Neueste Kritiken: God Bless America

bitte nicht die filmstarts bewertung beachten. film ist absolut sehenswert und hallt noch lange nach. insbesondere wer handysüchtige,dsds anrufende,berlin tag und nacht und my sweet 16 verabscheut wird sich freuen. mindestens 4sterne.
schön wäre es wenn der film in der schule teenagern zum aufwachen aus dem medienwahn gezeigt wird

Großartiger Film. "My Dream is finally a movie". 5 Sterne

schon der titel ist mehr als sarkastisch und genau so geht der film weiter, wenn ein behinderter bei american superstars show um show weiter kommt um das publikum zu belustigen oder in den ersten minuten der protagonist ein baby erschießen möchte, weil es andauernd schreit - das ist zwar nicht unbedingt subtil dafür unterhaltsam.
wenn frank seinem kollegen erklärt, wie verlogen das amerikanisches fernsehen sei, fühlt man sich eher in einem medienkritischen vortrag als in einem unterhaltungsfilm. dabei wird zwar weitesgehend die wahrheit ausgesprochen allerdings will sich die ansprache nicht ganz in den ansonsten bewusst provokanten film einfügen.
die idee des des filmes gefällt, jedoch bleibt das konzept viel zu unausgereift - so wäre ein remake wünschenswert, solange es nicht zu einem harmlosen variante verkommt.

Ausnahmsweise stimme ich hier mal der Filmstarts.de Kritik ganz und gar nicht zu. Ohne Frage hat diese Geschichte unangenehme Momente, nutzt sie teilweise die gleiche Sprache dessen, was sie kritisiert. Aber genau dies muss hier auch so sein, die Protagonisten sind keine edlen Ritter der Zivilisation, sie sind unperfekt, gefühlsgesteuert, unsicher und sind nur Symptom der hier kritisierten, kaputten Gesellschaft. Sie halten es einfach nicht mehr aus. Sie handeln spontan und ungeplant, und manche Opfer sind da nun mal die, welche zufällig gerade ins Visier geraten. Dass am Schluss sogar ein armer Behinderter sterben muss wie in der Filmstartskritik angeprangert, sehe ich als vom Kritiker völlig falsch interpretiert: es handelt sich nicht um einen armen Behinderten, sondern nur um eine weitere Ausgeburt dieser hier angeklagten Gesellschaft, ein nach Ruhm gierender Mensch, der dessen eigene Würde längst bereitwillig über Bord warf.
Ich sehe uns weit davon entfernt unsere Zivilisation zu zerstören. Insbesondere in Europa, dennoch aber ist es wichtig, auf Entwicklungen aufmerksam zu machen, diese ab und dann mal in Frage zu stellen. God Bless America ist eine laute, schmutzige kleine Satire, die auch mal wehtut, unangenehm ist. Genau dies braucht es, um eine Diskussion auszulösen. Überspitzung ist ein meines Erachtens probates Mittel in der Kunst. Und wenn ich mich bisweilen durch das Privatfernsehen zappe, angefangen bei RTL "mitten im Leben" (der übergewichtige Karl Dieter, seit 7 Jahren auf Hartz4...), über das "Dschungelcamp" und die grausigen US Reality Shows in MTV und VIVA bis hin zum RTL2 Schaubudengruselkabinett um entstellte Menschen, frage ich mich auch des öfteren: muss das wirklich sein?
Der grossartige Stone Film "Natural Born Killers" wurde übrigens auch von manchen Kritikern als dumpfe Gewaltorgie beschrieben, die das gleiche täte wie das was sie kritisiere...ebenso wie "Starship Troopers". Meines Erachtens alles grossartige, böse Satiren. Meinungen sind verschieden. Wichtig ist, dass solche Werke gemacht werden und Diskussionen auslösen, oder zumindest manchen Gedanken spriessen lassen...