"Foxcatcher" war schon irgendwie etwas Besonderes. Ich pfeife auf die historische Genauigkeit und nehme den Film in dieser Weise als Parabel. Da hat es sehr gepasst mit all den Gegensätzen zwischen reich und arm, talentiert und nur-labernd. Zudem ist es eine echte Bühne für große Schauspielleistungen, die alle drei Männer hier gezeigt haben. Dazu Bilder und ein sehr interessanter minimalistischer Soundtrack, der perfekt den Film unterstreicht.
Über das Tempo des Films kann man nun geteilter Meinung sein. In einem kurzen Artikel las ich die interessante Interpretation wonach die langen Einstellung der Kamera sinnbildlich für die Einsamkeit zu verstehen sein, die insbesondere Mark Schultz und John du Pont erleiden. Später werden diese Einstellungen kürzer, dann wieder länger. So gesehen, erfüllen sie ihren Zweck. Schade ist allerdings, dass die Charaktere manchmal nicht mehr von sich geben. Oder ist das mit der unterdrückten Selbst so gewollt? Wahrscheinlich. Dennoch bleibt der Film damit manchmal zu langsam. Schön ist aber, dass man viele Erklärungsmomente für das Tun geboten bekommt. Ein wenig mehr Material hätte aber sein können.
Fazit: "Foxcatcher" ist ein düsteres, starkes Drama, welches viel Sitzfleisch erfordert und manchmal etwas offener für seine Zuschauerschaft sein könnte.