Die mittels Kamerabewegungen und Schnitt oft sorgsam entfalteten Szenen sowie eine von brillanten Einfällen geprägte Regie stehen anderen groben Fahrlässigkeiten, kaum kreativen Leerstellen gegenüber: während vor allem zu Beginn die nächtlichen Szenen und die bewusst langsame, fast behäbige Erzählweise sehr wohl packend und während einzelne inszenatorische Lösungen wirklich beeindruckend schlau sind (Kamera, Schnitt, Bildkomposition entwerfen ein unagenehm dunkles, unterkühltes Filmgefühl), sind andere Szenen schlicht und ergreifend überflüssig, in den Dialogen wenig originell und zudem in der Handlung komplett vorhersehbar: DePalma traut seiner eigenen Originalität zu wenig, orientiert sich so sehr an den von langen, dialogfreien Passagen dominierten Filmen Antonionis und Hitchcocks, dass er zu eigenen, mutigen Schritten nicht mehr in der Lage ist. Die Ähnlichkeiten zu anderen Filmen und die versessene Ikonografie mancher Szenen ist nur noch lächerlich, etwa wenn der Schatten eines mit einem Messer zustechenden Mörders in roter Farbe an einer Wand aufleuchtet. Auch übernimmt DePalma die größte Schwäche Hitchcocks und zwar, dass er wie sein 'Meister' seine Figuren kaum ausbaut und wenn doch, dass diese nur Charakterzüge oder Berufe haben, die der Story dienlich sind oder dass sie zu wiederholten Genre-Klischees werden (blonde Frau mit doppeltem Spiel etc.).