. Warum er den Weg des Samurai eingeschlagen hat, erfährt man leider nie. Er ist einfach dar und killt erbarmungslos Menschen. Nach einen blöden Fehler von Ghost Dog, steht er bei der Mafia auf der Streichliste. Damit beginnt eigentlich Jarmusch´s Film. Es sind viele nette Ideen in diesem Film drin. Wie z.B das hin und wieder ein weißer japanischer Spruch eingeblendet wird. Diese Sprüche versuchen den Gedanken von Ghost Dog zu erklären. Ich denke man muss da einen Doktortietel haben um diese zu verstehen. Wenn Ghost Dog mal in aktion geht, sieht das es super aus. Schnell und leise killt er sich seinen Weg. Wie man sich nun mal einen Profikiller vorstellt. Die Musik passt auch sehr gut zum Film. An manchen Stellen nervt sie eher. Der Eisverkäufer, welcher nur französisch spricht, stresst auch ins unermäßliche. Er redet und redet aber kein Mensch versteht ihn. Man fragt sich immer "wieso redet er wenn er doch weiß das ihn keiner versteht?" Jarmusch hat wohl damit versucht zu erklären das Worte nicht nötig sind um jemanden etwas gutes zutun. Er war ein Freund für Ghost Dog als er einen gebraucht hat. Das Ende ist auch recht interessant gemacht. Ghost Dog hällt sogar gegen Ende fest an seinen Kodex und weicht nicht davon ab. FAZIT: Leider sehr wenig Hintergrund Geschichte. Man weiß z.B nicht wie er zum Ghost Dog wurde und warum er diesen Weg eingeschlagen hat. Es ist ein sehr schwere aber auch recht interessanter Film. Zur Mafia, schreibe ich lieber kein Wort mehr. Wer den sonst so stillen und lieben Riesen Whitaker als Killer sehen will, darf diesen Film nicht verpassen. Wer Mafia Fan ist, sollte die Finger von diesen Film lassen.
Ich schreibe diese Kritik auch um zu zeigen, dass ich nicht nur meckern kann über die vielen allzugewöhnlichen Streifen - sondern einige Filme durchaus herausragend finde - dieser gehört dazu. Vielleicht muss man einen bestimmten Humor mitbringen und schon einige Jarmusch-Werke gesehen haben, um die schräge Coolheit der Figuren und die seltsame Distanz zu konventionellen Erzählweisen nachvollziehen zu können. Jarmusch zeigt gerne die absurden Seiten der Realität, indem er sonderbare Typen Sonderbares erleben und bezeugen lässt. Ich finde Forest Whitaker in dieser Rolle einfach nur großartig (noch besser als Idi Amin in "Der letzte König von Schottland"). Sein Freund, der karibische Eisverkäufer spiegelt die Isolation des Hauptdarstellers und gleichzeitig dessen geheimnisvolle Verbundenheit mit dem nennen wir es "so sein". Ich kann mich dem anonymen Vorredner weiter unten nur anschließen: das alles ist reine Poesie (wenn Zeichentrickfilme Ereignisse ankündigen, wenn sich der Ghost Dog das passende Auto für seine Rap-CD-Anfahrt besorgt, wenn der Hund im Park ihn anguckt...). Und die Jungs von der Mafia, die stets Wichtiges zu tun haben, sind einfach nur endgeil!
Einige recht coole Ideen, auch der eigenartige Wiederholungshumor ist ganz charmant, aber zu oft angewendet, als dass man ihn später noch originell finden könnte, zudem ist die pseudophilosophische Komponente etwas zu offensichtlich pseudo, ein wirklicher Sinn lässt sich somit auch kaum erschließen. Man wird den Verdacht nicht los, der "Kodex des Samurai" wurde nur der reinen Coolness wegen integriert und nicht als wirkliche Unterstützung der Story und der Aussage. Dafür bietet der Film hier und da einige recht schöne Momente und Dialoge sowie skurrile Figuren, die jedoch auch dem Selbstzweck zu verkommen scheinen und nicht lange im Gedächtnis bleiben. Was bleibt, ist ein Killerfilm der etwas anderen Art, sehr ruhig, mit einige interessanten Einfällen, aber im Endeffekt mit zu wenig Substanz und wenig Potenzialnutzung. Manchmal konnte ich mich des Gefühls nicht erwehren, ich würde lieber die Cartoons weiterschauen, als den Film sebst.
toller film vom meiner meinung nach mit großen abstand besten lebenden ,amerikanischen regisseur.die für jarmusch typische lakonie, die schon dead man zu einem wahren meisterwerk machte, kommt auch hier wieder brilliant zur geltung. allein wegen der darstellung der mafiosi lohnt es sich den film zu gucken.
