Neueste Kritiken: Zombie Girl

Was soll man erwarten, wenn Noburo Iguchi, der Kopf hinter Filmen wie Machine Girl und Robo Geisha, sich an einen waschechten Horrorfilm wagt? Sicherlich mehr Trash als Horror, oder etwa nicht?? Kann er hier zeigen was er kann oder wird der Film eine Enttäuschung für Fans und Horrorenthusiasten?

Tsukiko fotografiert für ihr Leben gerne. Doch leider ist sie ansonsten eher eine graue Maus und steht im Schatten ihrer Schwester Tomie. Doch eines Tages kommt Tomie ums Leben und Tsukiko plagt das schlechte Gewissen. 1 Jahr vergeht und niemand kann Tomie vergessen, doch an Tsukikos Geburtstag steht auf einmal jemand vor der Tür. Tomie. Alle freuen sich sie wieder zu sehen, nur Tsukiko wundert sich und ihre Verahnung soll sich bewahrheiten!

Die Geschichte von Tomie Unlimited (oder Zombie Girl, wie der Film in Deutschland heißt) ist sehr interessant und man will die ganze Zeit mehr erfahren. Wer ist diese Tomie, wieso ist sie nicht tot. Leider liegt hier auch die größte Schwäche, denn eine vernünftige Antwort bekommt man hier leider nicht. Der Film endet ohne, dass das große Fragezeichen über dem Kopf des Zuschauers verschwunden ist. Man kann natürlich viel in den Film hineininterpretieren, aber für Leute die einen Film schauen wollen, ohne groß Sachen zu deuten und zu interpretieren, dürften eher enttäuscht sein.

Die Schauspieler machen ihren Job sehr gut, abgesehen davon, dass es auch hier wieder zum gewohnten Overacting kommt. Leute die so was nicht leiden können, sollten sich also darauf einstellen. Die Schauspielerin, welche Tomie spielt, Miu Nakamura, ist einfach ein Schönheit. Man versteht sofort, dass jeder der sie sieht, in ihren Bann gezogen wird. Die Kamera macht hier einen sehr guten Job und man bekommt immer sehr nette Einstellungen präsentiert. Auf jeden Fall wirkt es nicht so trashig wie man es vorher vermuten konnte. Auch die Musik weiß zu gefallen und untermalt die jeweiligen Stimmungen sehr gut. Sie bleibt einem zwar nicht im Kopf und Ohr, aber passt wie gesagt dennoch recht gut.

Die Effekte hingegen sind einfach grandios. Und eins vorweg, ja es gibt auch hier wieder CGI zu sehen, aber bei weitem nicht so schlecht wie noch bei Robogeisha. Besonders am Ende sieht man einige Sachen, die man so schlicht weg wohl nie mit normalen Effekten hinbekommen hätte. Die meisten Effekten stammen von Yoshihiro Nishimura und genau so sehen sie auch aus, mit Ausnahme der wenigen CGI-Effekte bekommt man hier einiges an Blut präsentiert und das wirklich sehr gut umgesetzt. Zudem zeigt der Film viel verrücktes, dennoch wirkt er nie zu trashig. Man sitzt als Zuschauer meist nur da und fragt sich, was als nächstes passiert und mit welchen verrückten Einfällen man als nächstes beworfen wird. Genau das macht Tomie Unlimited so besonders. Die einen werden sich sicherlich nur an den Kopf fassen und fragen, was hier passiert. Fans von Asiatrash Filmen mit Hang zum Horror allerdings, werden hier Freudentränen vergießen, da man wohl selten so viele WTF-Momente erlebt, wie in diesem Streifen. So wird Tomie Unlimited auch nie wirklich langweilig, auch wenn die Story keinen wirklichen Sinn macht, will man doch wissen was als nächstes passiert.
Nachdem die deutsche DVD ja geschnitten ist, hat 8-Films nun auch eine Uncut-Alternative über Österreich nachgeschoben. Die Bildqualität ist sehr gut und sie bietet neben einer deutschen Synchro, auch den japanischen Originalton mit sehr guten deutschen Untertiteln. An Bonusmaterial bietet die DVD einiges. Zum einen ein einstündiges Interview mit dem Regisseur. Zudem noch zwei Trailer zum Film. Dann noch ein Behind the Scenes, ein Bericht von der Premiere und ein kurzes Interview mit der bezaubernden Miu Nakamura, welches leider nur 3 Minuten geht.

Fazit: Außergewöhnlich guter Film von Iguchi, mit guten Schauspielern, tollen Effekten und verrückten Ideen, der sowohl Asiatrash, als auch Horrorfans gefallen kann, wenn man sich auf so etwas einlassen kann. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und werde den Film sicherlich noch öfter schauen, nicht allein auf Grund von Miu Nakamura.