Glücksspiel ist eine anerkannte Sucht, nicht nur in den Medien wie Zeitungen, Radio oder in einschlägigen Magazinen ist dies ein brisantes Thema. Auch filmisch gibt es einige Vertreter die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. So wie auch im neuesten Film mit Mark Wahlberg. Das ehemalige Unterhosen Model ist schon seit etlichen Jahren eine feste Größe in Hollywood und kann so einige Blockbuster vorweisen. Das Wahlberg aber auch ernsthafte Rollen, mit Tiefgang und Ausdruck spielen kann, konnte man bereits im Porno Drama „Boogie Nights“ von 1997 erkennen. In „Gambler“ spielt er sehr ausdrucksstark einen jungen Mann der nach außen hin alles besitzt, ein schickes Auto, ein cooles Haus und viel Geld aus dem Vermögen seiner Familie. Doch er führt ein schicksalreiches Doppelleben – tagsüber Uni Dozent im Fach Literatur und Abends in den übelsten Ecken der Stadt unterwegs um seine Spielsucht zu stillen. Immer mit dem Wunsch das große Los zu ziehen. Doch es kommt anders und sein Vorzeigeleben geht Stück für Stück den Bach herunter.
Regisseur Rupert Wyatt zeigt in ruhigen, stimmigen Bildern, untermalt mit einem klasse Soundtrack was im Plot von „The Gambler“ steckt. Ein Spielsüchtiger sieht meist erst wenn es zu spät ist, das sein Leben aus dem Ruder gelaufen ist. Wyatt drehte zuvor Filme wie „The Escapist – Raus aus der Hölle“ von 2008 und 2011 drehte er „Planet der Affen – Prevolution“. Wyatt setzt viel auf blasse, dunkle Farben, viele Totalaufnahmen und richtet die Kamera oft auf Wahlberg herab, selten begegnen sich beide auf Augenhöhe – was simbolisieren soll, das es eine Chance gibt auszubrechen, man muss sie nur wahrnehmen. Stattdessen verspielt Jim Bannett (Mark Wahlberg) das geliehene, oder gewonne Geld gleich wieder – und steht wieder mit leeren Händen da.
„The Gambler“ überzeugt aber auch mit der weiteren Besetzungsliste, allen voran sei John Goodman zu erwähnen. Seinen Part als schmierigen Kredithai, der vor nichts zurück schreckt ist bemerkenswert dargestellt und inszeniert. Für Ihn sind Spieler keine Männer und sollten wie Dreck behandelt werden, doch sie sind für ihn auch ein gefundenes Fressen um den Spielern noch mehr als nur die Schuldsumme abzuknüpfen. In weiteren Rollen taucht unter anderem Jessica Lange auf, ihre Darbietung der Mutter von Jim Bannett ist ausgezeichnet. Durch Geld verliert sie ihren Sohn – dem Geld wichtiger erscheint als ein Teil der Familie zu sein. Er hat nicht nur seinen Opa verloren, den er über alles verehrt hat, auch seine Mutter geht nun einen eigenen Weg ohne ihren Sohn an der Seite.
Der Film zeigt intensiv, in wieweit manche gehen würden, nur um ihre Sucht und deren Folgen zu bewältigen. Jedes Mittel ist recht, kein Interesse daran das auch Menschen im nahen Umfeld an so etwas leiden und zugrunde gehen können. „The Gambler“ ist facettenreich, stimmig und sehr ausdrucksstark. Ein paar Längen schlichen sich in den Plot und lassen ihn länger wirken als er im Endeffekt ist. Doch tröstet uns Mark Wahlberg mit einer Darbietung seines Talentes als Schauspielers locker drüber weg.