Beim ersten sehen kam mir der Film auch etwas seltsam vor. Gerade weil ich vorher noch keinen Film von Jim Jarmusch gesehen habe. Guckt euch z.B. auch mal Broken Flowers an. Dort kann man auch ellenlange Autofahrten beobachten und lange Szenen, in denen keine Worte gewechselt werden. Oder ein anderes Beispiel ist Dead Man. Hier gibt es auch viele skurrile Figuren, die nicht ganz in diese Welten passen, die dort dargestellt werden. Die Plots sind meistens total beliebig und man hat den Eindruck, dass das worum es geht unwichtig und alltäglich ist.
Wenn man aber auf seinen Stil eingeht, gefallen einem seine filme immer besser. Und man erkennt Details, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Jim Jarmusch verleiht seinen Filmen eine eigene Note und das macht sie auch einzigartig auf ihre weise.
"Ghost Dog" ist ein durch und durch solider und unkonventioneller Thriller, bei dem es aber an manchen Punkten doch ein wenig hapert. An der Story des zurückgezogen, nach der Vorstellung eines Samurai lebenden Auftragskillers für die Mafia, der später selbst zum Gejagten wird, gibt es nicht viel auszusetzen. Der Regisseur legt dabei aber für ihn typisch nicht viel Wert auf große Dialoge oder Ähnliches, sondern lässt lieber Bilder und lange Einstellungen sprechen. Zum einen ist das recht gut gelungen und verstärkt somit die Lebensart und die Handlungsweisen des Killers, andererseits hätte man durch mehr Dialoge die eine oder andere Szenen noch besser verstehen können. Besonders hervorzuheben ist nebenbei noch die Beziehung zwischen Ghost Dog und seinem besten Freund, einem Eisverkäufer, der allerdings nur französisch spricht. Keiner versteht die Sprache des anderen und trotzdem können sie sich problemlos verständigen. Echt klasse! So glaubhaft und authentisch das Verhalten und die Figur des Ghost Dogs ist, desto unglaubwürdiger ist dagegen die Mafia selbst. Sie wird viel zu überzeichnet dargestellt (vielleicht sogar Absicht??) und wirkt eher lächerlich als gefährlich. So hat sie z.B. noch nicht einmal das Geld, ihre Miete zu zahlen und kein Mafiamitglied ist jünger als 50. Zudem kann keiner von ihnen auch nur richtig mit der Waffe umgehen und trifft nicht mal aus 3 Metern das Opfer - einfach etwas zu absurd. Das ist auch der klare Schwachpunkt des Films. Forest Whitaker spielt den Profikiller Ghost Dog überaus überzeugend und kann seinen Charakter durchgehend glaubhaft verkörpern. Alle anderen Darsteller sind dagegen nicht besonders erwähnenswert.
Alles in allem ist "Ghost Dog" ein solider und doch recht gelungener Rache-Thriller, der den Zuschauer durchaus zu unterhalten weiß und vor allem durch die Leistung von Forest Whitaker punkten kann. Aber für mehr reicht es allerdings nicht!
mit einem hervorragend apathisch agierenden forest whitaker. hut ab vor jim jarmusch, der es hier geschafft hat, seinen typischen, lakonisch-melancholischen stil, ein rassantes gangsterdrama und einen japansichen schwertfilm unter einen hut zu bringen. witzig: die szene, in der der ghost dog eines seiner opfer durch einen gezielten schuss durch das abflussrohr eines waschbeckens umnietet, ist beinahe 1:1 aus seijun suzukis "branded to kill" aus dem jahre 1967 kopiert. super film, ein nicht ganz so grosser wurf wie "dead man", aber ein echter burner.
Forest Whitaker ist ’Ghost Dog’, ein Auftragskiller mit Herz, der ins Visier der Mafia gerät. Streng folgt er den Anweisungen aus dem Handbuch für Samurai. Es sind Weisheiten für alle Lebensbereiche, mit philosophischem Einschlag: “Form ist Leere, Leere Form“ oder „Nichts geschieht ohne Grund“. Die Kapitelausschnitte geben dem Film eine stringente Form. Neben ironischen Seitenhieben auf dämliche Gangster und faschistoide Jäger fließt auch noch ziemlich viel Blut. Am Ende steht konsequenterweise ein finaler Showdown: der freundschaftlichste Mord der Filmgeschichte. Er findet in einem rechtsfreien Raum statt. Sieger ist der Boss, aber es gibt keine Untergebenen mehr. Eine zusätzliche Qualität erhält der Film durch die kleine Pearline, die wie Ghost Dog gerne liest und mit ihm Bücher austauscht z.B. ’Rashomon’ und den Eisverkäufer mit seinen Verständigungsschwierigkeiten. Es ist der gefälligste Jarmusch – Film, nicht nur wegen der Farbe, sondern wegen der Story.