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Christian Alexander Z.
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4,5
Veröffentlicht am 20. Juni 2020
Filmkunst aus Amerika und das auf dem Hintergrund der eigenen in den 1920er Jahren wenig rühmlichen gesellschaftlichen Verhältnisse in New York und vermutlich in vielen Teilen der U.S.A.. Der Film versetzt den Zuschauer wirklich in die Stimmung der damaligen Zeit, opulent gemacht - nicht überstyled. Auch die Handlung, so traurig sie ist,bleibt in jedem Moment realistisch, genauso hätte es gewesen sein können. Hervorragende Schauspieler in Besetzung und Leistung krönen das Werk.
Teils etwas ungeordneter, aber von starken Figuren lebender Film. Besonders angenehm ist, dass Regisseur James Gray das historische Material ohne Pathos oder Nostalgie behandelt, sondern seinen eigenen Stil verfolgt. So sind die Szenen in einem Bordell mit all den obskuren 20er-Jahre Vorstellungen keineswegs ins Lächerliche gezogen. Ebenso wenig versucht der Film, aus seinem historischen Charakter durch übertriebene Romantisierung Profit zu schlagen. Manchmal schlägt der Film dramatisch über die Stränge, dennoch ist er insgesamt gelungen.
[…]Wäre die ohnehin entsättigte und reduzierte Farbpalette noch weiter runter gradiert, zu einem knackenden und knisternden Schwarz/Weiß, dazu ein paar mehr Überblendungen: nur noch die Schauspieler würden „The Immigrant“ als ein Werk aus dem 21. Jahrhundert kennzeichnen. Gray inszeniert mit seinem fünften Spielfilm ein technisch und erzählformal rückwärtsgewandtes Werk, imitiert die alte Schule, verliert darüber aber nie den Kern einer bedrückenden und eindringlichen Story aus den Augen.[…]Insgesamt stellen James Gray und seine Darsteller viel nach, schaffen wenig Eigenes, setzen „The Immigrant“ auch in keinen Kontextübertrag zur Jetztzeit: sie zitieren ein vergessenes Filmemachen und liefern ein vielschichtiges Einwanderungs-Melodram, das seine Machart als Instrument bestens nutzt. Ohne Schönung, ohne Zuckerwattierung, aber mit einigen herausragenden Einstellungen, wie dem freudlosen und zugleich wunderschönen Schlussbild…[…]